Die Geschichte des Unterrocks und zu welchen Röcken ein Unterrock benötigt wird

Unterröcke dienen allein dem Tragen unter einem Rock oder Kleid und stellen damit ein rein funktionelles, aber auch sehr wichtiges Kleidungsstück dar. Während die heutige Nutzung der Unterröcke vielfach bekannt ist, bleiben die Ursprünge dieses Kleidesstücks jedoch meist im Verborgenen. Dementsprechend ist es sicherlich lohnenswert, einmal in die Geschichte des Unterrocks hineinzublicken. Insbesondere wenn man gerne Röcke trägt, empfiehlt es sich außerdem zu wissen, zu welchen Röcken ein Unterrock benötigt wird.

Von Daniela Straeten

Bei Unterröcken handelt es sich um sehr feine, meist dünne Röcke, die meist aus seidenartigen Stoffen oder feinem Polyester gefertigt werden. Getragen werden sie ausschließlich unter einem Oberrock und sind daher immer

  1. schlicht designt,
  2. unifarben sowie
  3. meist in hellen Farbtönen gehalten.

Die Geschichte des Unterrocks

Die meist aus feinem Satin, Polyester oder aus Seide gefertigten Unterröcke sind heute nur noch selten in Gebrauch und kommen allenfalls unter festlicher Kleidung und Hochzeitskleidern zum Einsatz. Unter dem eigentlichen Rock oder Kleid getragen, verhilft ein Unterrock dazu, dass die Oberbekleidung besser gleitet.

Dementsprechend dient er einem besseren Sitz der Kleidung und spielt in modischer Hinsicht ansonsten keine große Rolle. In der Vergangenheit hatte er jedoch einen deutlich höheren Stellenwert inne, denn lange Zeit war er ein unverzichtbarer Teil der Unterwäsche.

Wo kommt der Unterrock also her und worin sind seine Ursprünge auszumachen?

Von der Sittsamen bis zur Geheimen

Der Unterrock kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, denn getragen wurde er bereits im 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit trug jede Frau aus gutbürgerlichen Verhältnissen oder im adligen Stand den damals noch als Kotillon bezeichneten Unterrock, und dies meist in mehreren Schichten.

So war es gang und gäbe in den Sommermonaten bis zu acht und in der kalten Jahreszeit sogar bis zu zwölf Unterröcke in Schichten übereinander unter dem Rock oder Kleid zu tragen. Die Regel waren jedoch drei Modelle:

  1. Der oberste Unterrock verfügte häufig über eine Schleppe und wurde als "la modeste" bezeichnet, was ins Deutsche übersetzt "Die Sittsame" bedeutet.
  2. Diesem folgte der mittlere Unterrock namens "la friponne", übersetzt "Die Schelmische".
  3. Den Abschluss bildete schließlich "la secrète", der unterste Rock mit der Bezeichnung "Die Geheime".

Die beliebtesten Farben und Stoffe

Kennzeichnend für den Unterrock zur damaligen Zeit war das typische Rot, denn dies galt als die beliebteste Farbe für Unterröcke. Ebenso war auch die Verzierung mit einem feinen Saum oder die Verwendung von edler Seide nicht unüblich und vor allem zur Rokoko-Zeit nicht wegzudenken.

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde der Unterrock zunehmend auch am Leibchen angenäht, woraus sich schließlich das Unterkleid entwickelte.

Zu welchen Röcken gehört heute ein Unterrock?

Benötigt wird dieses Kleidungsstück heute immer dann, wenn der eigentliche Rock aus Gründen der Ästhetik nicht alleine getragen werden kann, wobei dies bei verschiedenen Arten von Röcken und auch Kleidern der Fall sein kann.

Transparenz hat keine Chance

Unterröcke werden zunächst einmal zu jedem Rock benötigt, der nicht blickdicht ist, um die Beine dennoch gänzlich zu verdecken. Insbesondere bei seidigen, halbtransparenten oder auch gänzlich durchsichtigen Röcken ist das Tragen eines Unterrocks also absolut erforderlich.

Leichte, durchscheinende Stoffe, darunter zum Beispiel Chiffon, werden auf diese Weise tragbar, ohne ihren besonderen Charme durch das transparente Erscheinungsbild zu verlieren, denn ein Unterrock bleibt immer dezent im Hintergrund. Die Optik des Oberrocks wird nicht beeinträchtigt und der Unterrock dient lediglich als hilfreicher Begleiter. Dieser kann dabei je nach Machart

  • bereits mit in das eigentliche Kleidungsstück hinein gearbeitet oder aber
  • separat erhältlich sein.

Volumen für Brautkleider und den Sixties-Look

Daneben werden Unterröcke oftmals jedoch auch als Volumen gebendes Kleidungsstück unter Röcken getragen.

Der typische Petticoat aus den 60er Jahren ist hier wohl das beste Beispiel, denn ohne einen opulenten Unterrock würde der Petticoat nur schlaff herunter hängen und dadurch seinen eigentlichen, typischen Look verlieren.

Gleiches gilt oftmals auch für opulente Abend- oder Brautkleider, bei denen ebenso ein voluminöser Unterrock erforderlich ist, wenn es sich um Modelle mit weit ausgestellten Rockteilen handelt.