Fluoridierung - Funktion, Nutzen und Durchführung

Als Fluoridierung bezeichnet man die Versorgung der Zähne mit Fluoriden. Dabei handelt es sich um natürliche Bausteine des Körpers, die u.a. wichtig für einen gesunden Zahnschmelz sind.

Maria Perez
Von Maria Perez

Zu den häufigsten Zahnproblemen zählt Karies. Um der Zahnfäule vorzubeugen, ist eine ausreichende Versorgung der Zähne mit Fluoriden notwendig.

Fluoride

Fluorid zählt zu den Spurenelementen und stellt einen wichtigen Baustein des Körpers dar. So haben Fluoride maßgeblichen Anteil an der Bildung und dem Wachstum von Knochen. Doch auch für einen gesunden und festen Zahnschmelz sind sie überaus wichtig.

Der menschliche Organismus verfügt über ca. 2-5 Gramm Fluorid. Mehr als 95 Prozent des Fluorids befinden sich in den Knochen und Zähnen, wo es in Form von Apatit gebunden ist. Der Rest des Spurenelements wird gespeichert in

Nutzen der Fluoridierung

Spricht man von einer Fluoridierung, ist damit allgemein die Zugabe von Fluoriden zu

  1. Lebensmitteln wie zum Beispiel Milch, Salz und Leitungswasser oder
  2. kosmetischen Produkten wie Zahnpasta

gemeint. Ebenso lassen sich hochkonzentrierte Fluoridpräparate auf die Zähne aufbringen, um sie auf diese Weise besser vor Karies zu schützen. So stellt die Fluoridierung einen wichtigen Bestandteil der Kariesprophylaxe dar, da sie die Kariesgefahr deutlich herabsetzt.

Besonders effizient ist das Fluorid, wenn es unmittelbar auf den Zahn aufgetragen wird. Dagegen gilt Fluorid, das man mit Nahrungsmitteln aufnimmt, als weniger wirksam. Zu den Fluoriden, die zur Kariesprophylaxe zum Einsatz kommen, gehören Natriumfluorid, Aminfluoride wie Olaflur, Zinnfluorid sowie Kaliumfluorid, das in Speisesalz enthalten ist.

Funktionen der Fluoride

Zu den wichtigsten Funktionen der Fluoride zählt das Remineralisieren des Zahnschmelzes. Nach der Einnahme einer Mahlzeit werden die Nährstoffe innerhalb des Mundes von Bakterien weiterverarbeitet.

Dieser Vorgang führt allerdings zur Entstehung von Säuren. Diese haben die negative Eigenschaft, die Mineralien, die sich im Zahnschmelz befinden und ihn hart machen, zu lösen.

Durch den Verlust dieser wichtigen Mineralien verringert sich der Schutz des Zahns vor Karies. Dadurch besteht wiederum die Gefahr, dass sich in ihm Löcher bilden. Durch den Einsatz von Fluoriden lassen sich die gelösten Mineralien aber ersetzen und in den Zahnschmelz einlagern, wodurch er wieder mehr Stabilität erhält.

Eine weitere Eigenschaft der Fluoride ist, dass sie den Bakterienstoffwechsel hemmen, was sich wiederum auf die Herstellung von Säuren auswirkt, die schädlich für den Zahnschmelz sind.

Daher gelten Fluoride als unverzichtbar für die nachhaltige Gesundheit der Zähne.

Kariesprophylaxe

Um Karies mit Fluorid vorzubeugen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wichtige Fluoridquellen sind

  1. Zahncremes,
  2. Mundspüllösungen,
  3. fluoridhaltige Gele und
  4. Fluoridtabletten.

Dagegen ist die Zufuhr von Fluorid über Trinkwasser und Lebensmittel unzureichend. Eine weitere Option ist das zusätzliche Versiegeln der Zähne beim Zahnarzt mit einem Fluoridlack.

