Verschiedene Faltenarten im Überblick

Bei Falten handelt es sich um altersbedingte Veränderungen der Haut. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Faltenarten, die allesamt einer abgestimmten Therapie bedürfen. Sie gehören unterschiedlichen Faltentypen an und sind in diversen Regionen des Gesichts zu finden. Verschaffen Sie sich einen Überblick über unterschiedliche Faltenarten.

Von Jens Hirseland

Falten zeigen sich vor allem auf der Gesichtshaut und werden im Laufe des Lebens immer sichtbarer. Sind zu Beginn nur feine Fältchen wie Lippenfalten oder Lachfalten zu sehen, entstehen im Laufe der Zeit mitteltiefe bis tiefe Falten. Falten bilden sich unter anderem aus genetischen Gründen, doch auch äußere Einflüsse spielen eine bedeutende Rolle. Dazu gehören vor allem:

  • Sonnenstrahlen,
  • die Ernährung und das Trinkverhalten, sowie
  • der individuelle Lebensstil.

Falten lassen sich in verschiedene Typen - dynamisch, aktinisch, statisch und temporär - einteilen. Innerhalb dieser Typen gibt es mehrere Arten, auf die wir im Folgenden eingehen.

Mimikfalten, z.B. Sorgenfalten oder Lachfalten

Auch die Mimikfalten zählen zu den dynamischen Falten und werden häufig auch synonym so genannt. Sie können an verschiedenen Bereichen des Gesichts auftreten und werden im Laufe des Alters intensiver in der Erscheinung.

Besonders Sorgenfalten sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Lesen Sie hier weiter über diese Faltenart.

Zornesfalten (Glabellafalte)

Ebenso sind Zornesfalten im Bereich der dynamischen Falten zu nennen. Die auch als Glabellafalte bezeichnete Art entsteht im Laufe des Alters im Gesicht, genau zwischen den Augenbrauen.

Sie sorgt für einen mürrischen Gesichtsausdruck, sodass viele Menschen diese Falte behandeln lassen. In unserem separaten Artikel gehen wir näher auf die Zornesfalte ein.

Stirnfalten (Denkerfalten)

Stirnfalten werden auch als Denkerfalten bezeichnet. Sie zählen zu den dynamischen Falten und zeichnen sich durch horizontal über die Stirn verlaufende Linien aus. Hier gehen wir im Detail auf diese Falten ein.

Krähenfüße (Augenfalten)

Spricht man von Krähenfüßen, sind damit kleine Augenfalten gemeint. Ihren Namen verdanken sie ihrer charakteristischen Anordnung, die den Füßen von Krähen ähnelt.

Krähenfüße zählen zu den dynamischen Falten und kommen in der Gegend der seitlichen Augenwinkel vor. Hier lesen Sie alles Wissenswerte rund um diese Faltenart.

Verschiedene Faltenarten in jedem Gesicht
Verschiedene Faltenarten in jedem Gesicht

Lippenfalten (Periorale Falten)

Das Auftreten von ausgeprägten Lippenfalten oder auch perioralen Falten wird von vielen Menschen als störend angesehen. Vor allem bei tiefen Fältchen, die gut sichtbar sind, kann eine entsprechende Behandlung sinnvoll sein. Auch Lippenfalten sind dynamische Falten.

Ein typisches Merkmal von perioralen Falten ist, dass sie strahlenförmig angeordnet sind. Außerdem wirkt die Haut in dem beeinträchtigten Bereich gealtert.

Besonders betroffen davon ist die Region zwischen Oberlippe und Nase. Im Laufe der Zeit werden die perioralen Falten zunehmend markanter. Außerdem treten sie auch an der Unterlippe auf.

Da die Mundregion, die von zahlreichen Muskeln bewegt wird, starken Beanspruchungen durch Kauen, Sprechen und Lachen ausgesetzt ist, gilt dieser Bereich als besonders empfindlich, was wiederum die Ausprägung von perioralen Falten begünstigt. Diese können durchaus bereits im jüngeren Alter auftreten.

Ein weiterer Grund für die Entstehung von perioralen Falten ist die Hautalterung. So speichert die Haut im Laufe der Zeit weniger Feuchtigkeit. Außerdem verringert sich der Gehalt an Kollagen. Dieses spielt jedoch eine bedeutende Rolle für die Straffheit und die Dehnbarkeit der Haut.

