Einsatzgebiete, Durchführung, Risiken, Vor- und Nachsorge einer Oberarmstraffung

Meist aufgrund einer starken Gewichtsabnahme wünschen sich Männer oder Frauen eine Oberarmstraffung. Hängende Haut an den Oberarmen kann durch eine Oberarmstraffung korrigiert werden. Dieser Eingriff ist jedoch nicht risikolos. Vor und nach der Operation müssen daher einige Dinge beachtet werden.

Von Claudia Haut

Ziel und Zweck einer Oberarmstraffung, die auch als Brachioplastik bezeichnet wird, ist die operative Entfernung von überschüssigem Haut- und Fettgewebe, um die Ästhetik der Oberarme zu verbessern. Der Eingriff kann auch mit einer Fettabsaugung (Liposuktion) kombiniert werden.

Gründe für eine Oberarmstraffung

Durch den natürlichen Alterungsprozess oder durch eine starke Reduktion von Gewicht kann die Haut erschlaffen und an Elastizität verlieren. Dies zeigt sich auch an den Oberarmen, indem sich dort Hautüberschüsse bilden.

Die erschlaffte Haut hängt herunter und lässt sich weder durch spezielle Cremes noch durch gezielten Sport wieder straffen.

  • Bei leichten Fällen von Fettüberschuss kann eine Fettabsaugung Abhilfe schaffen.
  • Ist der Haut- und Gewebeüberschuss jedoch zu stark ausgeprägt, ist eine operative Oberarmstraffung notwendig, um die störenden und unästhetischen Hautlappen zu entfernen.

Tipps zur Vorbereitung auf eine Oberarmstraffung

Der richtige Arzt: Suche und Kennenlernen

Wer sich zu einer Oberarmstraffung entschieden hat, muss zuerst einen geeigneten Facharzt finden. Das Internet und die hier zu findenden Erfahrungsberichte anderer Patienten können dabei hilfreich sein.

Bei den Ärzten, die in Betracht kommen, können Termine vereinbart werden, um deren Operationsmethoden und die Praxis bzw. Klinik kennenzulernen. Die Ärzte erklären, wie die Operation abläuft, welches Ergebnis zu erwarten ist und beantworten alle weiteren Fragen des Patienten.

Untersuchung beim Hausarzt

Meist wird eine Oberarmstraffung in Vollnarkose durchgeführt, in einigen Fällen jedoch auch unter örtlicher Betäubung.

Bevor die Operation beginnen kann, muss sich der Patient bei seinem Hausarzt körperlich untersuchen lassen. Im Rahmen der Operationsvorbereitung werden:

  1. Blut und Urin untersucht,
  2. das Herz abgehört und
  3. ein EKG geschrieben.
  4. Bei einer Vollnarkose ist zusätzlich auch ein Röntgenbild der Lunge notwendig.

Sind alle Werte in Ordnung, so gilt der Patient als narkosefähig und der Operation steht nichts mehr im Wege.

Verzicht auf Blut verdünnende Medikamente, Nikotin und Alkohol

In den Tagen vor der Operation dürfen keine Medikamente eingenommen werden, die das Blut verdünnen. Dies ist zum Beispiel bei einigen Kopfschmerzmitteln der Fall. Die Blutungsneigung würde hier massiv gesteigert werden.

Raucher sollten sowohl in den Tagen vor als auch nach der Operation nicht rauchen, da das Nikotin die Wundheilung negativ beeinflusst. Auch auf Alkohol sollte in den Tagen vor der Oberarmstraffung verzichtet werden.

Direkt vor dem Eingriff vermisst der behandelnde Arzt die Oberarme nochmals und zeichnet genau an, wo später die Schnitte gesetzt werden. Bevor der Arzt mit der Operation beginnt, fotografiert er auch noch die Oberarme, um später das Ergebnis besser vergleichen zu können.

Sind alle offenen Fragen geklärt, so kann der Arzt die Betäubung setzen und die Operation beginnen.

  • Von unten: Ärztin mit Kopfhaube und Mundschutz, hält Skalpell in rechter Hand, setzt an ,Operation, Chirurgie, Schnitt

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  • Mann mit nacktem Oberkörper und Hantel, Frau küsst ihn auf den Oberarm

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  • Operation Arzt Chirurg mit Haube und Mundschutz bearbeitet Knie, heller Raum, medizinische Instrumente

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  • Frau zieht Haut am Oberarm runter, streckt die Zunge raus

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Ablauf einer Straffung

Durchgeführt wird eine Oberarmstraffung in der Regel stationär in einer Klinik. Die Dauer des Eingriffs beträgt etwa ein bis zwei Stunden. Zusätzlich kann auch eine Fettabsaugung durchgeführt werden. In diesem Fall dauert der Eingriff etwas länger.

Schnitttechniken

  1. Zu Beginn der Oberarmstraffung markiert der ausführende Chirurg die Hautstellen, an denen die Schnitte durchgeführt werden, mit einem wasserfesten Stift. Dann nimmt er einen Einschnitt an den markierten Stellen vor.

  2. Da die Schnitte spindelförmig an der Innenseite des Arms verlaufen, sind spätere Narben kaum zu sehen.

  3. Im Verlauf des Eingriffs entfernt der Chirurg die überschüssigen Haut- und Gewebepolster und schafft wieder ein harmonisches Gesamtbild.

