Eigenschaften, Pflege- und Kombinationstipps: Unser Modeschmuck-Guide

Die Bezeichnung "Modeschmuck" ist ein wenig trügerisch - schließlich würde niemand gern behaupten, dass sein oder ihr Accessoire aus der Mode gekommen sei. Mit diesem Begriff ist deshalb weniger eine Wertung auf der Fashionskala als vielmehr eine Einschätzung zur Verarbeitung gemeint. Günstiger Modeschmuck wird schnell mal so nebenbei gekauft. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass der Schmuck trotz allem stilvoll kombiniert und auch sorgsam gepflegt wird.

Von Cornelia Gschiel

Klassischer Schmuck

Im Gegensatz zum Modeschmuck steht der klassische Echtschmuck, von dem manche sagen, dass er mindestens von einer Generation an die nächste weitergegeben werden kann. Will heißen: Qualität in punkto Material und Verarbeitung sollten hier stimmen und dürfen durchaus etwas kosten.

Schmuckstücke beispielsweise aus hochkarätigem Gold oder anderen Edelmetallen und - Steinen sind äußerst robust und werden auch nach Jahrzehnten nicht altersschwach - wenn doch, können sie relativ leicht repariert oder poliert werden. Und weil der Kauf von hochwertigem Schmuck finanziell eine echte Investition sein kann, sollte er gut geplant werden: Mit Schmuckstücken, die zwar nicht immer den aktuellen Trend aufgreifen, aber trotzdem zeitlos gut wirken.

Der Reiz des Modeschmucks

Da Modeschmuck meist nicht aus echten Edelmetallen oder Edelsteinen gefertigt wird, kostet Modeschmuck meist nur einen Bruchteil von vergleichbaren Schmuckstücken aus edlen Werkstoffen.

In herkömmlichen Schmuck- oder Juweliergeschäften muss man es sich angesichts der Preise immer sehr gut überlegen, ob man sich ein neues Schmuckstück gönnt. Bei Modeschmuck ist das ganz anders.

Die Kombination aus "falschem" Glanz und den günstigen Taschengeldpreisen verleitet dann zum schnellen Kauf. Zudem verleitet günstiger Modeschmuck dazu, gleich mehrere Schmuckstücke zu kaufen, die dann wahllos miteinander kombiniert werden.

Trendy

Um dies zu verdeutlichen, können wir ein ganz einfaches Beispiel nehmen: Zahlreiche Kaufhäuser und Drogerieketten haben den Trend zum Accessoire erkannt und bieten hier bereits eigene Kollektionen an, die sehr zeitnah aktuelle Trends aufgreifen und in

zum Verkauf stehen. Ob Eighites-Revival mit Neonringen oder Hippielook mit Federn und Leder - all diesen Accessoires ist gemein, dass sie in der Regel günstig produziert wurden und entsprechend preiswert erworben werden können.

Die Halbwertszeit so manchen Schmucks ist dabei mindestens ebenso kurz wie der Trend selbst. Das macht aber gar nichts, denn schließlich hat das modische Stück für eine Saison das Lieblingsoutfit verschönert und sich oftmals als täglicher treuer Begleiter erwiesen. Mit dem Wechsel der Garderobe steht dann meist auch ein Ausmisten der Schmuckschatulle an - und das Accessoire kann, muss aber nicht aussortiert werden.

günstig aber minderwertig

Bei täglichem Tragen kann Modeschmuck schon vorher kaputtgehen:

  • Verklebungen lösen sich,
  • Drähte verbiegen oder
  • imitiertes Metall rostet und läuft an.

Dies ist natürlich keine Regel, und so manch ein Modeschmuckstück gerät zum richtigen Lieblingsstück, welches über Jahre getragen wird. Doch ein meist geringer Anschaffungspreis verschmerzt so manchen Verarbeitungsfehler schnell - und schließlich lassen sich die meisten Accessoires während der Saison noch kostengünstig nachkaufen.

Den passenden Modeschmuck finden

Modeschmuck ist heute längst kein Tabuthema mehr. War es zu früheren Zeiten bloß als preiswerte Imitation von echtem Schmuck gedacht, darf man ihm heute ruhig ansehen, dass es sich um Modeschmuck handelt. Doch es gibt auch gut gemachte Imitate, die es selbst Experten schwierig machen!

Chirurgenstahl und vergoldetes Silber

Es kann Vorteile haben, Silber durch hochwertigen Chirurgenstahl zu ersetzen - er ist auch für Allergiker geeignet und läuft im Gegenteil zu Silber nicht an.

Schwierig ist nach wie vor falsches Gold, da sich die Farbe bei billigen Ringen, Kette oder Uhren schnell abreibt. Besser ist hier vergoldetes Silber, welches preiswert, aber dennoch edel ist. Auch Zuchtperlen können sich sehen lassen, während Kunststoffperlen doch eher etwas für sehr junge Mädchen sind.

