Vermehrt Frühgeburten bei Schwangeren mit Magenbypass

Von Cornelia Scherpe
21. November 2013

Immer mehr Menschen mit starkem Übergewicht entscheiden sich für einen Magenbypass. Durch die künstliche Verkleinerung des Magens verlieren sie nach der OP schnell an Gewicht und können bei einer Diät effektiver abnehmen. Mehr und mehr adipöse Frauen entscheiden sich auch im gebärfähigen Alter dafür und daher gibt es immer mehr Schwangere mit einem Magenbypass.

Schwedische Studie

Eine große Studie in Schweden hat sich nun mit den Problemen beschäftigt, die sich daraus ergeben können. Allein in diesem Land hat sich die Zahl der gelegten Magenbypässe in der jüngsten Vergangenheit verzehnfacht. In der Untersuchung berücksichtigt wurden 2.511 Babys, deren Mütter eine solche OP hinter sich hatten. Insgesamt 243 der Kinder waren zu früh zur Welt gekommen, was einer bedenklich hohen Quote von 9,7 Prozent entspricht.

Den Forschern fiel auf, dass viele dieser Neugeborenen an sogenannten intrauterinen Wachstumsstörungen leiden. Sie waren zu klein und teilweise unterentwickelt. Diesen Umstand kann man direkt auf den Magenbypass der Mütter zurückführen. Bei dieser OP wird nicht nur der Magen erheblich verkleinert, sondern auch ein Stück vom Darm entfernt. Diese beiden Schritte führen dazu, dass Stoffwechselweniger Nährstoffe in den Organismus aufgenommen werden. Gerade die Darmwände können weniger gute Absorptionsarbeit leisten und dadurch kann es auch zu einer Unterversorgung des Ungeborenen kommen.

In der Studie zeigten viele Mütter allerdings auch weitere Risikofaktoren für Frühgeburten. Sie hatten beispielsweise noch immer Adipositas, waren Diabetikerinnen, rauchten oder hatten einen geringen Bildungsstand. Die Forscher bildeten daher zwei Gruppen. In einer Untergruppe waren nur jene Frauen, die keine weiteren Risikofaktoren haben. Ihr Risiko für eine Frühgeburt war dennoch um 6,1 Prozent erhöht, was deutlich zeigt, dass der Magenbypass an sich ein Problem darstellen kann.