Einsatzgebiete, Durchführung, Risiken, Vor- und Nachsorge einer Nasenkorrektur

Bei einer Nasenkorrektur wird die Nase aus ästhetischen oder verschiedenen medizinischen Gründen operiert. Die entsprechende Operation wird in Deutschland zwar sehr häufig vorgenommen, dieser Eingriff birgt jedoch trotzdem einige Risiken. Nach dem Eingriff sind daher einige Dinge zu beachten.

Von Claudia Haut

Gründe für eine Nasenkorrektur

Ziel und Zweck einer Nasenkorrektur, die man auch als Rhinoplastik bezeichnet, ist die Veränderung der Nasenform. Dabei werden Formveränderungen korrigiert, wie:

  • eine Schiefnase
  • Sattelnase oder Höckernase
  • verbreiterte Nasenflügel
  • verlängerte Nasenknorpel

Die Nasenkorrektur kann sowohl von innen als auch von außen durchgeführt werden. Welche Form der Operation gewählt wird, hängt von der jeweiligen Ursache und dem gewünschten Ergebnis ab.

Ästhetische Gründe

Die menschliche Nase gehört zu den auffälligsten Stellen des Körpers. Oftmals wird das optische Erscheinungsbild eines Gesichts von der Form seiner Nase bestimmt. So können Fehlformen wie eine zu große, zu breite oder zu lange Nase oder eine angeborene Höckernase die Ästhetik des Gesichts negativ beeinflussen.

Formveränderungen der Nase können angeboren sein, aber auch durch äußere Einflüsse wie z.B. einen Nasenbeinbruch aufgrund eines Unfalls hervorgerufen werden.

Eine unschöne und schlecht geformte Nase wirkt sich häufig negativ auf die Psyche der Betroffenen aus, die sich nicht attraktiv genug fühlen und sich daher eine Veränderung der Nase wünschen. In diesem Fall kann mit Hilfe einer Nasenkorrektur die Form der Nase positiv verändert werden.

Medizinische Gründe

Nasenkorrekturen werden aber auch aus medizinischen Gründen durchgeführt. So kann durch eine schiefe Nasenscheidewand oder eine vergrößerte Nasenmuschel die Atmung beeinträchtigt werden.

In manchen Fällen macht die Korrektur einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte eine Rhinoplastik erforderlich.

Vorgespräch und Verhaltensregeln

Im Vorfeld einer Nasenkorrektur sollte der Patient ein ausführliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt führen, um sich gründlich über die Erfolgsaussichten und Grenzen des Eingriffs zu informieren. Erfolgt die Rhinoplastik aus medizinischen Gründen, ist zuvor eine Untersuchung durch einen Hals-Nasen-Ohrenarzt erforderlich.

Ähnlich wie bei zahlreichen anderen operativen Eingriffen, ist es wichtig, sein Verhalten schon vor dem Operationstermin anzupassen:

  • Der Patient sollte in guter gesundheitlicher Verfassung sein, um den Behandlungserfolg zu erhöhen.

  • Blutgerinnungshemmende Medikamente wie z.B. Cumarine oder ASS müssen abgesetzt werden. Dies sollte jedoch stets mit dem Arzt abgesprochen werden.

  • Sinnvoll ist auch ein Verzicht auf Alkohol und Nikotin, um einen besseren Heilungsverlauf zu ermöglichen.

Durchführung einer Nasenkorrektur

Eine Nasenkorrektur dauert in der Regel ein bis zwei Stunden. Nach dem Eingriff ist noch ein kurzer Klinikaufenthalt erforderlich.

Die Nasenkorrektur durch Operation wird im Rahmen einer Vollnarkose durchgeführt. In einigen Fällen ist auch eine örtliche Betäubung der Nase für den Eingriff ausreichend. Die Operation kann entweder von außen oder von innen durchgeführt werden.

Da verschiedene Bereiche der Nase korrigiert werden können, kommen auch unterschiedliche Vorgehensweisen für den behandelnden Arzt in Frage. So unterscheidet man zwischen:

  1. einer offenen Rhinoplastik, bei der in der Regel ein Hautschnitt entlang des Nasenflügels sowie am Nasensteg ausgeführt wird und
  2. einer geschlossenen Rhinoplastik, bei der der Hautschnitt innerhalb der Nase erfolgt.

Wird von innen operiert, hat dies den Vorteil, dass später keine Narben zu sehen sind. Nicht immer ist die Nasenkorrektur jedoch von innen möglich.

Vergrößerung

Für den Fall, dass eine bestimmte Stelle vergrößert werden soll, entnimmt der Chirurg etwas Knorpel aus der Ohrmuschel und setzt ihn an der Nase wieder ein. Alternativ lassen sich dazu auch synthetische Füllmaterialien verwenden, die jedoch das Risiko einer Abstoßungsreaktion in sich bergen.

Verkleinerung

Zur Verkleinerung des Nasenrückens können Gewebeteile entfernt werden. Zur Verkleinerung der gesamten Nase entfernt man überschüssige Haut- und Gewebeteile. Zum Abschluss des Eingriffs legt der Chirurg die Haut wieder auf und vernäht die Hautschnitte.

Da die Nase nach dem Eingriff oftmals stark blutet, legt der Arzt in diesen Fällen eine Tamponade in jedes Nasenloch, die das Blut aufsaugt. Die Nase wird anschließend steril mit oder ohne Schiene verbunden.

Bei fast jedem dritten Patienten muss dann jedoch erneut eine Operation erfolgen, da entweder nicht das gewünschte Ergebnis erreicht wurde oder die Nasenkorrektur nur in zwei Operationen durchzuführen ist.

