Brustimplantate - Formen, Haltbarkeit und Kosten

Im Rahmen einer Brustvergrößerung werden künstliche Implantate in die weibliche Brust eingesetzt. Diese Brustimplantate weisen unterschiedliche Formen auf und bestehen aus verschiedenen Materialien. Wer auf eine natürlichere Alternative setzen möchte, der kann eine Eigenfettunterspritzung vornehmen lassen. Informieren Sie sich über Formen, Haltbarkeit und Kosten der Brustimplantate.

Von Jens Hirseland

Brustimplantate - Merkmale und Funktion

Die operative Vergrößerung der Brust, auch Mammaaugmentation genannt, zählt zur plastisch-rekonstruktiven Chirurgie.

Schätzungen zufolge werden jedes Jahr in Deutschland zwischen 15.000 und 20.000 Brustvergrößerungen durchgeführt. Darüber hinaus verkaufen die Hersteller von Brustimplantaten hierzulande 30.000 - 45.000 Implantate im Jahr.

In den meisten Fällen erfolgen Brustvergrößerungen aus ästhetischen Gründen. Da jede Frau individuelle Vorstellungen von dem Aussehen ihrer Brüste hat, ist es wichtig, ein passendes Implantat auszuwählen. So kann sich das Brustimplantat entscheidend auf das Endresultat auswirken.

Gründe für das Brustimplantat

Als vor mehr als 100 Jahren die Mediziner erstmals die Vergrößerung der weiblichen Brust erforschten, da standen die rein kosmetischen Motive noch lange nicht im Vordergrund. Vielmehr war gesichert, dass sich die Brust im Laufe eines Lebens verändert: sie kann

  • Krankheiten unterliegen
  • durch Schwangerschaften erschlaffen
  • amputiert werden oder
  • nach einem Krebsbefall die teilweise Entnahme des vorhandenen Gewebes erfordern.

Gerade für das Selbstverständnis einer Frau ist dieser Schritt aber nur schwer zu ertragen. Die Gründe sind somit vielschichtig. Von der Krankenkasse werden übrigens nur solche Operationen finanziert, die tatsächlich auf medizinischen Aspekten basieren und die rein optische Wirkung - also die Verbesserung des eigenen Aussehens - unbeachtet lassen.

Brustimplantate im Alter?

Entscheidend ist bei dem Einsetzen von Brustimplantaten der Gesundheitszustand der Frau, nicht unbedingt das Alter. Sie sollte jedoch mindestens 20 bis 21 Jahre alt sein. Eine fixe Altersgrenze nach oben hin besteht nicht.

Einsetzen von Brustimplantaten

  1. Um ein Brustimplantat einzusetzen, nimmt der behandelnde Chirurg zunächst einen Hautschnitt an der Brust vor und hebt das Brustgewebe an. Auf diese Weise bildet sich eine Tasche, in die das Brustimplantat dann eingeführt wird.
  2. Nächster Schritt ist das teilweise oder komplette Einsetzen des Implantats unter den Brustmuskel. Alternativ lässt sich das Implantat auch über dem Brustmuskel unterhalb der Brustdrüse platzieren. Dadurch bleibt das Brustgewebe größtenteils unversehrt.
  3. Nach der fachgerechten Platzierung wird die Wunde vernäht.

Rund oder Tropfenform: Unterschiedliche Formen und Materialien bei Brustimplantaten

Brustimplantate lassen sich in verschiedene Formen oder Typen einteilen. So können sie rund oder anatomisch geformt sein:

  • Durch ein rundes Implantat erhält die Brust mehr Fülle, was sich durch ein üppigeres Dekollete bemerkbar macht.
  • Anatomisch geformte Implantate ähneln Tropfen und verleihen der Brust ein natürliches Profil sowie mehr Fülle auf der Unterseite.

Eine wichtige Rolle spielen auch die Implantatmaterialien. Als Material für die Hüllen dient Silikon. Gefüllt werden die Implantate entweder mit Silikongel (Kohäsivgel) oder einer Kochsalzlösung. Inzwischen vom Markt genommen wurden dagegen Implantate aus Hydrogel.

Implantate mit Silikongel (Kohäsivgel)

In den meisten Fällen verwendet man für eine Brustvergrößerung ein Implantat, das mit Silikongel bzw. Kohäsivgel gefüllt ist. Bei dem Kohäsivgel handelt es sich um ein spezielles Silikongel, das über eine sehr hohe Bindefähigkeit verfügt.

