Gefürchteter Kaliumüberschuss bei Akne-Behandlung: die Sorge ist unbegründet

Spironolacton fördert bei ansonsten gesunden Akne-Patienten keine Kaliumüberproduktion

Von Cornelia Scherpe
25. März 2015

Patienten, die ihre Akne mit dem Wirkstoff "Spironolacton" behandeln lassen, werden auf die mögliche Gefahr einer Hyperkaliämie hingewiesen. Dabei handelt es sich um eine Elektrolytstörung, bei der zu viel Kalium im Organismus ist. Dies kann durchaus lebensgefährlich werden, da das Kalium zu Herzrhythmusstörungen führen kann und diese Störungen wiederum zum Herzstillstand.

Studie gibt Entwarnung

Der Wirkstoff Spironolacton wird allerdings in der Praxis so selten verschrieben, dass es bisher keine eindeutige Datenlage zum Hyperkaliämie-Risiko gab. Dies hat eine aktuelle Studie nun geändert und gibt Entwarnung: der Aldosteron-Anta­gonist Spironolacton fördert bei ansonsten gesunden Akne-Patienten keine Kaliumüberproduktion.

An der Studie hatten 974 Akne-Patientinnen teilgenommen, die sich für die Behandlung mit Spironolacton entschieden. Sie mussten während der Einnahme nicht im Krankenhaus bleiben, wurden aber durch engmaschige Untersuchungen überwacht. Insgesamt wurden 1.082 Blutproben entnommen und der Kaliumwert darin bestimmt.

Geringe Gefahr - hoher Nutzen

Tatsächlich erhöhte sich im gesamten Behandlungszeitrum nur bei 13 Frauen der Kaliumspiegel überhaupt. Dies entspricht einer Gefahr von 0,72 Prozent. In einer Kontrollgruppe mit gleichaltrigen Frauen, die kein Spironolacton erhalten hatten, kam man auf eine ähnliche Rate.

Bei keiner der 13 Patientinnen stiegen die Kaliumwerte dabei soweit, dass die Ärzte von einer Gefahr für die Herzgesundheit ausgehen mussten. Die Forscher sprechen sich daher für den Einsatz dieser Aknetherapie aus. Eine regelmäßige Kontrolle der Kaliumwerte sei bei gesunden Patienten nicht einmal notwendig.