Anwendungsgebiet, Durchführung, Risiken, Vor- und Nachsorge eines Permanent Make-ups

Wer sich morgens nicht mehr stundenlang schminken möchte, kann sich für ein Permanent Make-up entscheiden. Die Farben werden meist mit einer Pigmentiermaschine aufgetragen. Dabei implantiert man feine Farbpigmente in die Hautoberfläche. Ein Permanent Make-up kann an verschiedenen Stellen im Gesicht aufgetragen werden und birgt - bei unsachgemäßer Anwendung - einige Risiken.

Von Claudia Haut

Der moderne Alltag in den industrialisierten Ländern ist durch Stress und Hektik geprägt. Dennoch wird von immer mehr Menschen ein perfektes Erscheinungsbild verlangt, insbesondere von berufstätigen Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen.

Ohne ein gewisses Maß an kosmetischen Hilfsmitteln wird wohl kaum eine Frau auskommen können. Das tägliche Schminken allerdings kostet Zeit, auch für das Abschminken am Abend muss Sorgfalt investiert werden. Eine zeitsparende Alternative bietet das Conture Make-up, bei dem dauerhafte Pigmentierungen erzielt werden.

Man kann den Vorgang mit einer Tätowierung vergleichen, wobei das Permanent Make-up nicht so lange anhält wie ein Tattoo.

Einsatzgebiete des Permanent Make-ups

Ziel und Zweck eines Permanent Make-up (Langzeit Make-up) ist das dauerhafte Anlegen eines Make-ups zur ständigen Betonung von bestimmten Gesichtspartien oder zum Ausgleich von kleinen Unregelmäßigkeiten. Dazu werden Gesichtsbereiche dauerhaft pigmentiert, wie:

Auf diese Weise lassen sich auch Schlupflider kaschieren. Auch Narben nach einer Operation können durch ein Langzeit Make-up gut verdeckt werden.

Das Conture Make-up wird in diversen Kosmetikstudios und in Schönheitskliniken angeboten. Die Prozedur ist selten mit einem Gang zum Kosmetiker erledigt; häufig wird das Einbringen der Farbe auf mehrere Behandlungen aufgeteilt.

Bevor sich die Frau unter die Nadel begibt, sollte sie sich gut überlegen, welche Bereiche sie wie pigmentieren lassen will. Es empfiehlt sich, eher dezente Farben zu wählen. Denn so schnell sich Schmink-Trends verändern können, so langsam verblasst das Permanent Make-up.

Betonung der Augen

Wer beispielsweise seine Augen betonen möchte, wählt statt des Kajalstifts ein Conture Make-up für die Lider, wobei zwischen unterschiedlichen Farbnuancen gewählt werden kann. Schwarz kommt dabei eher selten zum Einsatz, da es die Gesichtszüge härter erscheinen lässt. Natürlicher wirken

  • Schwarz-Braun-,
  • Braun- oder
  • Grautöne,

wobei auch andere Nuancen, wie grün oder blau denkbar sind. Perfekt umrandet erscheint das Auge gleich größer und strahlender, was für Brillenträger besonders wichtig ist.

Betonung der Augenbrauen

Auch die Augenbrauen lassen sich mit dem Conture Make-up korrigieren. Aufgrund der in den Feinstpigmentiergeräten hauchdünnen Akupunkturnadeln ist ein sehr präzises Arbeiten möglich, so dass sich selbst feinste Härchen perfekt zeichnen lassen.

Damit der Wuchs der Augenbraue möglichst natürlich wirkt, wird sie in unterschiedlichen Farbnuancen gezeichnet.

In professionellen Studios werden die verwendeten Geräte regelmäßig gewartet und von der Technischen Überwachsungsstelle geprüft, die Farben sind als dermatologisch und ökologisch unbedenklich eingestuft, weshalb keine gesundheitlichen Bedenken bestehen sollten.

Betonung der Lippen

Das Conture Make-up wird ebenfalls für die Auffrischung der Lippen angewandt. Diese erhalten Volumen und können je nach Grad der Schattierung weicher oder größer wirken. Auch die Form der Lippen lässt sich individuell verändern, so dass sie zum Erscheinungsbild des Einzelnen passt.