Was tun gegen Lippenfalten?

Behandeln lassen sich periorale Falten durch eine Faltenunterspritzung. Bei diesem Verfahren wird eine Injektion in die betroffene Hautpartie in Längsrichtung verabreicht.

Als Substanz verwendet man in der Regel Hyaluronsäure. Diese bewirkt eine intensive Glättung der Falten durch das Aufpolstern des Hautgewebes.

So hat Hyaluronsäure die Eigenschaft wie ein Feuchtigkeitsspeicher zu wirken. Darüber hinaus sorgt sie für die Neubildung von wichtigem Kollagen. Die Wirkung gilt als lang anhaltend.

Liegt eine übermäßige Aktivität der Muskulatur vor, kann eine Behandlung mit Botulinumtoxin erfolgen. Um den Erfolg der Behandlung zu verlängern, werden oftmals beide Methoden miteinander kombiniert.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Lippenfalten mit einem Laser oder Radiowellen abzutragen. Aber auch das Einbringen von Bio-Implantaten in den Lippenbereich ist möglich, um die gesamte Haut an dieser Körperstelle zu straffen.

Häschenfalten

Häschenfalten treten seitlich am oberen Nasenrücken auf. Sie entstehen aus Mimikfalten, die sich beim häufigen Rümpfen der Nase ergeben und sind somit dynamische Falten.

Im Allgemeinen handelt es sich um eher oberflächliche Fältchen, die nicht besonders störend wirken. Häschenfalten lassen sich durch unterschiedliche Behandlungsmaßnahmen mindern, häufig werden sie mit gelartigen Substanzen geglättet oder mit Botox unterspritzt.

Beim Einsatz von neural stimulierenden Medikamenten muss allerdings beachtet werden, dass das Einschränken der Gesichtsmimik im Bereich der Nase recht unnatürlich wirken kann. Außerdem macht es Sinn, sämtliche Faltenbehandlungsmaßnahmen im Gesicht aufeinander abzustimmen, damit ein natürliches Gesamterscheinungsbild erhalten bleibt.

Nasolabialfalten (Mundwinkelfalten)

Nasolabialfalten oder Mundwinkelfalten bilden sich durch den typischen Verlauf der beiden Nasenflügelfronten bis zu den Mundwinkeln. Die Mundwinkelfalten zählen zu den einprägendsten Merkmalen eines Gesichts und gehören zu den statischen Falten. Welche Form eine Nasolabialfalte erreicht und wie lang und tief sie wird, hängt von bestimmten Faktoren ab, wie

  • der Gesichtsmuskulatur,
  • dem Alter und
  • dem Unterhautfettgewebe.

Da die Ausprägung der Mundwinkelfalten durch den seelischen Zustand eines Menschen vertieft werden kann, nennt man sie auch Kummerfalten. Bei einer starken Ausprägung können Nasolabialfalten durchaus als ästhetisch störend empfunden werden, sodass eine Behandlung gewünscht wird.

Behandlung von Nasolabiafalten

Normalerweise werden pro Jahr zwei Behandlungen mit Hyaluronsäure durchgeführt. Zu Beginn der Behandlung können auch mehrere Sitzungen im Abstand von 4-8 Wochen erforderlich sein.

Als beste Methode, eine Nasolabialfalte dauerhaft zu glätten, gilt ein operatives Facelifting, bei dem das Mittelgesicht wieder angehoben wird. Wer eine Operation scheut, kann auch eine Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure-Gel vornehmen lassen.

Die Hyaluronsäure polstert die Gesichtsfurchen auf und verhindert, dass die Faltenbildung weiter fortschreitet. Außerdem kommt es zur Stabilisierung der Haut an der Bruchstelle, die mimisch belastet ist.

Durch den Weichzeichnungseffekt erscheint das Gesicht wieder harmonischer. Um die ästhetische Harmonie zu gewährleisten, kann bei einer Unterspritzung der Nasolabialfalten zusätzlich ein Auffüllen der Wangen sinnvoll sein.

Der Vorteil der Hyaluronsäure-Behandlung besteht darin, dass der positive Effekt von Dauer ist. Der Körper baut die Säure zwar nach etwa neun Monaten wieder ab, durch die angeregte Neubildung von Kollagenfasern bleibt ein Teil des unterspritzten Volumens jedoch erhalten.