Das Silikonkissen wird - sofern nur eine Seite für die Behandlung bestimmt ist - auf die Größe der anderen Brust angepasst, um ein Ungleichgewicht zu vermeiden. Das Silikon, bei dem es sich um einen dickflüssigen Kunststoff handelt, wird in einem Kissen in den Körper implantiert. Hier kann es mehrere Jahre verbleiben, sollte dann jedoch gewechselt werden.

Der Nachteil dieser Vorgehensweise liegt zudem darin, dass das Kissen reißen und das Silikon auslaufen kann. Ebenso ist es in bestimmten Grenzen den Einflüssen von Kälte und Wärme ausgesetzt - der Kunststoff kann sich dabei im Zweifelsfalle auch verformen.

Vorteile des Kohäsivgels

Durch das Kohäsivgel erreichen Brustimplantate eine nachhaltige Formstabilität. Darüber hinaus werden sie als natürlich empfunden. Je nachdem, ob die Brust nach dem Einsetzen des Silikon-Implantats weich oder fest sein soll, stellt man Implantate mit unterschiedlicher Festigkeit her. Angegeben wird die Implantat-Festigkeit in Kohäsivitätsstufen.

  • Ein großer Vorteil von Silikon-Implantaten gegenüber Implantaten mit Kochsalz ist, dass sie über eine größere Formstabilität verfügen.
  • Außerdem fühlen sie sich mehr wie eine natürliche Brust an und
  • sind stabiler als Kochsalz-Implantate.

Ein weiterer Vorteil des Kohäsivgels besteht in der erhöhten Sicherheit der Implantate. So lassen sich moderne Implantate aus Silikon nicht mehr mit den Implantaten aus den 90er Jahren vergleichen, die teilweise für Probleme sorgten. In den letzten Jahren erfolgten jedoch deutliche Fortschritte bei der Entwicklung von Brustimplantaten.

Käme es zu einer Spaltung des Silikon-Implantats in der Mitte, würde die Füllung in beiden Hälften in ihrer Form bleiben. Auf diese Weise ist die Gefahr, dass die Gelfüllung im Falle einer Verletzung zerfließt, weitaus geringer.

Haltbarkeit von Silikon-Implantaten

Wie lange ein Brustimplantat aus Silikon hält, hängt von dessen Qualität ab. Eine wichtige Rolle spielt aber auch die Technik, die bei der Operation zur Anwendung kommt. Doch selbst bei bester Qualität kann ein Brustimplantat nicht ewig halten. So ermüdet das Material mit den Jahren, sodass nach einer gewissen Zeit eine Auswechselung des Implantats erforderlich ist.

In der Regel beträgt die Haltbarkeit von Silikon-Implantaten zwischen 15 und 20 Jahre. Danach ist es ratsam, von einem Arzt regelmäßige Ultraschalluntersuchungen vornehmen zu lassen.

Allerdings ist nicht immer nach Ablauf dieses Zeitraums sofort eine Auswechselung nötig. Bei modernen kohäsiven Brustimplantaten besteht sogar die Möglichkeit, dass sie ein ganzes Leben lang in der Brust bleiben können.

Vorteile der neuen B-Lite Implantate

Im Bereich der Brustimplantate aus kohäsivem Silikongel gibt es neuartige Modelle, die sich unter der Bezeichnung "B-Lite-Implantate" finden lassen. Verglichen mit den klassischen Varianten weisen sie folgende Vorteile auf:

  • ein um 30 Prozent geringeres Gewicht
  • länger anhaltende Ergebnisse
  • weniger Beschwerden und Komplikationen
  • kürzere Ausfallzeiten nach dem Eingriff

Implantate mit Kochsalzlösung

In Europa werden Implantate mit einer Kochsalzlösung deutlich weniger eingesetzt als in den USA. So enthält nur jedes zehnte Brustimplantat Kochsalz. In den Vereinigten Staaten beträgt der Marktanteil dieser Implantate dagegen rund 50 Prozent.

Vor- und Nachteile von Kochsalz-Implantaten

Das Füllen eines Kochsalz-Implantats erfolgt erst während des operativen Eingriffs, nachdem es in die Implantattasche eingesetzt wurde.

Ein Vorteil dieser Implantate, die eine physiologische Kochsalzlösung enthalten, ist ihre größere Sicherheit. Aus diesem Grund entscheiden sich vor allem Frauen für ein Kochsalz-Implantat, die keine gesundheitlichen Risiken eingehen wollen.

