Magenbypass versus Magenband: Der Bypass hat langfristig Vorteile

Vergleich von zwei Möglichkeiten der Adipositaschirurgie

Von Cornelia Scherpe
3. November 2014

Menschen, deren Übergewicht mit normalen Maßnahmen nicht mehr behandelt werden kann, haben die Möglichkeiten der Adipositaschirurgie. Dabei handelt es sich um chirurgische Eingriffe, die den Magen und damit die ganze Verdauung verändern.

Chirurgische Eingriffe

Viele Menschen nutzen den Roux-en-Y-Magenbypass. Bei diesem Eingriff wird zum einen der Magen verkleinert und zum anderen eine Darmschlinge gezogen, damit die Verdauungsstrecke insgesamt kürzer wird. Dieser Eingriff kann nicht mehr rückgängig gemacht werden und daher sollte der Patient vorab genau über seine Entscheidung nachdenken.

Als Alternative steht das sogenannte Magenband im Raum. Dabei wird der Magen durch ein Band umfasst, das jedoch jederzeit gelockert werden kann; ähnlich wie man einen Gürtel anlegt. Daher können die Auswirkungen des Magenbandes rückgängig gemacht werden.

Vergleich Roux-en-Y-Magenbypass und Magenband

Eine aktuelle Studie hat unmittelbar verglichen, welche Methode der Adipositaschirurgie besser ist und fand dabei langfristig gesehen den größten Nutzen im Roux-en-Y-Magenbypass.

Komplikationen

In der Studie untersuchte man den Verlauf der Eingriffe bei 6.992 Patienten. 5.800 hatten den Magenbypass und 1.192 das Magenband erhalten. Beim ersten Blick auf den Faktor Komplikationen war der Bypass im Nachteil. Es kam bei 174 Patienten zu Problemen, was einer Quote von drei Prozent entspricht.

Beim Magenband erlebten nur 15 Patienten und damit 1,3 Prozent Komplikationen. Dies war jedoch zu erwarten, da der Eingriff beim Bypass an sich umfassender und daher automatisch gefährlicher ist.

Langfristige Betrachtung

Auf lange Sicht jedoch war der Magenbypass die bessere Wahl. Erneute Operationen waren in sechs Jahren nur in 5,5 Prozent der Fälle notwendig, in der Magenband-Gruppe dagegen in 13,7 Prozent.

Das zeigt, dass langfristig betrachtet der Magenbypass sicherer ist. In Sachen Sterblichkeit lag man in beiden Gruppen ähnlich günstig: 0,3 Prozent beim Bypass und 0,2 Prozent beim Magenband.