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen

Eine Behandlung mit Hyaluronsäure gilt als schonend und gut verträglich, sodass kaum Risiken und Nebenwirkungen zu befürchten sind. Mitunter kann es allerdings vorkommen, dass das Ergebnis der Behandlung nicht der Erwartung des Patienten entspricht.

Daher ist es wichtig, dass der Patient sich an einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker wendet, der ihn im Vorfeld realistisch über die Behandlung aufklärt.

Marionettenfalten

Als Marionettenfalten werden Einziehungen bezeichnet, deren Verlauf schräg von den Mundwinkeln abwärts zum Kinn und dem Rand des Unterkiefers reicht. Man nennt sie auch Mentolabialfalten oder Merkel-Falten und zählt sie ebenso zu den statischen Falten.

Die Mundwinkelfalten verleihen den betroffenen Personen oft einen traurigen oder missmutigen Gesichtsausdruck. Durch eine Faltenunterspritzung können die lästigen Falten jedoch erfolgreich behandelt werden.

Hervorgerufen werden Marionettenfalten vor allem durch den Alterungsprozess von Haut und Gewebe. Durch die Alterung sinkt das Wangengewebe ab, was zur Entstehung von herabhängenden Mundwinkeln führt. Diese ähneln stark der Mundpartie von Marionetten, weshalb man sie Marionettenfalten nennt. Mitunter kann es auch durch

zur Bildung von Marionettenfalten kommen. In einem gewissen Rahmen ist es möglich, Marionettenfalten auch ohne eine ärztliche Behandlung vorzubeugen. Dazu sollten starke Gewichtsschwankungen oder Gewichtsverluste sowie intensive Sonneneinstrahlung vermieden werden. Außerdem ist es wichtig, die Haut Tag für Tag mit entsprechenden Cremes zu pflegen.

Was tun gegen Marionettenfalten?

Insgesamt nimmt die Behandlung etwa 45 Minuten in Anspruch. Die Wirkungsdauer der Therapie beträgt, je nachdem welches Füllmaterial zur Anwendung kommt, ca. 4-24 Monate. Nach Ablauf dieses Zeitraumes muss eine weitere Behandlung vorgenommen werden.

Behandelt werden Marionettenfalten durch eine Unterspritzung der Mundwinkel mit Fillern wie Hyaluronsäure-Gel. Durch das Füllmaterial erhält die Haut das fehlende Volumen.

Aber auch einige Einheiten Botulinumtoxin können unterstützend injiziert werden, um die Dominanz des Mundwinkelsenkers abzuschwächen. Auf diese Weise lässt sich der Mundwinkelheber, bei dem es sich um den Gegenmuskel handelt, um ein bis zwei Millimeter anheben.

Etwa eine Stunde vor der Behandlung trägt man auf die betreffenden Stellen eine betäubende Creme auf oder injiziert eine Lokalanästhesie. Auf diese Weise verläuft die Faltenunterspritzung weniger schmerzhaft. Der Arzt füllt die Marionettenfalte mit Hyaluronsäure-Gel auf, was zu ihrer Glättung führt.

Sind die Marionettenfalten sehr stark ausgeprägt, kann ein operatives Facelifting sinnvoll sein. Bei dieser Gesichtsstraffung verlagert man die Haut der Wangen zur Schläfe oder den Ohren hin, was einen straffenden Effekt bis zum Hals sowie zum Unterkieferrand bewirkt.

Risiken und Nebenwirkungen

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen einer Faltenunterspritzung können Hämatome (Blutergüsse) und kleinere Schwellungen sein. In seltenen Fällen kommt es auch vorübergehend zur Bildung von Knötchen.

  • Senioren Paar steht lächelnd Arm in Arm vor Haus

    © Monkey Business - www.fotolia.de

  • Seniorin mit langen grauen Haaren hat die Augen geschlossen und cremt ihr Gesicht ein

    © Robert Kneschke - www.fotolia.de

  • Modisch gekleidetes, lächelndes Seniorenpaar, Mann mit Fliege, Hut und Hosenträgern

    © pressmaster - www.fotolia.de

  • Portrait einer Seniorin mit grauen Haaren und blauem Oberteil, lächelt in die Kamera

    © gpointstudio - www.fotolia.de

Bindegewebsfalten

Bindegewebsfalten sind unterschiedlich tiefe Hautfalten, die aufgrund von Alterungsprozessen an bestimmten Regionen des Körpers entstehen können. Aufgrund des abnehmenden Collagenfasergehalts der Haut sowie der Erschlaffung der Muskulatur kommt es im Laufe der Zeit zur altersbedingten Bindegewebserschlaffung, durch welche die Haut an Elastizität verliert.

