Mentale und körperliche Vorbereitung: Woran man vor dem Tätowier-Termin denken sollte

Wenn man sich für ein Tattoo entschieden hat, gibt es zuvor einige Dinge zu beachten. Als erstes muss man sich über das Motiv und die geeignete Stelle im Klaren sein. Ein vertrauenserweckender Tätowierer ist dabei das A und O. Ist man fest entschlossen, sich ein Tattoo stechen zu lassen, so gilt es schließlich, vor und am Tag des Termins, einige mentale und körperliche Vorbereitungen zu treffen, die wir Ihnen hier erläutern wollen.

Von Claudia Haut

Tipps zur Wahl des Tattoo-Motivs

Tattoos erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit und werden in der Regel in einem speziellen Tattoostudio fachgerecht angefertigt. Vor einem Tätowiertermin muss man an etliche Dinge denken.

Zunächst sollte man genau wissen, welches Motiv man sich tätowieren lässt und ob man mit diesem Bild oder diesem Schriftzug sein ganzes Leben verbringen kann und möchte. Auch an welcher Körperstelle man das Tattoo anbringen lassen möchte, muss gut überlegt werden, da es für bestimmte Körperregionen Begrenzungen gibt.

Design nach persönlichen Wünschen

Hilfreich ist es, wenn man schon eine bestimmte Vorstellung von dem Tattoo-Design oder dem individuell bevorzugten Stil hat. Oftmals ist das Design abhängig von

Um sicher zu gehen, dass man ein Tattoo-Motiv auswählt, dass auch wirklich zu einem passt, sollte man sich genau über Interpretationen, Hintergründe und Bedeutung des gewünschten Motivs informieren. Keinesfalls sollte man sich einem Gruppenzwang unterordnen, sondern nur die eigenen Wünsche berücksichtigen und sich dabei genau fragen, was einem wirklich gut gefällt, denn das gestochene Motiv ist schließlich von Dauer.

Tattoo-Vorlagen als Grundlage

In der Regel lässt sich jede Vorlage für ein Tattoo beliebig erweitern und an die eigenen Wünsche anpassen. Außerdem ist es möglich mit Schatteneffekten oder unterschiedlichen Farben verschiedene Tattoo-Variationen zu erzeugen. Eine fertige Tätowierung sieht jedoch meist ganz anders aus als die Tattoo-Vorlage.

Daher ist es oft eine Hilfe, wenn man sich Fotos von frisch gestochenen Tattoos ansieht. Die meisten Tattoostudios verfügen über mehrere tausend solcher Vorlagen, die auch Flashs genannt werden und bei der Auswahl des richtigen Tattoos behilflich sein können.

  • Portrait eines jungen Mannes mit weißer Baseballkappe, an Armen und Oberkörper tätowiert

    © patronestaff - www.fotolia.de

  • Tätowierer tätowiert eine große rote Rose auf einen Unterarm

    © sagitovpainter - www.fotolia.de

  • Rückansicht eines Models vor grauem Hintergrund, lange glatte und braune Haare, Tattoos auf Wirbelsäule und Oberarm

    © Oleg Gekman - www.fotolia.de

  • Rückenansicht, Frau in Jeans und bauchfreiem Top, Tribal Tattoo über dem Po

    © Jens Hilberger - www.fotolia.de

Beliebte Motive

Die möglichen Motive für eine Tätowierung sind höchst unterschiedlich. So stehen u.a.

  • Blumen
  • Fische
  • Gebäude
  • Sternzeichen
  • Insekten
  • Tiere
  • Schriftzeichen
  • Totenköpfe
  • Portraits oder
  • Motive von Pin-ups

hoch im Kurs. Manchmal wird auch nur der Name einer nahe stehenden Person oder ein wichtiges Datum eintätowiert.

Sehr beliebt sind auch so genannte Tribals (Stammeszeichen) oder fernöstliche Motive. Aber auch ganz alltägliche Vorlagen aus Film und Fernsehen wie z.B. Donald Duck oder Fantasy-Motive wie Kobolde, Hexen, Elfen oder Einhörner werden gerne eintätowiert.

Wie man die geeignete Stelle für ein Tattoo wählt

Hat man sich für ein Motiv und ein vertrauenserweckendes Tattoostudio entschieden, so steht die Frage an, an welcher Körperstelle das Tattoo gestochen werden soll.

Schmerzitensität und Tattoogröße

An einigen Körperstellen ist das Stechen deutlich schmerzhafter als an anderen. Als besonders schmerzhaft werden zum Beispiel Stellen wie

  • die Intimregion,
  • die Ellbogen,
  • die Knie oder
  • die Fußsohlen

beschrieben. Wer demnach sehr schmerzempfindlich ist, sollte sich vielleicht lieber für Körperstellen wie die Oberarme oder Oberschenkel entscheiden. Zudem kommt es auch darauf an, für welches Motiv man sich entschieden hat. Große Motive haben zum Beispiel am Handrücken gar keinen Platz.