So besteht bei Silikon-Implantaten ein gewisses Risiko von gesundheitlichen Schäden, wenn das Implantat bei einem Unfall in Mitleidenschaft gezogen wird und der Inhalt ausläuft. Darüber hinaus sind Kochsalz-Implantate kostengünstiger als Silikon-Implantate.

Zu den Nachteilen der Kochsalz-Implantate gehört allerdings, dass ihr Aussehen weniger natürlich ist als das von Silikon-Implantaten. Außerdem können sichtbare Wellenbildungen auftreten. Bei älteren Implantaten sind mitunter gluckernde Geräusche zu vernehmen.

Experten weisen darauf hin, dass Probleme mit Kochsalz-Implantaten in der Regel nur bei Frauen auftreten, die über wenig eigenes Brustgewebe verfügen. Ist hingegen ausreichend Brustgewebe vorhanden, können Kochsalz-Implantate genauso natürlich wirken wie Silikon-Implantate.

Haltbarkeit von Brustimplantaten mit Kochsalzfüllung

Ebenso wie bei Silikon-Implantaten beträgt die Haltbarkeit von Kochsalz-Brustimplantaten etwa 15-20 Jahre. Sie können aber auch länger halten.

Solange es keine medizinischen Gründe gibt, müssen einwandfreie Implantate daher nicht ausgewechselt werden. In manchen Fällen kommt es im Laufe der Zeit zu einem Füllungsverlust aufgrund von Deflation.

Implantate mit Hydrogel

Einige Jahre lang galten Brustimplantate, die Hydrogel enthielten, als Alternative zu Silikon- oder Kochsalz-Implantaten. Da die Hersteller die Gewebeverträglichkeit der Implantate jedoch nicht nachweisen konnten, mussten sie wieder vom Markt genommen werden.

Aufbau von Hydrogel-Implantaten

Aufgebaut waren Hydrogel-Implantate aus einer Hülle aus Zellulose oder Silikon. Die Füllung der Brustimplantate setzte sich aus einer Lösung aus Polysacchariden (Mehrfachzuckern) und Wasser zusammen.

Mit den Hydrogel-Implantaten sollten die Vorteile von Kochsalz-Implantaten und Silikon-Implantaten miteinander verbunden und ihre Nachteile minimiert werden.

  • Chirurgin mit Schutzhandschuhen hält drei unterschiedlich große Brustimplantate in den Händen

    © branislavp - www.fotolia.de

  • Frau mit nacktem Oberkörper liegt im Operationssaal nach Brustvergrößerung

    © Andreas Bouloubassis - www.fotolia.de

  • Krankenschwester in weißem Kittel hält zwei unterschiedliche Brustimplantate in den Händen

    © branislavp - www.fotolia.de

  • Frau hält ihre Brüste, die nach einer Brustoperation bandagiert sind

    © iordani - www.fotolia.de

Die richtige Größe und Form eines Implantats

Je mehr Füllmittel in den Brustimplantaten ist, desto größer wirkt die Brust anschließend. Nicht bei jeder Frau kann jedoch auch jedes Brustimplantat eingesetzt werden. Die Größe des Implantates muss auf die Körpermaße der Frau abgestellt werden.

Auch die Form der Implantate unterscheidet sich. So gibt es runde Implantate oder auch Implantate, die die Form eines Tropfens haben.

Für welche Form sich die Patientin entscheidet, ist individuell verschieden. es lässt sich sagen, dass die runden Implantate, die eine zentrale Wölbung aufweisen, für einen volleren Busen und pralleres Dekolleté sorgen, während sich die tropfenförmigen Implantate an der natürlichen Form orientieren; ihr Volumemschwerpunkt liegt im unteren Bereich der Brust.

Auch die Oberfläche der Brustimplantate unterscheidet sich. Sie können glatt oder rau sein.

Beratung vor der Operation

In der Regel können die Patientinnen die verschiedenen Brustimplantate vor einer eventuellen Operation anfassen und werden von dem behandelnden Arzt umfassend darüber aufgeklärt, welches Füllmittel jeweils Vor- und Nachteile hat.

Kosten von Brustimplantaten

Eine pauschale Aussage bezüglich der Kosten, mit denen man bei Brustimplantaten rechnen muss, lässt sich nicht stellen. Es hängt immer von der Art der Implantate ab.

