Faltenbehandlung mit Eigenfett - Welche Falten lassen sich durch Lipofilling entfernen?

Als Eigenfettbehandlung oder auch Lipofilling bezeichnet man eine spezielle Methode zur Korrektur von Falten. Zu diesem Zweck wird dem Körper eigenes Fett entnommen und an anderer Stelle wieder eingespritzt. Viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten mit Eigenfett sind heutzutage möglich. Diese Eingriffe haben jedoch Vor- und Nachteile und bergen verschiedene Risiken. Hier erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Informationen zur Faltenbehandlung mit Eigenfett.

Von Jens Hirseland

Faltenbehandlung mit Eigenfett: Ziel und Zweck

Ziel und Zweck einer Eigenfettbehandlung ist die Behandlung und Korrektur von Falten, um ein jugendlicheres Aussehen zu ermöglichen. Dazu gehören verschiedene Gesichtsfalten wie:

  • Stirnfalten
  • Nasolabialfalten
  • Lachfalten der Wange
  • Zornesfalten

Aber auch Aknenarben oder eingefallene Gesichtsbereiche lassen sich auf diese Weise behandeln.

Bei der Eigenfettbehandlung oder auch Eigenfettverpflanzung können zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Zuerst kann eine Fettabsaugung vorgenommen werden, sofern der Patient dies wünscht. Anschließend werden die abgesaugten Fettzellen für die weitere Behandlung aufbereitet und können dann für eine Eigenfettbehandlung verwendet werden.

Wenn keine Fettabsaugung erfolgt, so werden die benötigten Fettzellen z.B. aus dem Oberschenkel entnommen.

Was kann bei der Eigenfettbehandlung unterspritzt werden?

Mit einer Eigenfettverpflanzung können:

Frauen, die sich aufgrund von Brustkrebs einen Teil der Brust entfernen lassen mussten, können sich diese mit Eigenfett wieder aufbauen lassen.

Entstehung von Falten

Falten sind ein weit verbreitetes, aber ganz natürliches Problem. Die Entstehung von Falten wird durch den Alterungsprozess der Haut hervorgerufen. Allerdings kann das Rauchen von Zigaretten oder ein häufiger Aufenthalt in der Sonne die Bildung von Falten beschleunigen.

Hinweise zum Füllmaterial Eigenfett

Im Gegensatz zu anderen Füllmaterialien wie Kollagen oder Hyalorongel gilt das Eigengewebe als etwas länger haltbar. Doch auch dieses muss nach einiger Zeit ersetzt werden.

die Absaugmethoden haben sich im Laufe der Zeit deutlich verbessert. Man sollte jedoch beachten, dass es sich stets um zwei chirurgische Eingriffe - zum einen die Fettentnahme, zum anderen die Fettinjektion - handelt.

Die Vor- und Nachteile der Eigenfettbehandlung

Mit Hilfe einer speziellen Eigenfettbehandlung lassen sich Falten wieder auffüllen oder ausgleichen. Dabei kommt körpereigenes Fett zur Anwendung, das zur Unterspritzung der Falten benutzt wird.

Das Eigenfett hat den Vorteil, dass es vom Organismus besser angenommen wird als körperfremde Stoffe, die zu einer Abstoßungsreaktion führen können. Heutzutage reagieren viele Patienten allergisch auf Medikamente, die zur Unterspritzung von Falten verwendet werden. Bei einer Eigenfettbehandlung kann dies nicht passieren, da hier körpereigene Fettzellen zum Unterspritzen oder Aufpolstern verwendet werden.

Der Körper behandelt die eigenen Fettzellen nicht als Fremdkörper, Abwehrreaktionen sind daher ausgeschlossen.

Damit der Patient während des Eingriffes keine Schmerzen verspürt, wird die zu behandelnde Stelle zuvor örtlich betäubt. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt, und der Patient kann die Praxis bzw. Klinik dann wieder verlassen.

Allerdings hat das Eigenfett den Nachteil, dass es relativ schnell vom Körper wieder abgebaut wird, sodass die Dauer der Wirkung bislang nur kurz war. Durch die neu entwickelte FAMI-Technik sollen die Falten jedoch durch das Eigenfett auf die Dauer geglättet werden können.

Kombination mit Fettabsaugung

Die Eigenfettbehandlung kann auch mit einer Fettabsaugung kombiniert werden. Bei der Fettabsaugung werden sowieso Fettzellen abgesaugt, von denen anschließend ein geringer Teil zum Unterspritzen verwendet werden kann.

Bevor die Fettzellen wieder gespritzt werden können, müssen diese jedoch aufbereitet werden. Auf diese Weise können zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Die Patientinnen und Patienten können sich das Fett an unliebsamen Stellen absaugen lassen und für die Stellen verwenden, die z.B. geglättet werden sollen.

Haltbarkeit bei der Eigenfettbehandlung nicht absehbar

Wie lange das Ergebnis der Eigenfettbehandlung anhält, kann jedoch nicht vorhergesagt werden. Im Gegensatz zu anderen Schönheitsoperationen kann der Effekt der Unter- bzw. Aufspritzung mit Eigenfett bereits nach wenigen Monaten wieder verschwunden sein. Teilweise hält das Ergebnis jedoch auch einige Jahre.

Werden andere Materialien verwendet, so halten diese oftmals sogar lebenslang, da sie nicht vom Körper abgebaut werden können, so wie dies beim Eigenfett der Fall ist. Dies ist wohl der große Nachteil der ansonsten eher schonenden Eigenfettbehandlung.

