Zahnärzte warnen vor zu viel Zahnhygiene - nach jeder Mahlzeit zu putzen ist ein Gesundheitsrisiko

Wer nach jedem Essen die Zähne putzt, kann seinen Zahnschmelz stark schädigen

Von Cornelia Scherpe
1. März 2011

Im Grunde freut sich jeder Zahnarzt, wenn seine Patienten die Ratschläge für die richtige Zahnhygiene beachten. Dazu gehört zwei Mal am Tag das Zähneputzen und am Abend der Einsatz der Zahnseide.

Auch ein Mundwasser und mindestens einmal im Jahr der Gang zur Kontrolluntersuchung sind für einen gesunden Mundraum wichtig. Manchmal kommt es jedoch vor, das der eine oder andere die Zahnhygiene übertreibt.

Zu viel des Guten kann böse Folgen haben

Zahnärzte warnen, dass dieses Verhalten die Zähne nicht schützt, sondern sogar beschädigen kann. Der Irrtum liegt in den meisten Fällen darin, sich nach jeder Mahlzeit sofort die Zähne zu putzen.

Damit kann man mehr Schaden als Nutzen anrichten und Zahnärzte erklären auch, weshalb dies so ist. Jede Speise mit Säuren und auch Fruchtsäfte greifen den Zahnschmelz an.

Für gesunde Zähne ist dies überhaupt kein Problem, aber die Zahnoberfläche braucht im Durchschnitt 30 Minuten, bis sie den Angriff abgewehrt hat. Innerhalb der halben Stunde jedoch ist der Schmelz ein wenig aufgeweicht. Wer innerhalb dieses Zeitraumes zur Zahnbürste greift, kann den weichen Zahnschmelz beschädigen.

Durch die kleinen Bürsten kann man regelrechte Löcher in die Oberfläche schlagen. Studien haben ergeben, dass das übereifrige Putzen bis zu fünf Mal mehr Schaden bewirkt, als das Essen an sich.

Die Zähne sich selbst remineralisieren lassen

Man muss nach dem Essen die Zähne solange in Ruhe lassen, damit sie sich selbst remineralisieren können. Zerstört man den weichen Zahnschmelz, so kann er unwiederbringlich vom Zahn gelöst werden. Die Zähne ohne Schutzmantel sind dann Bakterien und Säuren ausgeliefert und das Risiko auf verschiedene Zahnkrankheiten steigt extrem.