Generell kann man mit Kosten zwischen 5.000 und 8.000 Euro rechnen. Bei den neuartigen, leichteren Implantaten können auch Kosten um die 10.000 Euro auftreten.

Eigenfett statt Implantate: Die schonende Brustvergrößerung

Die Eigenfettmethode funktioniert so, dass wie bei einer normalen Fettabsaugung Fettzellen aus anderen Körperregionen, wie etwa Bauch oder Oberschenkeln, entnommen werden. Diese werden dann ins Brustgewebe wieder eingespritzt. Dadurch, dass es sich um körpereigenes Gewebe handelt, kommt es nicht direkt zu Abstoßungsreaktionen.

Natürliche Ergebnisse

Die Ergebnisse mit der Eigenfettmethode sehen allgemein natürlicher aus als jene mit Silikonimplantaten. Auch das Tastgefühl ist so wie bei ganz normalem Brustgewebe. Es entstehen keine Ränder. Die Ergebnisse sind nicht hundertprozentig vorhersagbar, überzeugen aber oft gerade dadurch, dass sie nicht zu perfekt wirken.

Ein weiterer Vorteil der Brustvergrößerung mit Eigenfett ist, dass kaum sichtbare Narben entstehen und es keine allzu schmerzhafte Wundheilung gibt. Das Gefühl ähnelt zunächst eher dem eines Muskelkaters.

Eigenfett nicht für jede Brustvergrößerung geeignet

Trotz dieser offensichtlichen Vorteile ist die Eigenfettanwendung nicht in jedem Fall geeignet. Soll der Busen um mehrere Cupgrößen vergrößert werden, würde das mehrere separate Eingriffe erfordern. Außerdem wachsen nicht alle gespritzten Fettzellen an der gewünschten Stelle an. Das führt dazu, dass das Volumen der frisch operierten Brüste nicht selten wieder um ein Drittel zurückgeht. Das Ergebnis ist nie ganz vorhersagbar.

Auch nicht geeignet ist die Methode für Frauen mit sehr geringem Körpferfettanteil.

Schwere Komplikationen sind eher selten, wobei die Risiken von abgestorbenen Fettzellen umstritten sind. In einer neuartigen Methode wird das Eigenfett mit Stammzellen kombiniert, was aber auch im Verdacht steht, das Krebsrisiko zu erhöhen.

Mehr Informationen finden Sie in dem Artikel zur Brustvergrößerung mit Eigenfett.

Risiken - Krank durch Brustimplantate?

Egal, ob Silikon oder menschliches Gewebe verwendet wird, Implantate in der Brust sind noch immer mit einigen Gefahren verbunden. So kommt es nicht selten zu

  • Verformungen
  • Schmerzen oder
  • ähnlichen Leiden.

Selbst wenn die Operation von medizinischen Fachkräften ausgeführt wird, lässt sich das Unterfangen oft nicht deutlich sicherer gestalten. Auch kann es zum Beispiel zu einer Kapselfibrose, einer schmerzhaften Verhärtung der Brüste, oder zu unerwünschten Verschiebungen des Implantats kommen. Manchmal ist dann ein weiterer operativer Eingriff erforderlich.

Auch Gefühlsstörungen der Haut und der Brustwarzen können auftreten. Darüber hinaus besteht bei Implantaten aus Silikon die Gefahr, dass im Laufe der Zeit Gel in das benachbarte Gewebe austritt. Durch dieses Gel, das sich abkapselt, bilden sich dann Knötchen.

Ob die kosmetischen Implantate auch Fremdkörperreaktionen verursachen oder das Krebsrisiko erhöhen, wird nach wie vor wissenschaftlich untersucht. Bislang gibt es jedoch keinen Hinweis darauf, dass Silikon- oder Kochsalzimplantate Krebs oder Autoimmunkrankheiten auslösen.

Risiken von Silikon-Brustimplantaten

Genau wie eine herkömmliche Operation ist auch eine Brustvergrößerung mit Silikon-Implantaten nicht frei von Risiken. So kann es neben zu folgenden Komplikationen kommen:

Kapselfibrose

Nach dem Einsetzen eines Implantats bildet der Körper eine Kapsel, die aus Narbengewebe besteht. Mitunter bewirkt diese Kapsel, dass sich die Brust verhärtet und verformt, was wiederum chronische Schmerzen zur Folge hat.

