Dunkle Haut als Schönheitsmakel: Immer mehr Frauen greifen zu Hautbleichmitteln

Von Nicole Freialdenhoven
30. August 2013

Während sich Europas bleiche Frauen in den Sommermonaten in der Sonne aalen um eine "gesunde Bräune" zu bekommen, schmieren sich Afrikas und Asiens dunkelhäutige Frauen mit Bleichcremes ein, damit ihre Haut strahlend weiß wird. Schätzungen zufolge benutzen rund 27 Prozent aller "nicht-weißen" Frauen eine Form von Hautaufheller. In Afrika sollen es in manchen Ländern sogar fünzig Prozent der Erwachsenen sein. Die Kosmetikbranche setzt damit mehr Geld um als mit Sonnenschutz- und Bräunungsmitteln.

Besonders beliebt sind Hautaufheller jedoch in Asien: In Japan, China, Indien und den Philippinen gilt dunkle Haut als Zeichen für Armut, da die Bauern täglich viele Stunden unter der brennenden Sonne in den Feldern verbringen. In Indien kommt das uralte Kastensystem hinzu: Wer in der Gesellschaft "oben" stehen will, sollte möglichst blass sein - je dunkler umso niedriger die Kaste.

In den USA verhält es sich ähnlich: Schon unter den Sklaven der US-Südstaaten hatten diejenigen mit hellerer Haut einen leichteren Stand als die Sklaven mit sehr dunkler Hautfarbe. Und auch heute noch stehen Pop-Ikonen wie Beyoncé und Rihanna unter dem Verdacht, ihrer hellen Haut mit kosmetischen Mitteln auf die Sprünge zu helfen. Dass es bei vielen der Mittel immer wieder zu Hautirritationen und Verfärbungen kommt, wird dabei in Kauf genommen.