Diabetes Typ 2 - Magenverkleinerung könnte in Zukunft die Insulinbehandlung ersetzen

Minimal-invasiver Magenbypass bei Diabetes - Eingriff mit zahlreichen Risiken verbunden

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
14. September 2010

Magenverkleinerungen wurden bislang ausschließlich als letzter Ausweg bei sehr fettleibigen Menschen ab einem BMI von 40 durchgeführt, damit sie schnell und möglichst viel Gewicht verlieren und sich ihr Gesundheitszustand auf diese Weise bessert. Dabei wurde der Magen mit einem sogenannten Magenband an einer Stelle zugeschnürt. Ein solcher Eingriff ist sehr kompliziert und mit erheblichen Risiken verbunden.

Magenbypass statt Insulinbehandlung?

Seit es eine neue, wesentlich einfachere Form der Magenverkleinerung gibt, den Magenbypass, nimmt man diese verstärkt auch bei Diabetikern des Typ 2 vor. Deutschlandweit leiden derzeit etwa 7,5 Millionen Menschem am Diabetes Typ 2. Mehrere Studien konnten bereits belegen, dass ein Magenbypass die Krankheit erheblich verbessert. In 80% der Fälle war eine Insulinbehandlung danach nicht mehr von Nöten.

Diabetiker sollten deshalb schon ab einem BMI von 35 eine Magenverkleinerung vornehmen lassen dürfen, fordert die Deutsche Adipositas Gesellschaft. Dies könnte sich auch für die Krankenkassen auszahlen, die bisher noch nicht bereit sind die Kosten für eine Magenverkleinerung zu übernehmen, denn während eine Insulinbehandlung bei etwa 2.500 Euro im Jahr liegt, kostet ein Magenbypass einmalig zwischen 5.000 und 10.000 Euro.

Eingriff mit Risiken verbunden

Doch wer sich jetzt sofort über den minimal-invasiven Magenbypass informieren möchte sei gewarnt, denn ganz ohne Risiken ist auch dieser Eingriff nicht. Zwar werden Diäten, Trainings und Medikamente überflüssig, aber gerade bei Diabetikern besteht ein zusätzliches Risiko, denn die Stoffwechselkrankheit schadet den Gefäßen und kann starke Blutungen auslösen. Auch Embolien, Schlaganfälle und Herzinfarkte können die Folge sein.

Außerdem können auch nach dem Eingriff noch Komplikationen auftreten, indem zum Beispiel die Nähte des Bypasses reißen. Auch die Lebensgewohnheiten müssen nach einer Magenverkleinerung geändert werden. So darf man beispielsweise nur noch kleine Nahrungsportionen über den Tag verteilt zu sich nehmen und es müssen dem Körper täglich zusätzliche Nährstoffe wie Kalzium, Eisen und Vitamin B zugeführt werden, da viele dieser Nährstoffe nur noch teilweise mit der Nahrung aufgenommen werden können.