Mittels eines Farbstiftes erfolgt auch auf den Lippen eine Vorzeichnung, die mehrfach korrigiert werden kann, bis der Kunde zufrieden ist.

Für wen ein Permanent Make-up nicht geeignet ist

Nicht geeignet ist ein Permanent Make-up für Menschen, die an Erkrankungen leiden, wie:

Auch Allergiker oder Menschen, die gerinnungshemmende Medikamente wie Macumar oder Acetylsalicylsäure (ASS) einnehmen müssen, sollten lieber auf diese Form von Make-up verzichten.

Vorbereitung

  1. Vor der Behandlung untersucht man die Haut der Kundin auf mögliche Unebenheiten und reinigt sie gründlich von Rückständen.

  2. Anschließend bespricht der Visagist bzw. die Kosmetikerin mit der entsprechenden Ausbildung in Permanent Make-up mit dem Kunden oder der Kundin, wie das Gesicht nach der Behandlung aussehen soll. Damit sowohl der Kunde als auch der Therapeut wissen, mit welchen Farben anschließend am besten gearbeitet werden soll, wird dies zuvor ausgetestet.

  3. Der Visagist trägt anschließend die gewünschten Farben im Gesicht auf und der Kunde kann sich dies immer wieder ansehen. Während dieses Vorgangs kann die Farbe jederzeit noch entfernt oder geändert werden.

    Auf diese Weise hat die Klientin die Möglichkeit, noch einmal Änderungswünsche vornehmen zu lassen. Ist die Kundin mit dem Ergebnis zufrieden, kann mit dem eigentlichen Permanent Make-up begonnen werden.

Behandlungsdurchführung

Sobald die aufgetragene Farbe so aussieht, wie sich der Kunde dies vorstellt, wird die Hautstelle leicht betäubt. Dies geschieht zum Beispiel mit einem kühlenden Gel. Mit einem speziellen Pigmentiergerät wird die zuvor aufgemalte Farbe unter die Haut gebracht.

Um das Aussehen zu perfektionieren und den Farbton, falls nötig, noch zu verstärken, wird eine Nachbehandlung vorgenommen.

Je nach Gerätetyp handelt es sich bei den Nadeln und Nadeldüsen um Einmalartikel, die nach Benutzung entsorgt werden. Meist wird sogar bei jeder neuen Farbe eine neue Nadel verwendet.

Die Behandlung wird als unterschiedlich schmerzhaft empfunden. Der Schmerz durch das Pigmentieren ist auch abhängig davon, wo genau die Behandlung erfolgt.

  • Permanent-Make-up-Behandlung an den Augenbrauen einer Frau

    © nikolasvn - www.fotolia.de

  • Permanent-Make-up-Behandlung an den Lippen einer jungen Frau

    © Africa Studio - www.fotolia.de

  • Permanent Make-up: Frau bekommt Lidstrich tätowiert

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  • Nahaufnahme einer Permanent-Make-up-Behandlung an der Oberlippe

    © Africa Studio - www.fotolia.de

Verschiedene Techniken des Permanent Make-ups

Die gängigste Technik des Permanent Make-up ähnelt der einer Tätowierung. Allerdings kommt es beim Permanent Make-up nicht zu einem Durchstechen von tiefer liegenden Hautschichten, sodass die Pigmentierung nach einer gewissen Zeit von selbst wieder verblasst. Eine Auffrischung ist jedoch jederzeit problemlos möglich.

Das Permanent Make-up kann jedoch ebenso per Hand mit einer Pigmentiernadel aufgetragen werden. In der Regel werden Einmalnadeln verwendet, die nach jedem Kunden entsorgt werden.

Durch Anheben der Haut in einem bestimmten Winkel saugt sich die Farbe aus der Pigmentiernadel unter die Haut. Die Farben sind sehr dickflüssig und dadurch stark deckend. Eine Nachbehandlung ist hier nur selten notwendig, ganz im Gegensatz zu einer Behandlungen mit der Pigmentiermaschine.

Das Make-up ohne Pigmentiermaschine ist in der Regel sanfter zur Haut, kann jedoch nicht von allen Kosmetikerinnen und Visagisten durchgeführt werden. Es sieht sehr natürlich aus und beansprucht die Haut weniger als beim Pigmentieren mit einer Maschine.