Die richtige Pflege und Nachsorge nach einer Nasenkorrektur

In den meisten Fällen wird der Eingriff in Vollnarkose vorgenommen. Jede Vollnarkose beansprucht den Körper, weshalb man sich in den Tagen nach der Operation ausreichend schonen sollte.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass Bettruhe eingehalten werden muss. Bereits kurz nach der Nasenkorrektur sollte man, in Absprache mit dem behandelnden Arzt, aufstehen und langsam umhergehen, um den Kreislauf zu unterstützen.

Kühlen und erhöhtes Schlafen

treten in sehr vielen Fällen auf. Deshalb sollte die operierte Stelle ausreichend gekühlt werden.

Nachts sollte man mit erhöhtem Oberkörper schlafen, da die Schwellungen dann nicht so massiv ausfallen. Einige Tage nach der Operation kann man die blauen und roten Stellen dann auch vorsichtig mit Make-up überdecken.

Wechsel von Verbandmaterial

Je nach Art der Nasenkorrektur hat der Arzt nach Beendigung des Eingriffes auch eine Schiene um die Nase gelegt oder einen Gipsverband an der Nase angelegt. Teilweise muss dieser nach einigen Tagen gewechselt werden.

Auch Tamponaden, die sich oft in der Nase befinden, müssen gewechselt werden. Nach etwa einer Woche können die Fäden gezogen werden.

Dies sollte man vermeiden

  • Keinesfalls darf man in den Tagen nach der Operation ein Medikament einnehmen, das das Blut verdünnt, wie dies bei einigen Kopfschmerzmitteln der Fall ist.

  • Unbedingt vermeiden sollte man direkte Sonneneinstrahlung. Die Narben können sich dadurch dunkel verfärben. Nach einigen Monaten darf man zwar wieder in die Sonne, jedoch muss die Nase mit einem Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor eingecremt werden.

  • Da die Nase auch nach Entfernung der Schiene bzw. des Gipsverbandes noch sehr empfindlich ist, sollte keine Brille getragen werden. Dies gilt vor allem für Brillenträger, die in den ersten Wochen soweit möglich auf Kontaktlinsen umsteigen sollten.

  • Mit sportlicher Betätigung sollte man nach einer Nasenkorrektur noch sehr zurückhaltend sein. In den ersten Wochen nach dem Eingriff muss gänzlich auf Sport verzichtet werden. Sogar das Bücken und das Heben schwerer Gegenstände sollte man unterlassen.

    Nach einigen Wochen kann wieder mit leichtem Sport begonnen werden.

Mögliche Risiken einer Nasenkorrektur

Die meisten Nasenkorrekturen verlaufen zur Zufriedenheit der Patienten. Manchmal kann es aber auch zu Komplikationen wie überschießender Narbenbildung, Wundheilungsstörungen oder Asymmetrien der Nase kommen.

Risiken einer Operation durch unerfahrene Ärzte

Die operative Nasenkorrektur ist ein hochkomplizierter Eingriff, der nur von wenigen Fachärzten perfekt durchgeführt werden kann.

Da die Nase ein sehr komplexes Organ ist, muss der operierende Arzt genau wissen, wie diese aufgebaut ist, wo Gewebe entfernt werden kann und wo nicht. Ein perfektes Operationsergebnis kann nur von den Fachärzten erreicht werden, die sich auf dem Gebiet der Nasenkorrektur speziell weitergebildet haben.

Meist sind dies zum Beispiel Hals-Nasen-Ohrenärzte oder auch Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen.

Nimmt ein unerfahrener Arzt die Nasenkorrektur vor, so kann es vorkommen, dass zu viel oder zu wenig Knorpel und/oder Knochen von der Nase entfernt wird und es so zu einer schiefen Nase kommt oder die Nasenspitze keinen Halt hat und nach unten hängt.

Durch mangelnde Erfahrung des Arztes kann die Nase auch unsymmetrisch werden und der Patient nach der Operation mehr unter seiner Nase leiden als zuvor.

Wird der Eingriff an der Nase nicht perfekt durchgeführt, so kann auch dauerhaft die Nasenatmung behindert sein. Dies wiederum führt zu Folgeerkrankungen zum Beispiel im Nasen-Rachen-Bereich.

Generelle Risiken einer Nasenkorrektur

Unabhängig von diesen Risiken einer Nasenkorrektur, die üblicherweise nur bei unerfahrenen Ärzten auftreten, gibt es diverse weitere Folgeerscheinungen der Operation, die meist nicht vermieden werden können.

  • Nach der Operation schwillt die Nase an, und die Atmung durch die Nase ist erschwert. Die Schwellungen bilden sich jedoch nach kurzer Zeit wieder zurück.

  • Direkt nach dem Eingriff blutet die Nase oftmals auch. Die Ärzte legen daher Tamponaden in die Nase, die das Blut aufsaugen.

  • Häufig bilden sich auch blaue Flecke, die nicht nur an der operierten Nase sondern zum Beispiel auch an den Wangen zu sehen sein können.

  • Viele Patienten bemerken auch eine Schwellung im gesamten Gesicht, nicht nur im Bereich der Nase. Teilweise fühlen sich einige Stellen des Gesichtes auch taub an, was jedoch nach kurzer Zeit von selbst wieder verschwindet.

  • Das Risiko einer operativen Nasenoperation besteht zudem auch darin, dass die Zähne oder der Sehnerv vorübergehend oder dauerhaft geschädigt werden.

  • Wird auch der Tränenkanal verletzt, so kann dies zu dauerndem Tränen der Augen oder auch extrem trockenen Augen aufgrund fehlender Tränenflüssigkeit führen.