Kapselfibrosen gelten als häufigste Komplikation nach dem Einsetzen eines Silikon-Implantats. Reduzieren lässt sich dieses Risiko durch einen professionell und gründlich durchgeführten Eingriff.

Risiken bei Kochsalz-Implantaten

Die Risiken beim Einsetzen eines Kochsalz-Implantats gelten als weitaus geringer als bei Silikon-Implantaten. So fällt der Hautschnitt geringer aus, wodurch wiederum die Gefahr von Komplikationen sinkt. Außerdem lässt sich ein Kochsalz-Implantat leichter einsetzen.

Im Unterschied zu Implantaten mit kohäsivem Silikongel ist es allerdings möglich, dass ein Kochsalz-Implantat bei einer Beschädigung in die Brust ausläuft. Gesundheitliche Probleme sind dadurch aber nicht zu befürchten, da die Kochsalzlösung auf natürlichem Wege den Körper wieder verlässt und über den Urin ausgeschieden wird.

Da es dabei jedoch zu einem Formverlust kommt, muss ein operativer Austausch des Implantats erfolgen.

Risiken durch Hydrogel

Bei Hydrogel handelt es sich um einen Stoff auf Wasserbasis, der als gut verträglich gilt. Kommt es zu einem Defekt des Brustimplantats, lässt sich das Hydrogel über die Nieren leicht wieder ausscheiden.

Allerdings hat Hydrogel die Eigenschaft, Wasser anzuziehen. Dies führt wiederum dazu, dass sich Flüssigkeit aus dem benachbarten Gewebe anlagert, was eine Vergrößerung des Implantats nach sich zieht. Dadurch erhöht sich jedoch das Risiko einer Kapselfibrose.

Außerdem mangelt es an Erfahrung mit dem Füllmaterial über einen längeren Zeitraum.

Eine wohlüberlegte Entscheidung

Vorab sollte dennoch entschieden werden, ob die Vergrößerung tatsächlich sinnvoll und gesundheitlich verantwortbar ist. Handelt es sich eher um einen kosmetischen Eingriff, so wäre im Zweifelsfalle davon abzuraten. Wohlbefinden und Vitalität entwickeln sich nämlich nicht primär aus wohlgeformten Brüsten, sondern aus dem eigenen Selbstverständnis, sich so zu akzeptieren, wie man nun eben einmal ist.

Stillen mit Brustimplantaten?

Grundsätzlich gilt, dass Brustimplantate nicht schädlich für das Kind sind und auch das Stillen nicht erschweren. Dies wäre nur dann der Fall, wenn betroffene Frauen über Einschränkungen bis hin zum Verlust der Sensibilität in den Brustwarzen klagen würden - eine Situation, die nur etwa zwei Prozent betrifft.

Brustimplantate entfernen - Wann erfolgt die Entfernung der Brustimplantate?

In einigen Fällen liegen Gründe vor, die für die Entfernung von Brustimplantaten sprechen. Dies wäre beispielsweise dann der Fall, wenn die Frau sich nicht mehr mit diesem Schönheitsideal identifizieren kann und wieder kleinere Brüste haben möchte.

Des Weiteren kann die Haut mit der Zeit erschlaffen oder die Implantate müssen einfach erneuert werden. Auch aus Sorge um die Gesundheit entscheiden sich Frauen für die Entfernung von Brustimplantaten - neuere Modelle gelten als deutlich sicherer.

Medizinische Indikationen liegen beispielsweise bei einer Kapselfibrose vor. Auch bei einer Beschädigung durch äußere Einflüsse wird ein Implantat erneuert.

Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose. Der Hauteinschnitt wird in der Brustfalte gesetzt; liegt dort bereits eine Narbe vor, trennt man diese Stelle erneut auf.

Nach der Brustimplantatentfernung ist es erforderlich, für sechs Wochen einen Kompressions-BH zu tragen, damit sich das Gewebe zurückbilden kann. Auf körperliche Anstrengungen ist während dieser Zeit zu verzichten.

Je nachdem, ob und wie stark die Haut nach der Tragezeit der Implantate gedehnt ist, kann auch eine anschließende Bruststraffung erforderlich werden.

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  • John Taylor Breast implants, The Canadian journal of plastic surgery, 2013, Volume 11, Issue 4
  • M. Bährle-Rapp Lexikon Kosmetik und Körperpflege, Springer Verlag, 2012
  • P. Vogt Praxis der plastischen Chirurgie, Springer Verlag, 2011

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