  4. Zum Ende der Oberarmstraffung werden die Hautschnitte sorgfältig vernäht.

Drainage und Druckverband

Um für den Abfluss von Blut und Wundflüssigkeit zu sorgen, erhält der Patient eine Drainage. Abschließend erfolgt die Versorgung mit einem festen Druckverband.

Die richtige Nachsorge nach einer Oberarmstraffung

Die Patienten leiden überwiegend psychisch unter schlaff herabhängenden Oberarmen. Wer sich daran stört, kann eine operative Oberarmstraffung vornehmen lassen. Für ein ideales Ergebnis ist eine umfassende Nachsorge unabdingbar.

Verbandwechsel

Je nachdem, wie viel Haut gestrafft werden muss, legt der operierende Arzt nach der Straffung unterschiedliche Verbände an. In jedem Fall wird der Verband eng um den Oberarm gelegt. Dazu eignen sich Tapeverbände oder Druckverbände. Diese Verbände müssen nach einiger Zeit gewechselt werden. Insgesamt werden sie je nach Umfang der Oberarmstraffung etwa zwei bis vier Wochen getragen.

Sobald die Verbände abgenommen werden können, empfehlen die Ärzte, spezielle Salben auf die Oberarme aufzutragen und Kleidungsstücke mit engen Ärmeln zu tragen. Das Fädenziehen erfolgt nach etwa zwei bis drei Wochen.

Körperliche Schonung

Da die Wunde an den Oberarmen bei körperlichen Bewegungen stark beansprucht wird, kann sie leicht wieder aufreißen, wenn sie noch nicht vollständig verheilt ist. Daher sollte man sich in der ersten Zeit nach der Operation körperlich schonen.

Körperpflege und Sport

In den Tagen nach dem Eingriff darf nicht geduscht werden, so dass keine Keime in die Wunde gelangen können. Nach einer Woche ist das Duschen mit speziellen Duschlösungen wieder möglich.

Einen Monat lang sollte man zudem auf Vollbäder verzichten. Nach dieser Zeit kann auch wieder mit leichtem Sport begonnen werden. Besonders Sportarten, die die Oberarme stark belasten, sollten jedoch noch vermieden werden.

Sonnenschutz

Strikter Sonnenschutz ist sehr wichtig
Strikter Sonnenschutz ist sehr wichtig

Werden die Oberarme in den ersten drei Monaten nach der Oberarmstraffung direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, so kann dies zu einer auffälligen Pigmentierung führen. Auch nach diesem Vierteljahr muss die Haut mit Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor eingecremt werden, wenn sie der Sonne ausgesetzt wird.

Bis die Schwellungen und Rötungen nach der Operation zurückgegangen sind, kann dies einige Zeit dauern. Die Narben sind in der Regel kaum zu sehen, da sie sich an den Innenseiten der Arme befinden.

Wie lange es dauert, bis das endgültige Ergebnis des Eingriffes zu sehen ist, ist individuell verschieden.

Die Risiken einer Oberarmstraffung

Die Oberarmstraffung ist ein relativ häufig durchgeführter operativer Eingriff. Jede Operation birgt natürlich trotzdem Risiken. Zu den häufigsten Nachwirkungen einer Oberarmstraffung zählen:

Diese Beschwerden sind aber nur vorübergehend. Mögliche Komplikationen können Wundheilungsstörungen, Taubheitsgefühle oder Infektionen sein.

Allergien

Einige Patienten reagieren beispielsweise allergisch auf das Narkose- oder Betäubungsmittel. Zudem können auch Allergien gegen das bei der Operation verwendete Desinfektionsmittel sowie das Pflaster- und Verbandmaterial auftreten.

Herzstillstand und Herzerkrankungen

Das Risiko einer Vollnarkose besteht darin, dass sich während des Eingriffes Komplikationen wie z.B. ein Herzstillstand ergeben können. Nach dem Eingriff drohen in Einzelfällen Erkrankungen wie zum Beispiel eine Thrombose.

Blutungen und Wundinfektionen

Nach der Operation können starke Blutungen auftreten, die ärztlich behandelt werden können. In seltenen Fällen gelangen Keime in die Wunde und können im Bereich des Oberarmes zu einer Wundinfektion führen.

Schmerzen, Schwellungen und Hämatome

Nach einer Oberarmstraffung bestehen fast immer Schmerzen, besonders, wenn die Arme bewegt werden. Zudem sind blaue Flecke, Rötungen und Schwellungen zu sehen.

Dies bildet sich jedoch in der Regel von selbst nach einigen Tagen wieder zurück. Teilweise sind die Schwellungen hingegen auch noch nach Monaten zu sehen und für die Patienten zu fühlen.

Narben und Nervenverletzungen

In einigen Fällen bilden sich nach der Entfernung der Fäden mit der Zeit unschöne Narben. Diese können durch einen weiteren Eingriff korrigiert werden.

Ebenfalls ein Risiko einer Oberarmstraffung ist die Möglichkeit, dass bei dem Eingriff wichtige Nerven verletzt werden und somit Gefühlsstörungen am Oberarm bestehen. Auch Durchblutungsstörungen können nach der Operation auftreten.

Normalerweise gehören Schönheitsoperationen wie die Oberarmstraffung heutzutage zu den Routineeingriffen. Dennoch können natürlich immer Komplikationen auftreten. Wird der Eingriff jedoch von einem erfahrenen Arzt durchgeführt, so können diese durch dessen Fachwissen deutlich minimiert werden.