Nachbehandlung

Im Anschluss an die Permanent Make-up-Behandlung ist es möglich, dass sich danach leichter Schorf bildet. Diesen darf man nicht abreißen, da sich in den Heilkrusten auch Farbpigmente befinden können. Von der Kosmetikerin erhält die Kundin eine spezielle Creme, um die behandelten Körperstellen regelmäßig damit einzucremen.

In den ersten vier Wochen nach der Behandlung sollte man von Sonnenbädern sowie Solarium-, Sauna- oder Schwimmbadbesuchen absehen, damit es nicht zu Farbveränderungen kommt.

Vorteile des Conture Make-ups

Der Vorteil der kontinuierlichen Pigmentierung liegt besonders in der Zeiteinsparung. Ein weiteres Plus ist allerdings auch die Haltbarkeit des Conture Make-ups. Während handelsübliche Schminke beim Schwitzen, Sporttreiben oder Saunieren häufig verwischt oder verläuft, bleiben bei der dauerhaften Pigmentierung stets saubere Konturen erhalten.

Außerdem wird die Behandlung von einem Spezialisten vorgenommen. Man muss also kein besonderes Talent besitzen, um täglich gut gestylt auszusehen.

Mit Permanent Make-up können kleine Augen optisch vergrößert werden, Lippen voller wirken und insgesamt das Gesicht einen frischeren Ausdruck erhalten. Und das Beste ist: Auch schon morgens direkt nach dem Aufstehen sieht das Gesicht perfekt aus.

Wer sein Aussehen dennoch ab und an verändern möchte, kann sich auch weiterhin in unterschiedlichen Farben schminken. Die durch das Conture Make-up geschaffenen Konturen heben das zusätzliche Make-up noch besser hervor und sorgen dafür, dass es weniger verläuft.

Wie lange hält ein Permanent Make-up?

Direkt nach der Behandlung erscheinen die Farben deutlich intensiver als einige Tage später. Das endgültige Ergebnis des Permanent Make-ups ist somit erst nach einiger Zeit sichtbar. Etwa einen Monat nach der ersten Behandlung muss meist eine Nachbehandlung erfolgen, um ein perfektes dauerhaftes Make-up zu erhalten, das für einige Jahre lang wasser- und wischfest ist.

Das Ergebnis des Permanent Make-ups an Augen, Lippen, Augenbrauen und Co. hält etwa zwei bis fünf Jahre an. Dann verblassen die Farben, und es muss wieder aufgefrischt werden, sofern dies gewünscht wird.

Permanent Make-up kann nicht verwischen und nicht verlaufen. Auch vor dem Gang ins Schwimmbad oder die Sauna müssen keinerlei Vorkehrungen getroffen werden.

Soll es jedoch wieder entfernt werden, ist dies nur im Rahmen einer teuren Lasertherapie möglich, bei der meist mehrere Sitzungen nötig sind.

Kosten und Risiken

Ganz billig ist diese Form des Make-ups nicht. 400-500 Euro kosten zwei Lidstriche, lässt man sich die Lippen oder Augenbrauen verschönern, dann zahlt man - je nach Aufwand - schon einmal bis zu 1000 Euro. Und nicht immer verlaufen die Behandlungen zur Zufriedenheit der Kundin. Die Liste der möglichen Komplikationen umfasst zahlreiche Punkte:

  • So kann es im Fall einer Unverträglichkeit der Farbpigmente dazu kommen, dass die Farbe wieder ausgeschwemmt wird oder sich stark verfärbt.
  • Auch kleinere Blutergüsse oder Rötungen können auftreten.
  • Wie auch bei einer Tätowierung kann das Gewebe vernarben oder anschwellen.
  • Bei unsachgemäßer Ausführung kann es manchmal auch zu Infektionen kommen.

Nicht jede Komplikation lässt sich mit einem Laser rückgängig machen. Daher ist es sehr wichtig, nicht den erst besten Kosmetiker anzusteuern. Wesentlich für eine komplikationsfreie Behandlung ist neben der Erfahrung des Visagisten auch die Sauberkeit der verwendeten Materialien!