Türkei will Schatz des Priamos von Russland zurück

Geplünderte Kunstschätze kehren in die Türkei zurück

Von Ingo Krüger
6. September 2012

Die türkische Regierung plant, den berühmten Schatz des Priamos nach Troja zurückzuholen. Derzeit befinden sich die rund 4500 Jahre alten Fundstücke in russischem Besitz.

Antike Gegenstände heimlich entwendet

Die nach dem antiken König Priamos benannten Gegenstände haben eine wechselvolle Geschichte erlebt. 1873 hatte der deutsche Forscher Heinrich Schliemann sie während seiner Ausgrabungen in Troja, im Nordwesten der heutigen Türkei, entdeckt. Er brachte den Schatz heimlich über die Grenze nach Athen und später nach Berlin.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangen die Fundstücke als Beutekunst in die UdSSR, wo sie seit 1996 im Moskauer Puschkin-Museum ausgestellt sind. Neben der Türkei verlangt auch Deutschland die Herausgabe der ungefähr 8000 Edelmetallstücke.

Weitere Kunstschätze wurden im 19. Jahrhundert geplündert

Kulturminister Ertugrul Günay hatte kürzlich 24 Goldfunde aus Troja präsentiert, die die Türkei aus den USA erhalten hatte. Auch diese Gegenstände, so Günay, habe Schliemann im 19. Jahrhundert heimlich außer Landes gebracht. Zu dieser Zeit seien sehr viele Kunstschätze geplündert worden, erklärte der Minister.

Türkei erhielt 2011 steinerne Sphinx zurück

2011 hatte die Türkei von der deutschen Bundesregierung eine steinerne Sphinx aus der früheren hethitischen Hauptstadt Hattuscha in Zentralanatolien zurückerhalten. Die 3500 Jahre alte Skulptur war zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Berlin gelangt.