Diese Regel lässt sich verallgemeinern: Je schriller und künstlicher der Schmuck, desto jünger sollte die Trägerin sein. Wo der neonfarbene, klobige Plastikarmreif bei der Dreizehnjährigen cool und modisch wirkt, ist er am Handgelenk ihrer Mutter fehl am Platz.

Strass statt Diamanten

Es müssen nicht immer Diamanten sein: Glitzernde Highlights können Sie dank Strass mindestens ebenso effektiv setzen. Seit Jahrhunderten schon werden die gekonnt geschliffenen Glassteinchen als Edelsteinimitat verwendet - mit großem Erfolg, wie wunderschöne

  • Ketten,
  • Haarspangen,
  • Armbänder und
  • Ringe beweisen.

Günstige Alternative

Strass ist ein wichtiger Bestandteil so mancher Modeschmuckkollektion. Die Argumente für die edel schimmernden Steinchen liegen auf der Hand: Strasselemente sind einfach herzustellen und werden in zahlreichen Varianten mit unterschiedlichen

  • Größen,
  • Formen,
  • Schliffmustern und
  • Farben

angeboten. Auf den ersten Blick ist das aus Glas und Blei bestehende Material kaum von echten Diamanten und Brillanten zu unterscheiden - erst eine genauere Prüfung kann Aufschluss geben. Und weil sie so herrlich unkompliziert und gleichzeitig enorm preiswert sind, schmücken Strasssteine alle nur erdenklichen Schmuckarten - vom Lieblingsarmband für jeden Tag bis zum kunstvollen Diadem für den ganz besonderen Auftritt.

Qualitätseinbußen

Eine kleine Einschränkung gibt es übrigens: Strass ist in punkto Robustheit und Hochwertigkeit selbstverständlich nicht mit echten Edelsteinen zu vergleichen. Die enorme Härtung eines Diamanten sowie dessen präziser Schliff kann vom Strass-Schmuck natürlich nicht imitiert werden. Doch darauf kommt es hier auch gar nicht an - schließlich werden die Glassteinchen vornehmlich im Bereich modischer Accessoires eingesetzt, wo sie dem persönlichen Wunsch nach Glanz und Glamour rundum gerecht werden können.

Stilvolle Kombinationstipps für Modeschmuck

Günstiger Modeschmuck wird schnell mal so nebenbei gekauft. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass der Schmuck trotz allem stilvoll kombiniert wird. Denn auch preiswerte Schmucktücke sollten immer zueinander und auch zur Kleidung passen.

Mode und Schmuck

Der Begriff Modeschmuck impliziert, dass jeglicher Schmuck dieser Sparte derzeit modern ist, sodass man ihn ruhigen Gewissens tragen kann. Doch wer seinen Modeschmuck stilvoll tragen möchte, der sollte schon auf die richtige Kombination achten.

Wer gerne auffälligen Schmuck trägt, der sollte sehr genau auf die Kombination von Schmuck und Kleidung achten. Farbenfroher, auffällig großer Schmuck sollte in keinem Fall mit bunter Kleidung kombiniert werden.

Werden dicke Armreifen aus buntem Kunststoff, imposante Statementketten und bunte Federohrringe mit einer Blümchenleggings und einem farbigen Shirt kombiniert, dann erweckt man schnell den Eindruck, als würde man den Anspruch hegen, sämtlichen Weihnachtsbäumen in Sachen Dekoration Konkurrenz machen zu wollen.

Da hilft es auch nicht, dass alles das was man gerade trägt, modisch angesagt ist.

Viel stilvoller ist es, wenn man sich auf ein auffälliges Element in seiner Garderobe beschränkt. Hat man sich also für das Tragen eines exzentrischen Schmuckstückes entschieden, dann sollte die Garderobe möglichst schlicht gewählt werden. Das ist aus zweierlei Gründen sehr sinnvoll:

  1. Zunächst einmal kann so auch einem schlichtem Top oder einem einfachen Pullover ganz schnell ein wenig Glamour verpasst werden.
  2. Und dann steht das auffällige Schmuckstück, zum Beispiel eine Statementkette, durch so eine Kombination natürlich auch im absoluten Fokus. Das heißt, dass der Eyecatcher nicht nur die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht, sondern auch die Blicke von eventuellen Problemzonen ablenkt.

Es ist immer sinnvoll, wenn wirklich nur ein auffälliges Schmuckstück zu einem Outfit kombiniert wird. Hat man sich also beispielsweise für extrem auffällige Ohrringe entschieden, dann sollten Ketten, Ringe und Armschmuck eher dezent ausfallen.

Außerdem sollte man auch darauf achten, dass der Schmuck jeweils zueinander passt.

Modeschmuck und Modeschmuck

Damit Modeschmuck wirklich stilvoll getragen werden kann, sollte der nicht nur zur Kleidung, sondern auch zueinander passen. Die einzelnen Schmuckstücke sollten also gut aufeinander abgestimmt werden.