  • Mann bekommt eine Spritze zur Faltenbehandlung am Mundwinkel

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  • Junge Frau hält eine Botox Spritze an ihre Lippen

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  • Nahaufnahme Frau bekommt Botoxspritze in Lippen

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  • Hände in blauen Schutzhandschuhen spritzen einer Frau Botox in die Gesichtshaut, weißer Hintergrund

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Ablauf der Eigenfettbehandlung

Für die Behandlung mit Eigenfett werden Fettzellen aus dem Bauch oder dem Bereich der Lende entfernt und anschließend mit feinen Kanülen in die zu behandelnde Körperstelle gespritzt. Sofern sich die Patientin bzw. der Patient gleichzeitig Fett absaugen lassen möchte, so werden die Fettzellen direkt aus diesem abgesaugten Fett verwendet.

Erfolgt keine Fettabsaugung, so entnimmt der Schönheitschirurg die Fettzellen z.B. aus dem Knie, dem Oberschenkel oder dem Bauch. Dies geschieht mit einer hauchdünnen Nadel.

  1. Vor einer Eigenfettbehandlung erfolgt zunächst eine örtliche Betäubung. Eine Vollnarkose ist in der Regel nicht erforderlich, aber durchaus möglich.

  2. Zu Beginn der Behandlung werden die Fettzellen aus einem unauffälligen Bereich des Körpers entnommen, wie etwa: dem Bauch, dem Lendenbereich, den Oberschenkeln, der Hüfte oder den Knie-Innenseiten.

  3. Die entnommenen Fettzellen werden im Labor der Praxis oder Schönheitsklinik so gereinigt und aufbereitet, dass sie bestmöglich vom Körper angenommen werden und schnell anwachsen. Bis dieser Vorgang abgeschlossen ist, vergehen etwa 60 Minuten.

  4. Danach injiziert der behandelnde Arzt das Fett unter die Haut oder eine bestimmte Schicht, was auch von der Ursache der Faltenbildung abhängt. Mit den Fingern werden die Fettzellen verrieben, so dass sie sich genau an der richtigen Stelle befinden.

  5. Anschließend legt der behandelnde Arzt dem Patienten einen Verband an.

Die Tunneltechnik zur Faltenbehandlung mit Eigenfett

Mit Hilfe der so genannten Tunneltechnik kann die langstreckige Unterspritzung einer einzelnen Falte erfolgen. Nachdem die erforderliche Menge in die zu behandelnde Körperstelle injiziert wurde, bringt der Arzt das Eigenfett durch Ziehen und Drücken in die gewünschte Lage.

Da die Dauer der Wirkung nur beschränkt ist, muss nach mehreren Wochen oder Monaten eine erneute Eigenfettbehandlung erfolgen.

Einfrieren von überschüssigem Fett

Da oftmals eine größere Fettmenge als benötigt gewonnen wird, kann das überschüssige Fett für eine weitere Behandlung tiefgefroren und über einen Zeitraum von mehreren Monaten aufbewahrt werden. Darüber hinaus lässt sich auch Eigenfett, das bei einer kosmetischen Fettabsaugung entnommen wurde, für die Behandlung verwenden.

  • Frau erhält Spritze an der Lippe zur Faltenbehandlung

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  • Zwei Gesichtshälften einer Frau - vor und nach der Faltenbehandlung

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  • Mann bekommt eine Spritze zur Faltenbehandlung am Mundwinkel

    © Robert Kneschke - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme Frau bekommt Botox Behandlung an Mund

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Risiken und Nebenwirkungen der Eigenfettbehandlung

In manchen Fällen sind bei einer Eigenfettbehandlung unliebsame Nebenwirkungen möglich. Dazu gehören:

Auch Nervenschädigungen sowie allergische Reaktionen können mitunter auftreten.

Infektionen bei der Eigenfettbehandlung

In seltenen Fällen entzündet sich die behandelte Stelle und es bildet sich eine Infektion, die teilweise mit Antibiotika behandelt werden muss und/oder einen weiteren Eingriff notwendig macht. Dies geschieht meist, wenn unter unhygienischen Bedingungen gearbeitet wird.

Wundheilungsstörungen und Pigmentstörungen bei der Eigenfettbehandlung

Unabhängig davon kann es auch zu Nachblutungen und/oder Wundheilungsstörungen kommen, die jedoch recht selten sind. In dem Bereich, in dem die Fettzellen eingespritzt wurden, kann sich die Hautfarbe leicht verändern. Ärzte sprechen dann von Pigmentstörungen der Haut.

Nervenschäden und allergische Reaktionen bei der Eigenfettbehandlung

Werden die Fettzellen zu tief oder in die falsche Stelle gespritzt, so können Nerven geschädigt werden. Meist ist diese Schädigung nur von kurzer Dauer, in einigen Fällen kann die Nervenschädigung jedoch auch für immer sein. Einige Patienten reagieren allergisch auf das vor der Behandlung gespritzte Betäubungsmittel.

Vor- und Nachsorge bei der Faltenbehandlung mit Eigenfett

Um die Wundheilung nicht zu stören, sollte vor und nach der Behandlung auf das Rauchen verzichtet werden. Das Gleiche gilt für die Anwendung von Make-up sowie blutverdünnenden Medikamenten wie z.B. Aspirin.

Eine ärztliche Nachkontrolle ist dann nötig, wenn Schmerz- und Kreislaufmittel, Heparin gegen Thrombosen sowie Antibiotika gegen Entzündungen verabreicht werden. Vor dem Eingriff sollte man mit dem Arzt über mögliche Nebenwirkungen sprechen.

Je nach Körperstelle wird ein Druckverband angelegt, der einige Tage lang getragen werden muss. Blutergüsse und Schwellungen können mit Kühlsalben behandelt werden.

Bis die Einstichstelle nicht vollständig verheilt ist, sollte man auf parfümierte Pflegeprodukte sowie Make-up verzichten. Auch Sonnenbäder, Sport und Rauchen sollte man vorerst vermeiden.