Glattlederschuhe pflegen

Wer Glattlederschuhe professionell pflegen möchte, kann sich schon denken, dass es mit dem kurzen Auftragen eines Pflegemittels aus der Schwammapplikatortube nicht getan ist. Vielmehr ist gründliche Schuhpflege eine Art Ritual. Auch hier ist die Vorbereitung das A und O.

Von Cornelia Gschiel

Zunächst werden die zu pflegenden Schuhe von den Schuhspannern genommen. Dann werden die Schnürsenkel entfernt, denn schließlich soll in den folgenden Pflegeschritten auch die Zunge einbezogen werden. Zudem vermeidet man so, dass die Schnürsenkel übermäßig viel Farbe abbekommen.

  1. Glattleder wird als erstes mit einer Bürste abgeputzt.
  2. Danach kommt eine Schuhcreme im passenden Farbton. Die Farbpigmente frischen die Farbe Ihrer Schuhe wieder auf und lassen sie glänzen.
  3. Nachdem die Creme oder Emulsion ein bisschen einwirken konnte, wird sie mit einem weichen Tuch abgewischt und die Schuhe poliert.

Lederschuhe sollte man nach jedem Putzen imprägnieren, um das Material zu schützen.

Geeignete Schuhbürsten

Die bereits vorgestellte Schmutzbürste kommt zum Einsatz, um auch dem verstecktesten Schmutz am Übergang zwischen Schaft und Sohle zu Leibe rücken. Auch wenn der Schmutz hartnäckig ist, sollte hier nicht zur der Velourslederpflege vorbehaltenen Messingdrahtbürste gegriffen werden! Deren Borsten würden das empfindliche Glattleder unweigerlich zerkratzen.

Geeignete Tücher und Pflegemittel

Ist die Verschmutzung nicht so stark, kann auf das Abbürsten verzichtet werden. Stattdessen kommt ein angefeuchteter Frotteelappen zum Einsatz.

Nun wird mit dem mit einem sauberen Baumwoll- oder Leinentuch umwickelten Finger etwas Reinigungscreme aufgenommen und auf dem gesamten Schaft verrieben. Reinigungscreme besitzt einen höheren Anteil an Lösungsmitteln als Pflegecreme, weshalb mit dem restlichen Schmutz auch alte Pflegeschichten gelöst werden.

Man arbeitet sich um den gesamten Schaft, wobei immer wieder eine neue, saubere Stelle des Tuches genutzt wird.

Creme oder Wachs?

Nachdem der Glattlederschuh gereinigt wurde, geht es an die eigentliche Pflege. Ob man eine Creme oder ein Wachs verwenden möchte, hängt auch von den individuellen Vorlieben ab.

  • Da eine Creme dünnflüssiger ist als Wachs, kann sie tiefer ins Leder eindringen. Dies macht vor allem dann Sinn, wenn es um die Auffrischung von Farben geht, denn auch die Farbpigmente dringen tiefer ins Leder.
  • Wachs dagegen verbleibt eher an der Oberfläche, versiegelt das Leder und macht es unempfindlicher gegen äußere Einflüsse. Zudem kann bei Verwendung von Wachs durch abschließendes Polieren ein stärkerer Glanz erreicht werden als durch die Arbeit mit Cremes.

Die Creme oder das Wachs sollte, insbesondere wenn der Schuh ein Lochmuster aufweist, besser mit einer Auftragsbürste als mit einem Tuch auf den Schuh aufgebracht werden.

Polieren nicht vergessen

Mindestens eine halbe Stunde, besser noch eine nachtlang, sollten man die so behandelten Schuhe nun trocknen lassen. Nach dieser Zeit geht es ans Polieren. Auch das beste Poliertuch wird immer einige wenige Schlieren zurücklassen, weshalb sich eine Polierbürste aus Rosshaar empfiehlt. Noch weicher sind Bürsten aus

  • Ziegen-,
  • Lamm- oder
  • Yakhaar,

sie werden aber nicht zur anfänglichen Glanzaufbereitung eingesetzt, sondern als krönendes Finish. Anschließend können die Schuhe angezogen- oder die Schuhspanner wieder eingesetzt werden.