Hat man sich beispielsweise für das Tragen einer (unechten) Perlenkette entschieden, sind Armbänder mit bunten Glitzersteinen oder Federohrringe absolut tabu. Eine gelungene Kombination würde etwa aus der Perlenkette (als Eyecatcher), einem zarten Gliederarmband und schlichten Ringen und Ohrringen aus silber- oder goldfarbenem Metall bestehen.

Schmucksets

Wer bei der Kombination der Schmuckstücke garantiert nichts falsch machen möchte, der sollte sich nach Schmucksets umsehen. Diese bestehen aus perfekt aufeinander abgestimmten Schmuckstücken und beinhalten zum Beispiel

  1. eine Kette,
  2. einen Ring und
  3. Ohrringe.

Bei der Abstimmung der einzelnen Schmuckstücke muss ebenfalls darauf geachtet werden, dass die einzelnen Metalle zueinander passen. Wilde Kombinationen aus Silber, Gelb- und Rotgold (in der Legierung) lassen das Gesamtbild unruhig und unkoordiniert wirken. Besser ist es, wenn man sich auf eine "Farbe" beschränkt.

Dabei darf man sich im Übrigen nicht zu sehr von aktuellen Trends beeinflussen lassen. Denn auch wenn die Farbe Gold beim Schmuck gerade im Trend liegt, so steht sie doch nicht jeder Frau auf die gleiche Weise.

Bei der Auswahl der Farbe sollte also beobachtet werden, ob und wie sich diese Farbe mit dem eigenen Teint verträgt.

Der passende Schmuck für jede Frau und Situation

Besonders im Business sollte mit schrillem Modeschmuck Zurückhaltung geübt werden. Hier bieten sich eher Armbänder mit sogenannten Charms, also kleinen edlen Anhängern, an, die zwar durchaus in die Kategorie Modeschmuck fallen, aber dennoch von hochwertigen Herstellern und renommierten Designern zu haben sind.

Zu romantischen, weiblichen Frauen - oder besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder dem Valentinstagsdinner - eignet sich Modeschmuck, der in Stil der Jahrhundertwende angefertigt wurde, also tropfenförmige Chandeliers, Gemmen und so fort. Diese sind an den Schmuckständern von Geschäften, die sich auf junge Mode spezialisiert haben, für wenige Euros erhältlich.

Besonders schön und stilecht sind sie, wenn sie mit einem Antik-Finish versehen sind, also beispielsweise aus geschwärztem Silber oder in Alt-Messing-Optik.

Vom Alter abhängig tragen

Zusammenfassend gilt eigentlich nur noch eine Regel in Bezug auf Modeschmuck, die wir bereits angesprochen haben: Je älter die Trägerin und je edler der Anlass, desto echter sollte der Schmuck sein. Lieber nur ein einziges echtes Stück tragen, als sich mit Modeschmuck zu behängen wie ein Tannenbaum.

Junge Mädchen hingegen können nach Herzenslust experimentieren, und auch bei der Durchschnittsfrau im Alltag spricht nichts gegen Modeschmuck, wenn er mit Verstand ausgesucht und kombiniert ist.

Die richtige Pflege von Modeschmuck

Weil die Accessoires oftmals günstig zu bekommen sind und nicht immer hochwertig verarbeitet, gestalten sich Reinigung und Pflege etwas schwierig: Wer nicht weiß, wie der Modeschmuck zu reinigen ist (was bei einem klassischen Ring vom Juwelier kein Problem darstellt), der sollte lieber vor- als nachsichtig sein.

Sanfte Reiniger

Allzu scharfe Reinigungsmittel können

  1. billige Materialien angreifen,
  2. angeklebte Teile lösen und
  3. für Verfärbungen sorgen.

Wer sein modisches Lieblingsaccessoire länger als die oben genannte Saison tragen möchte, der sollte deshalb eine sanfte Pflege bevorzugen. Schmuckreiniger, wie sie für Edelmetalle verwendet werden, sind ebenso wie alkoholhaltige Lösungen Gift für so manchen Modeschmuck. Sorgen Sie deshalb vor und behandeln Sie Ihre Accessoires gut - Klettertouren mit dem neuen Fashionring oder Schwimmen im chlorhaltigen Wasser sollten Sie besser vermeiden.

Pfleglicher Umgang

Wird das Schmuckstück doch einmal schmutzig, können Sie es zunächst mit einer sehr weichen Zahnbürste oder auch einem Wattestäbchen reinigen. So wird zunächst der gröbste Schmutz beseitigt.

Ist das Schmuckstück einigermaßen stabil, können Sie außerdem ein wenig druckvoller vorgehen. Einige Schmuckträger schwören auf Feuchttücher, die mit sanften Wirkstoffen versehen auch für die Reinigung von Kette und Co. geeignet sind. Alternativ hierzu tut es auch ein feuchtes Mikrofasertuch, welches je nach Material auch noch mit einem Tropfen Shampoo oder Spülmittel versehen werden kann.