Durchführung, Risiken, Vor- und Nachsorge einer Gesäßstraffung

Als Postraffung oder Po-Lifting bezeichnet man einen operativen Eingriff am Gesäß. Auf diese Weise soll das Gesäß wieder ein ästhetischeres Aussehen erhalten. Durch eine Gesäßstraffung kann das Aussehen wieder deutlich verjüngt werden. Dieser Eingriff birgt jedoch auch Risiken und Komplikationen, die auftreten können. Für ein perfektes Ergebnis müssen vor und nach der Operation einige Dinge beachtet werden.

Von Claudia Haut

Wer sehr stark an Gewicht verloren hat, hat zwar oftmals sein Zielgewicht erreicht, dennoch ist er oder sie unzufrieden mit dem Aussehen des Körpers. Die Haut hängt schlaff herunter, und auch Sport kann dagegen nicht helfen.

Bei massivem Hautüberschuss kann nur noch eine Operation durchgeführt werden, bei der die Haut am Po gestrafft wird.

Das Einsatzgebiet der Postraffung

Ziel und Zweck einer Postraffung, die auch als

  • Gesäßstraffung,
  • Pokorrektur oder
  • Po-Lifting

bezeichnet wird, ist die Straffung und Festigung von erschlaffter Haut und Gewebe am Gesäß. Sie wird aus rein ästhetischen Gründen durchgeführt und gehört zu den Schönheitsoperationen.

Ein straffer und knackiger Po gehört zu den Schönheitsidealen der Gesellschaft. Doch im Laufe der Jahre verlieren Haut und Bindegewebe immer mehr an Straffheit und Elastizität. Dabei spielen oftmals auch genetische Gründe eine Rolle. In diesem Fall lässt sich die Erschlaffung selbst durch

nicht beheben und das Gesäß behält sein unschönes Aussehen. Mit Hilfe einer Postraffung ist es aber möglich, die hartnäckigen Fettpolster nachhaltig zu beseitigen und dem Gesäß wieder zu einem festen und straffen Aussehen zu verhelfen.

  • Hintern einer Frau im Slip, linke Hand auf Hinterseite Oberschenkel

    © Anatoly Tiplyashin - www.fotolia.de

  • Brünette Frau in kurzem, schwarzen Sportbikini steht auf einem Bein, eine Hand am Fuß, die andere nach vorn gestreckt

    © nyul - www.fotolia.de

  • Ausgestreckter Po einer Frau in hellem Slip

    © Lev Dolgatshjov - www.fotolia.de

Vorgespräch und Verhaltensregeln

Für die Durchführung einer Postraffung sollte man sich an einen Facharzt für Plastische Chirurgie wenden, der über ausreichende Erfahrung auf diesem Gebiet verfügt. Einen guten Arzt erkennt man daran, dass er den Patienten umfassend über

  1. die Behandlungsmöglichkeiten,
  2. den Ablauf der Operation und
  3. eventuelle Risiken

ausführlich informiert. In den Tagen vor der Gesäßstraffung müssen einige Verhaltensregeln beachtet werden:

  • Bestimmte blutverdünnende Medikamente wie Macumar oder Aspirin müssen nach Absprache mit dem Arzt abgesetzt werden, damit es während des Eingriffs nicht zu Komplikationen (Nachblutungen) kommt.

  • Auch auf den Genuss von Alkohol und Zigaretten sollte verzichtet werden, um Wundheilungsstörungen vorzubeugen.

Durchführung einer Postraffung

Die Postraffung kann mit einer Fettabsaugung (Liposuktion) verbunden werden. In einigen Fällen wird neben der Postraffung auch eine Straffung der Oberschenkel vorgenommen. Diese Eingriffe können gut miteinander kombiniert werden.

Eine Postraffung wird meist im Rahmen eines kurzstationären Aufenthaltes durchgeführt. Die Operation selbst erfolgt in Vollnarkose, da es sich um einen recht großen schönheitschirurgischen Eingriff handelt.

