Der thailändische Tattoo-Tempel: Schützende Körperverzierungen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
17. Februar 2012

Tattoos sind heutzutage nichts Besonderes mehr; sie schmücken die Haut zahlreicher Menschen weltweit. Wer allerdings nach Thailand reist und dem Bang Phra Tempel (übersetzt heißt das "Tempel der wenigen Mönche") einen Besuch abstattet, bekommt dort eine magische Tätowierung - sak yant wie die Thailänder sie nennen.

Dabei handelt es sich um neun spezielle Verzierungen, die ihren Trägern besonderen Schutz und verschiedene Eigenschaften geben können, darunter Schutz vor Verletzungen und Unfällen, Ausdauer oder Stärke.

Die Art zu tätowieren, wie man sie hierzulande kennt, wird jedoch im Bang Phra nicht angendet. Dort stechen drei Mönche mit Stahlnadeln - vor wenigen Jahren waren es noch Bambusnadeln - in die Haut der Kunden. Von den frühen Morgenstunden an bis zum späten Nachmittag kann man dort ohne Termin vorbeikommen. Aber auch in den vielen thailändischen Tattoo-Studios werden die sak yant mittlerweile angeboten und die Tätowierer versprechen auch dort die magische Wirkung.

Bekannt wurden die Tattoos vor allem durch die Schauspielerin Angelina Jolie, die extra dafür nach Thailand reiste um sich ein ha teaw ("Fünf heilige Linien") auf das Schulterblatt stechen zu lassen. Damit der Schutz auch aktiviert wird, pusten die Tätowierer nach Fertigstellung des Kunstwerks auf die Haut des Kunden und sprechen anschließend ein Gebet.

Quelle