Zehenschuhe - Gut oder schädlich für die Gesundheit?

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
11. November 2013

Am gesündesten für unsere Füße ist das Barfußlaufen - diese Meldung hört man immer wieder. Um diese Art der Fortbewegung nachzuahmen, sind Hersteller auf die Idee gekommen, so genannte Zehenschuhe zu entwickeln. Diese kommen mit einer sehr dünnen Sohle daher und bestehen größtenteils aus Polyamiden. Für jeden Zeh gibt es eine eigene Ausstülpung. Besonders modisch sehen die Treter damit nicht aus, doch dafür sind sie umso gesünder, so zumindest die Werbung der Schuhhersteller. So soll die Haltung positiv beeinflusst, die Muskulatur gestärkt werden und der Gang soll sich dadurch normalisieren.

Orthopäden, die Kritiker der Zehenschuhe

Orthopäden allerdings beobachten den wachsenden Trend der Zehenschuhe mit Skepsis. In den meisten Fällen raten sie ihren Patienten - zumindest im Erwachsenenalter - davon ab, denn rein aus gesundheitlicher Sicht haben die Schuhe bei einer bereits ausgebildeten Fußmuskulatur keinen Nutzen, da sich diese nicht mehr verformen lässt. Auch der angepriesene Ballengang, der die Gelenke schonen soll, kann nur richtig ausgeführt werden, wenn er bereits im Kindesalter trainiert wird.

Ein weiterer Punkt: wer unter Fußfehlstellungen wie zum Beispiel Senk-, Platt- oder Spreizfüßen leidet, kann mit dem Tragen der Zehenschuhe sogar zusätzlichen Schaden anrichten, da die Fußmuskulatur nicht so unterstützt wird, wie sie in dem Fall sollte. Hier sollte man lieber auf speziell angepasste Schuhe mit besonderen Einlagen zurückgreifen.