Kochsalz und Eigenfett: Alternativen zum Silikonimplantat bei der Brustvergrößerung

Von Katharina Cichosch
1. Oktober 2012

Die operative Brustvergrößerung zählt nach wie mit zu den häufigsten Eingriffen im Bereich Plastischer und Ästhetischer Chirurgie in Deutschland. Hier wiederum gelten moderne Silikonkissen oft als Material erster Wahl, um die gewünschte optische Vergrößerung zu erreichen. Waren die entsprechenden Implantate vor einigen Jahrzehnten stark in Verruf geraten, so gelten moderne Kissen aus Silikon als sehr sicher. Ein Auslaufen beispielsweise soll durch eine spezielle, vernetzte Struktur verhindert werden.

Trotzdem fühlen sich längst nicht alle Frauen wohl bei dem Gedanken, ein Implantat mit künstlichem Silikongel im Körper zu tragen. Hinzu kommt, dass der jüngste Skandal um die französischen Billig-Implantate das Vertrauen in die Kissen nochmals geschmälert hat. Die Nachfrage nach Alternativen zum Silikon steigt also. Und tatsächlich sind längst alternative Methoden verfügbar, die jedoch noch deutlich seltener zur Anwendung kommen.

Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Plastisch-Ästhetische Chirurgie, Sven von Saldern, berichtet über solch mögliche Alternativen. Besonders gefragt ist beispielsweise die Unterspritzung mit eigenem Fettgewebe, wobei dieses zuvor in einem Eingriff an anderer Stelle des Körpers entnommen werden muss. Der Experte sicht hierin große Entwicklungsmöglichkeiten, betont aber auch, dass noch relativ wenige Erfahrungen mit dieser Methode vorliegen.

Eine weitere Möglichkeit zur Vergrößerung der Brustpartie bieten Kochsalzkissen. Diese sind statt mit Silikon mit einer speziellen Kochsalzlösung gefüllt, die selbst bei einem möglichen Aufplatzen unbedenklich wäre. Tragekomfort und Ästhetik dieser Implantate sind für viele Fachärzte jedoch nicht unbedingt zufriedenstellend, aktuell bemüht sich beispielsweise ein Hersteller in den USA um Zulassung eines modernen Kochsalzkissens, das keinerlei dieser Nachteile aufweisen soll.