China: Schadensersatz für "hässliche Ehefrau"

Von Katharina Cichosch
21. Mai 2012

Aus China kam jetzt ein ungewöhnliches Gerichtsurteil in die Öffentlichkeit. Darin verklagte ein Nordchinese seine Ehefrau auf Schadensersatz, weil diese ihn angeblich heimtückisch getäuscht habe. Inhalt des "Betrugs", für den der Kläger jetzt sogar Recht erhielt: Seine Frau hatte sich einer Schönheitsoperation unterzogen - vor dem Kennenlernen!

Bemerkt haben will der Chinese dies erst nach der Geburt des ersten, gemeinsamen Kindes. Dieses sei ausgesprochen unansehnlich gewesen, so der Kläger. Schon beschuldigte er seine Frau der Untreue - ein Vorwurf, den die nicht auf sich sitzen lassen konnte. Nachdem ihr Mann nicht lockerließ, erzählte sie schließlich von ihrer OP und zeigte Bilder von der Zeit davor.

Doch anstatt seine Ehefrau für die Ehrlichkeit zu danken, ging der Nordchinese gleich vor Gericht - er empfand die Schönheitsoperation als Betrug und wollte offenbar nicht mit der Tatsache leben, dass seine Frau einst anders ausgesehen hatte. Mit seiner ungewöhnlichen Klage erhielt er sogar Recht: Die chinesische Justiz verdonnerte die Frau zu umgerechnet rund 95.000 Euro Schadensersatz.