Helix Piercing - Durchführung, Kosten, Risiken

Beim Helix Piercing handelt es sich um ein Piercing im Ohr, welches an der Umrandung der Ohrmuschel, der so genannten Helix, gestochen wird. Da es sich hierbei um Knorpelgewebe handelt, fallen die Schmerzen höher aus als bei anderen Ohrpiercings. Lässt man dieses Piercing punchen, verkürzt dies die Heilungszeit deutlich. Lesen Sie alles Wichtige über Durchführung, Kosten und Risiken des Helix Piercings.

Von Anita Nieper

Was ist ein Helix Piercing?

Ein Piercing an der Helix, also an der wulstartigen Umrandung des äußeren Ohrs, nennt man Helix Piercing. Dabei kann der gesamte Knorpelrand oberhalb des "normalen" Ohrlochs bis hoch zu der Stelle gestochen werden, wo die Brücke zum Daith Piercing beginnt.

Seit den 1990er Jahren ist diese Art des Piercings unter modischen Aspekten weit verbreitet. Dabei sollte das Stechen des Helix Piercings nicht unterschätzt werden.

Welcher Schmuck wird beim Helix Piercing getragen und wann kann man es wechseln?

Als geeigneter Piercingschmuck beim Helix wird meisten ein Ball Closure Ring eingesetzt. Ein gerader Barbell oder Labret-Stecker ist besonders für die erste Zeit zu empfehlen.

Runde Piercings üben häufig Druck auf das frisch durchstochene Gewebe aus, wodurch es zu Druckschmerzen und auch zu Entzündungen kommen kann. Nach vollständiger Heilung können dann auch Ringe, die um den Ohrknorpel herumgehen, das Ohr schmücken. Sehr viel eleganter sind Ohrpiecings für Frauen in Form eines Steckers mit schönen

  • Ornamenten,
  • Figuren oder
  • Steinen.

Langgezogene Helix-Ohrstecker oder eine Reihe von Steinen nebeneinander, simulieren mehre gestochene Helix-Piercings. Es gibt sie anatomisch so geformt, dass sie sich der Falten der Ohrmuschel anpassen.

Wo kann man Helix Piercings kaufen?

Der entsprechende Schmuck kann in jedem Piercingstudio gekauft werden. Hier hat man den Vorteil, dass man gleich auch beraten wird. Auch online findet man ein vielfältiges Angebot.

Durchführung: Wie wird das Helix Piercing gestochen und wie stark sind die Schmerzen?

Beim Helix Piercing muss durch hartes Knorpelgewebe gestochen werden, was unter Umständen sehr schmerzhaft sein kann. Das bradytrophe Gewebe, aus dem der Knorpel besteht, wird nicht durchblutet, was zu einer längeren Heilungszeit führt.

Die Hautstelle wird zunächst einmal desinfiziert. Dann markiert man die Einstichstelle in der Regel auf der Vorderseite des Ohrs.

Nun sticht man mit einer speziellen Nadel durch das Ohr. Alternativ lässt sich ein Helix Piercing auch punchen. In diesem Fall wird Knorpelgewebe durch Stanzen entfernt, was anschließende Druckschmerzen sowie die Heilungszeit verringert.

Variationen des Helix Piercings

Vom Helix Piercing gibt es auch einige Variationen. So lässt es sich an der Ohrkante bzw. an deren Ansatzpunkt platzieren; dann spricht man von einem Anti Helix Piercing.

Lässt man sich zwei Helix Piercings stechen und verbindet diese mit einem Barbell, so stellt dies ein Industrial Piercing oder auch Scaffold Piercing dar. Hier gehen wir näher auf dieses ein.

Wird das Helix Piercing tiefer an der oberen Ohrkante gesetzt, ist die Rede von einem Outer Conch Piercing. Das Conch Piercing stellt aber wiederum eine eigene Piercingform dar, die wir hier näher erläutern.

Kosten: Wie teuer ist ein Helix Piercing?

Für ein Helix Piercing muss man mit Kosten zwischen 40 und 70 Euro rechnen, je nach Region und Studio. In der Regel sind hier der erste medizinische Stecker und ein passende Pflegespray im Preis enthalten.

Es gibt Juweliere, die das Helix Piercing für deutlich weniger Geld anbieten. Von diesen jedoch sollte man dringen Abstand nehmen - das Piercing lässt man sich hier nämlich schießen, was mit vielen Nebenwirkungen einhergeht.

Entzündung und Wildfleisch - Mögliche Risiken des Helix Piercings

Zu den möglichen Risiken eines Helix Piercings zählt - wie bei anderen Piercings auch - ein Infektionsrisiko. So kann sich die Hautpartie besonders bei mangelnder Hygiene beim Stechen oder bei der Pflege entzünden.

Auch kann es zur Bildung von Wildfleisch kommen. Dabei handelt es sich um Wucherungen, die zwar nicht gefährlich, jedoch unansehnlich sind. Mit der richtigen Pflege lassen sich solche Risiken minimieren.

Beim Stechen selbst könnte ein Nerv getroffen werden. Wählt man jedoch einen auf dem Gebiet erfahrenen Piercer, ist dieses Risiko eher gering.

Heilungszeit und Pflegetipps für das Helix Piercing

Die Heilungszeit beläuft sich auf drei bis sechs Monate. Wird das Piercing jedoch gepuncht, verkürzt sich diese Zeit auf zwei bis vier Wochen.

Während dieser Zeit sollte man den Gang ins Solarium, Schwimmbad oder in die Sauna vermeiden. Vom Piercer erhält man in der Regel ein passendes Pflegemittel, mit dem man das Piercing merhmals täglich behandelt.

Generell sollte man das Ohr abgesehen vom Zeitpunkt des Reinigens bzw. Pflegens nicht anfassen. Dass man sich zu diesem Zweck die Hände gründlich waschen sollte, sollte selbstverständlich sein.

Während der Heilungsphase sollte man zudem darauf achten, dass sich die Haare nicht am Piercing verheddern. Auch mit Mütze, Schal und Co. kann es passieren, dass man daran hängen bleibt.