Je nachdem, wie viel Haut gestrafft werden muss, setzt der operierende Arzt einen großen Schnitt oberhalb oder unterhalb des Pos. In den meisten Fällen wird der Schnitt oberhalb an einer Stelle gesetzt, die noch durch die Bikinihose verdeckt wird.

Einige Ärzte operieren jedoch auch minimal-invasiv und setzen hier nur kleine Schnitte, über die die benötigten Instrumente eingeführt werden können. Überflüssiges Fettgewebe wird abgesaugt und die überschüssige schlaffe Haut entfernt. Bei der minimal-invasiven Postraffung erfolgt die Straffung meist durch Fäden unterhalb der Haut. Bei der herkömmlichen Operationsmethode werden die Hautenden dann wieder sorgfältig vernäht, wobei jede Hautschicht einzeln genäht wird.

Im Bereich der unteren Hautschichten verwendet der Arzt in der Regel Fäden, die sich selbstständig auflösen, an der Hautoberfläche werden meist Fäden verwendet, die nach etwa zwei oder drei Wochen gezogen werden müssen.

Implantate und Eigenfett

Sofern kein Hautüberschuss besteht, der Po aber trotzdem gestrafft werden soll, so gibt es auch die Möglichkeit eines Poimplantates. Dieses Implantat ist aus Silikon und wird unter den Gesäßmuskel zur Povergrößerung gesetzt.

Die leicht schlaffe Haut wird durch das Implantat wieder "ausgefüllt" und der Po sichtbar vergrößert.

Eine weitere Methode ist das Aufpolstern des Pos durch einen Eigenfett-Transfer. Dabei wird körpereigenes Fett von einer anderen Stelle des Körpers, wie z.B. dem Bauch, entnommen und danach in das Gesäß gespritzt.

Schnitttechniken

  1. Vor dem Eingriff markiert der behandelnde Chirurg die Hautstellen, an denen die Schnitte durchgeführt werden. Nachdem die Betäubung des Patienten eingetreten ist, wird die Haut um das Gesäß durch einen Schnitt geöffnet. Dabei arbeitet der Chirurg so narbenschonend wie es geht.

  2. Nach der Öffnung der markierten Stellen, werden die überschüssige Haut und das überflüssige Fettgewebe entfernt. Dabei kann auch zusätzlich eine Fettabsaugung vorgenommen werden.

  3. Nach der Verkleinerung der Hautoberfläche, legt der Chirurg die Haut straff um das Gesäß und vernäht die Schnitte wieder. Für den Fall, dass neben der Postraffung auch eine Povergrößerung erfolgen soll, setzt man zusätzlich Implantate aus Silikon unter dem großen Gesäßmuskel ein.

  4. Zum Abschluss des Eingriffs werden kleine Drainageröhrchen zum Wundflüssigkeitsabfluss und ein Kompressionsverband angelegt.

  • Nahaufnahme weiblicher Oberschenkel unterm Po, Cellulite

    © Dash - www.fotolia.de

  • Frau mit rotem Polishirt und schwarzer kurzer Hose auf rotem Hocker, die Beine zur Seite, Hände am Knie und an der Hüf

    © Amir Kaljikovic - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme weiblicher Po mit unterem Teil des Rückens, weißer Hintergrund

    © David Mzareulyan - www.fotolia.de

Nach der OP

Nach der Operation wird ein steriler Verband angelegt. Es folgt dann ein kurzer stationärer Aufenthalt zur Beobachtung. Noch etwa 1,5 Monate nach dem Eingriff muss der Patient bzw. die Patientin eine Kompressionshose tragen, die individuell angefertigt wurde. Nur so ist ein optimales Operationsergebnis zu erreichen.

In der Zeit nach der Operation muss der Patient für etwa zwei bis drei Wochen die Gesäßpartie sehr schonen. Zur Vorbeugung gegen Infektionen werden vom Arzt spezielle Antibiotika verordnet.

