Ein Tattoo lasern lassen: Ärzte bemängeln die fehlende Kontrolle der Anbieter

Von Cornelia Scherpe
8. August 2014

Die moderne Lasertechnik macht es möglich, dass man mit einem einst geliebten aber nun gehassten Tattoo nicht länger herumlaufen muss. Durch mehrere Sitzungen unter dem Laser wird das Tattoo nach und nach blasser, bis es am Ende verschwindet. Die Farbstoffe in der Haut werden dabei zerkleinert und durch den Körper selbst abgebaut.

Dermatologen sehen den aktuellen Trend zur Tattoo-Entfernung mit Unbehagen. Sie kennen die Kraft hinter den Lasermaschinen und sorgen sich um einen zu sorglosen Umgang beim Lasern. Fakt ist, dass es bisher in Deutschland eine gefährliche Grauzone gibt.

Fehlende Pflicht zur Ausbildung birgt Gefahren für Kunden

Die Betreiber müssen keine medizinische Ausbildung besitzen, um die Maschinen kaufen und an ihren Kunden anwenden zu dürfen. So kann jeder Kosmetiker oder jedes Nagelstudio sich einen Laser kaufen und den Kunden die Dienstleistung anbieten. Für Ärzte ist das unverantwortlich.

Beim Umgang mit den Geräten kann vieles falsch gemacht werden und nicht alle Fehler fallen direkt bei der Anwendung auf. Die Möglichkeit der Langzeitschäden ist kaum abzusehen.

Außerdem haben die Laien keine Ahnung von möglichen Hautkrankheiten, die der Tattoo-Besitzer mitbringt. Es müssen sogar nicht einmal Krankheiten sein, denn schon Besonderheiten der Haut und der Hauttyp können wichtig sein, um die Laserbehandlung richtig einzustellen.

Forderung nach größerer Sicherheit

Die Ärzte fordern daher im Interesse der Gesundheit, dass nur geprüfte Stellen das Lasern von Tattoos anbieten dürfen. Man muss eine rechtliche Grundlage schaffen und entsprechende Prüfstellen einrichten.

Diese sollten nicht nur das Können der Anwender zertifizieren, sondern auch die Maschinen. Es gibt vom bedenklichen Billig-Laser bis zum Hightech-Gerät viele Zwischenstufen und nichts ist reglementiert.

Solange die Situation wie im Moment ist, sollten alle Tattoo-Besitzer mit Laserwunsch erst zu einem Hautarzt gehen und über ihr Vorhaben reden. Der Dermatologe kann sich dann die betreffende Körperstelle ansehen. Idealerweise empfiehlt der Arzt direkt eine Stelle, wo der Patient sein Tattoo professionell entfernen lassen kann.