Beruf und Kleidungswahl

Je nachdem, welchen Beruf man ausübt, gibt es auch hier Überlegungen bezüglich der richtigen Stelle für ein Tattoo. Als Bankmitarbeiter ist es in der Regel nicht gerne gesehen, wenn man von oben bis unten voller Tattoos ist. Versteckt sich das Tattoo jedoch unter der Kleidung, wird es niemanden stören.

Tipp: Soll ein Tattoo gerade so oberhalb oder unterhalb der Kleidung hervorschauen, so ist es von Vorteil, verschiedene Kleidungsstücke anzuprobieren und so die Stelle herauszufinden, die immer sichtbar ist.

Entfernung zu anderen Tattoos

Hat man bereits Tattoos und möchte ein weiteres, so sollte dies vom Motiv her dazu passen, wenn es in der Nähe der anderen Tattoos gestochen werden soll. Anderenfalls sollte man sich eine Stelle aussuchen, die ein Stück von den bereits vorhandenen Tattoos entfernt ist.

Mögliche Schwangerschaft

Zusätzlich sollte man auch überlegen, ob das Tattoo mit der Haut gedehnt werden kann. Frauen, die sich zum Beispiel ein Tattoo auf den Bauch stechen lassen und irgendwann schwanger werden, haben nach der Schwangerschaft häufig nicht den gleichen straffen Bauch wie zuvor. Das Tattoo könnte dann nicht mehr schön aussehen, wenn es verzogen ist.

Der professionelle Tätowierer

Als nächstes macht man sich auf die Suche nach einem professionellen Tätowierer. Die hygienischen Bedingungen, unter denen der Tätowierer arbeitet, sind hierbei besonders wichtig:

  • Wechselt er nach jedem Kunden die Einmalhandschuhe oder trägt er vielleicht gar keine?
  • Werden die Nadeln des Tätowiergerätes nach jedem Kunden gewechselt?
  • Welche Farben verwendet der Tätowierer?

Es gibt hier auch Qualitätsunterschiede, die man bedenken sollte. Ein Tätowierer, der besonders günstig ist, spart möglicherweise an der Qualität der Farben oder auch an anderen Dingen. Der Preis alleine sollte daher für die Wahl des Tattoostudios nicht entscheidend sein.

Der Tätowierer selbst muss natürlich auch sympathisch und gepflegt erscheinen, sonst wechselt man das Tattoostudio lieber nochmal.

Vorbereitungen auf den Tattoo-Termin

Minderjährige benötigen Einverständniserklärung der Eltern

Minderjährige, die unbedingt ein Tattoo möchten, müssen daran denken, eine schriftliche Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten mit zum Tätowiertermin zu nehmen. Anderenfalls macht sich der Tätowierer strafbar, wenn er bei einem minderjährigen Jungen oder einem minderjährigen Mädchen ein Tattoo sticht.

Ist nicht eindeutig zu erkennen, dass man bereits volljährig ist, so sollte man auch seinen Ausweis mit zum Termin nehmen. Der Tätowierer kann sich so davon überzeugen, dass man über 18 Jahre ist.

Ansteckende Krankheiten müssen mitgeteilt werden

Hat man eine ansteckende Erkrankung, so muss man dies zwingend dem Tätowierer VOR dem Termin mitteilen. Dazu gehören z.B. Krankheiten wie Hepatitis oder HIV.

Starken Blutungen vorbeugen

Ganz wichtig ist es auch, keine blutverdünnenden Medikamente einzunehmen, da es sonst während des Stechens zu starken Blutungen kommen kann. Bedenken sollte man, dass auch einige Kopfschmerzmittel eine derartige blutverdünnende Wirkung haben.

Eine Woche vor dem Tätowiertermin sollte man nicht mehr ins Solarium gehen und kurz vorher möglichst auch keinen Sport treiben. Die Haut ist sonst stärker durchblutet und beim Tätowieren blutet es dadurch vermehrt.

Kreislaufbeschwerden vorbeugen

Am "großen Tag" sollte man unbedingt etwas essen und ausreichend trinken, bevor man sich auf den Weg zum Tattoostudio macht. Ein leerer Magen kann Kreislaufbeschwerden verursachen.

Am Tag vor dem Termin dürfen weder Alkohol noch Drogen konsumiert werden. Am besten sollte auch kein Kaffee getrunken werden.

Eventuelle Urlaubsbeantragung

Je nachdem, welchen Beruf man ausübt, sollte man vor einem Tätowiertermin in der Arbeit Urlaub beantragen, etwa für zwei bis drei Wochen. Dann ist das Tattoo soweit verheilt, dass ihm auch Schmutz und Staub nichts mehr anhaben können.

Duschen

Zu guter Letzt sollte man vor dem Stechen des Tattoos zu Hause nochmals duschen, so dass sich kaum Schweiß auf der Haut befindet und die Duschpause von ca. 24 Stunden nichts ausmacht.