Bindegewebsfalten sind statische Falten und besonders gut in Regionen erkennbar, an denen die erschlaffte Haut "herunter hängt".

  • Unter anderem können die Augenlider betroffen sein, es wird von Schlupflidern gesprochen.
  • Möglich sind Bindegewebsfalten aber auch an den Wangen, an der weiblichen Brust, an den Oberarmen oder am Gesäß.

Zu welchem Zeitpunkt es zur Bindegewebserschlaffung kommt, ist teilweise genetisch bedingt. Insofern wird die Gewebeelastizität durch die Veranlagung bestimmt. Allerdings können eine ausgewogene Ernährung, die ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie bestimmte Muskelübungen dazu beitragen, dass sich der natürliche Alterungsprozess aufhalten lässt.

Letztere lassen sich über den Tag verteilt in den Alltag einbauen, ohne dass sie viel Zeit und Wissen erfordern. Das langsame und korrekte Aussprechen der Vokale A, E, I, O und U trainiert nicht nur die Muskulatur im Mundbereich, sondern auch die der Wangen, des Kinns und des Halses.

Wangenfalten (Knitterfalten)

Wangenfalten oder auch Knitterfalten werden zumeist durch eine Qualitätsverminderung der Haut hervorgerufen. Zu den Hauptursachen zählen intensive und lange Sonneneinstrahlung sowie die Abnahme von Gewicht.

Zu Falten an den Wangen kommt es vor allem bei Rauchern, da deren Unterhautfettgewebe dünner ist als bei Menschen, die nicht rauchen. Diese Falten zählen zu den aktinischen Falten.

Behandlung von Wangenfalten

Behandeln lassen sich Wangenfalten durch das Volumisieren der instabilen Haut. Diese erfolgt durch eine mehrschichtige Unterspritzung mit Hyaluronsäure.

Bei ausgeprägten Falten ist es wichtig, dass die Injektionsmenge nicht geringer als 1 Milliliter Hyaluronsäure ist.

Soll die Behandlung der Wangenfalten der Verjüngung der Haut dienen, ist es ratsam, sie im Abstand von sechs Wochen vornehmen zu lassen, was jedoch auch von dem Befund abhängt. Zur Anwendung kommen sowohl volumisierende als auch hydratisierende Hyaluronsäure-Gels. Nebenwirkungen bei dieser Behandlung sind kaum zu befürchten.

Trockenheitsfalten

Trockenheitsfalten, ebenso aktinische Falten, entstehen, wenn die Haut zu wenig Feuchtigkeit erhält beziehungsweise wenn ihre Fähigkeit zur Feuchtigkeitsspeicherung nachlässt. Letzteres Unvermögen ist ein typischer Alterungsprozess, der gleichzeitig mit einem Elastizitätsverlust der Haut einhergeht. Er kann bereits mit 25 Jahren beginnen.

Erkennbar sind erste feine Fältchen, die auf den ersten Blick Rissen gleichen. Sie treten insbesondere um die Augen und um den Mund auf. Später nimmt deren Intensität zu und weitere Fältchen entstehen.

Mit etwa 40 Jahren ist beinahe jeder Mensch von Trockenheitsfältchen im Gesicht betroffen. Um ihnen vorzubeugen, muss der Haut ausreichend Flüssigkeit von innen und außen zugeführt werden. Das bedeutet eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern pro Tag sowie den regelmäßigen Einsatz von feuchtigkeitsintensiven Pflegemitteln.

Umweltreize, welche die Haut weiter austrocknen, sind möglichst zu vermeiden. Hierzu zählen trockene Heizungsluft ebenso wie eine übermäßige UV-Strahlung und Temperaturen, die unter dem Gefrierpunkt liegen. Insbesondere der ständige Wechsel zwischen Extremtemperaturen strapaziert die Haut.