Worauf sollte verzichtet werden?

  • Das Heben von Gegenständen oder auch Sport sind in den ersten Wochen verboten.
  • Auch langes Sitzen sollte vermieden werden. Wer beruflich eine sitzende Tätigkeit ausübt, sollte sich demnach in dieser Zeit Urlaub nehmen.
  • In den Tagen nach der Operation dürfen auch keine Medikamente eingenommen werden, die das Blut verdünnen, wie dies zum Beispiel bei einigen Kopfschmerzmitteln der Fall ist.
  • Auch auf das Rauchen von Zigaretten und das Trinken von Alkohol sollte in der ersten Zeit verzichtet werden, um die Wundheilung nicht zu gefährden.
  • Der Gang in ein öffentliches Schwimmbad, eine Sauna oder ein Solarium sollte ebenfalls in den ersten Wochen nach der Postraffung vermieden werden.
  • Auch direkte Sonneneinstrahlung im Bereich des Gesäßes wirkt sich negativ auf die Narbenbildung aus.

Die Risiken einer Gesäßhautstraffung

Eine Postraffung ist ein relativ großer chirurgischer Eingriff mit teils großen Wunden.

Schmerzen

Wie bei jedem anderen operativen Eingriff auch, so können auch hier Komplikationen auftreten. Zudem bestehen auch Risiken, genauso wie bei anderen Schönheitsoperationen.

Da bei der Operation teils große Hautlappen entfernt werden und die restliche Haut dadurch stark gestrafft wird, hat der Patient das Gefühl, als würde die Haut am Po spannen. Dadurch entstehen auch Schmerzen, die als unterschiedlich stark empfunden werden. In der Regel verschwinden diese Beschwerden jedoch nach einigen Wochen wieder.

Hat der Arzt jedoch zu viel Haut entfernt, so kann dieses Spannungsgefühl dauerhaft bestehen bleiben.

Schwellungen, Hämatome und Wundheilungsstörungen

Die operierten Bereiche sind anschließend fast immer geschwollen und gerötet. Auch blaue Flecke bilden sich. In der Regel sind diese Beschwerden jedoch harmlos und verschwinden ohne ärztliche Behandlung von selbst wieder.

Raucher, die in den Tagen vor der Operation oder auch gleich direkt nach dem Eingriff nicht auf ihre Zigaretten verzichten können, haben oftmals Probleme mit der Wundheilung. Gleiches gilt auch für das Trinken von Alkohol. In einigen Fällen kann dadurch eine zweite Operation notwendig werden.

Narben und Nervenverletzungen

In den meisten Fällen sind die Narben nach einer Gesäßstraffung kaum zu sehen, da sie unter der Bikinihose verschwinden. Bei einigen Patienten entwickeln sich die Narben jedoch als wulstige Wucherungen, die teilweise einen zweiten Eingriff notwendig machen können, um diese zu korrigieren.

Hat ein Arzt nur wenig Erfahrung mit Schönheitsoperationen, so besteht auch die Gefahr, dass Nerven im Operationsbereich geschädigt werden. Oftmals erholen sich diese wieder, in einigen Fällen kann es jedoch auch vorkommen, dass die Nerven dauerhaft zerstört sind. Der Patient hat dann an dieser Stelle kein Empfinden mehr.

Allergien und Thrombose

Wie bei jedem anderen Eingriff auch, so besteht auch bei einer Gesäßstraffung die Gefahr, dass bei der Operation verwendete Medikamente, Verbandsmaterialien oder das Narkosemittel nicht vertragen werden oder allergische Reaktionen auslösen. Eine Vollnarkose birgt das Risiko eines Kreislaufzusammenbruches und anderer lebensbedrohlicher Erkrankungen.

Nach dem Eingriff kann sich zudem eine Thrombose entwickeln, die ebenfalls lebensgefährlich ist, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt wird.