Die Kosten für eine Fluoridierung werden beim Zahnarzt von den gesetzlichen Krankenkassen nur für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren übernommen. Erwachsene müssen die Behandlungskosten selbst übernehmen.

Zahnpasta mit Fluorid

In den meisten Fällen werden die Zähne durch das Auftragen einer Zahncreme mit Fluorid versorgt. Für erwachsene Personen sollte der Fluoridgehalt zwischen 1.000 und 1.500 ppm Fluorid liegen. Bei Kindern, die noch ihre Milchzähne haben, genügen 500 ppm Fluorid.

Hochdosierte Zahncremes dürfen nur unter zahnärztlicher Kontrolle zur Anwendung kommen.

Fluoridtabletten

Neben fluoridierten Zahncremes werden auch Fluorid-Lutschtabletten angeboten. Wer jedoch bereits auf Zahnpasten und fluoridiertes Salz zurückgreift, benötigt solche Tabletten nicht. Außerdem besteht das Risiko einer Überdosierung, wenn man zu viele Fluoridprodukte auf einmal verwendet.

Experten empfehlen daher, Fluoridtabletten nur dann einzunehmen, wenn keine anderen Möglichkeiten vorhanden sind.

Versiegelung mit einem Fluoridlack

Eine weitere Möglichkeit der Fluoridierung ist das Versiegeln der Zähne mit einem Lack. Durchgeführt wird die Zahnversiegelung vom Zahnarzt, der die Zähne mit dem Fluoridlack bestreicht.

Diese Maßnahme erfolgt bereits bei Kindern, da bei ihnen das Kariesrisiko besonders hoch ist.

Salz

Anstelle von herkömmlichem Salz, ist es ratsam, beim Kochen auf fluoridiertes Speisesalz zurückzugreifen. Auf diese Weise lässt sich Karies zusätzlich vorbeugen. Im Handel wird fluoridiertes Salz meist zusammen mit Jod angeboten.

Überdosierungen durch fluoridiertes Speisesalz sind bei gesunden Menschen nicht zu befürchten.

Fluoridierung schon bei kleinen Kindern sinnvoll

Eine zusätzliche Fluoridierung für Kinder ist in der Regel nicht erforderlich. Nur wenn keine ausreichende Fluoridversorgung besteht, verordnet der Zahnarzt Fluoridtabletten.

Eine Fluoridierung kann bereits im frühen Kindesalter erfolgen. Experten empfehlen, sowie die ersten Milchzähne durchbrechen, diese mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta zu pflegen.

Ab einem Alter von zwei Jahren sollte das Zähneputzen dann zweimal am Tag erfolgen. Brechen ab dem 6. Lebensjahr die bleibenden Zähne durch, verwendet man eine Zahncreme für Erwachsene.

Fluoridvergiftung

Werden vom Körper sehr hohe Dosen an Fluorid aufgenommen, besteht die Gefahr einer Fluoridvergiftung (Fluorose), was jedoch nur sehr selten der Fall ist. Die Symptome bei einer Fluorose sind von der Art der Einnahme abhängig. So zeigen sich bei einer äußerlichen Überdosierung weiße Flecken auf den Zähnen. Eine innerliche Fluoridvergiftung kann sich durch Beschwerden wie

bemerkbar machen. Mitunter treten auch Darmreizungen, Herzrhythmusstörungen oder Blutgerinnungsstörungen auf.

Behandlung

Handelt es sich lediglich um eine leichte Vergiftung, genügt zur Behandlung meist das Trinken von Milch. So wird das überschüssige Fluorid im Körper von dem Kalzium, das in der Milch enthalten ist, gebunden.

Wer keine Milch mag, kann alternativ auch eine Kalzium-Brausetablette einnehmen. Wurden größere Mengen an Fluorid konsumiert, sollte vorsichtshalber ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Bei korrekter Anwendung von Zahnpflegeprodukten, die fluoridhaltig sind, ist jedoch keine Fluorose zu befürchten.