Ein Magen-Bypass wirkt sich positiv auf die Darmflora aus

Von Cornelia Scherpe
22. November 2012

Wer sich aus gesundheitlichen Gründen einen Magen-Bypass legen lässt, verändert sein Leben nach der Operation deutlich. Durch den verkleinerten Platz im Magen passt man automatisch die Ernährung an und verliert so an Gewicht. Doch ein Magen-Bypass hat noch einen weiteren positiven Effekt, wie eine aktuelle Studie zeigt. Demnach verändert sich bei adipösen Menschen mit Diabetes des Typ 2 die komplette Darmflora, nachdem sie einen Magen-Bypass bekommen haben. Dies ist positiv für den Patienten, da die neuen Bakterien im Darm den Stoffwechsel zugunsten der Gesundheit anregen.

Deutsche Forscher untersuchten fettleibige Diabetiker vor der Operation und stellten dabei ein klassisches Besiedlungsmuster in ihrem Darmtrakt vor. Die Darmflora der Probanden bestand aus Bakterien, die ihre Krankheit nur noch weiter verschlimmerten. Dieses Muster nennt man Bacteroides. Es fördert vor allen Dingen die Aufnahme von Kohlenhydraten und steigert so die Fettleibigkeit. Nach der OP jedoch veränderte sich die Flora allmählich hin zu den Muster Prevotella und Ruminococcus. Diese trifft man vor allen Dingen bei schlanken Menschen an, denn hier wird ein Überangebot an Zucker einfach wieder ausgeschieden und nicht im Körper als Fett gespeichert.

Diese positive Erkenntnis hat jedoch auch einen Minuspunkt. Die Forscher vermuten, dass die veränderte Darmflora die Patienten anfälliger für Infektionen macht, die sie zuvor nicht kannten, da ihre alte Flora dafür nicht empfänglich war. Wie schlimm dieses Risiko ist, entscheidet sich jedoch von Fall zu Fall.