Intime Schmuckstücke für Mann und Frau

Intimschmuck ist eine besonders pikante Form der Verschönerung. Er betont die eigene Sexualität und Sinnlichkeit, gilt als Anheizer für gewisse Stunden und wird darüber hinaus auch unsichtbar im Alltag getragen. Neben dem Brustwarzenpiercing erfreuen sich auch Piercings im Genitalbereich bei Männern und Frauen großer Beliebtheit - unser Überblick zeigt die verschiedenen Varianten.

Maria Perez
Von Maria Perez

Zur Betonung und Zelebrierung der (eigenen) Männlichkeit und Weiblichkeit sind Intimpiercings eine tolle, in unserem Kulturkreis nicht mehr ganz so ungewöhnliche Möglichkeit. Sie gehen einher mit einem gewachsenen individuellen Selbstbewusstsein, welches auch den Intimbereich als wichtige und lustvolle Körperpartie in den Mittelpunkt rücken möchte.

Intimschmuck für die Frau

Was in vielen Naturvölkern seit langer Zeit Tradition ist, gilt auch hier immer weniger als exotisch. Trotzdem ist ein Intimpiercing noch immer eine Besonderheit - es gibt jedoch ganz nach Geschmack auffällige und weniger auffällige, den Alltag stärker oder gar nicht beeinträchtigende Varianten.

Welches Piercing möglich ist, hängt dabei jedoch stark von der jeweiligen Anatomie ab - jede Frau ist einzigartig.

Schamlippenpiercing

Zu den beliebtesten intimen Schmuckstücken zählen beispielsweise Schamlippenpiercings. Dabei können sowohl die äußeren als auch die inneren Schamlippen mit einem Ring bzw. einem ringförmigen Stecker, dem sogenannten Barbell, geschmückt werden.

Besonders pikant ist die Variante des modernen Keuschheitsgürtels, bei dem gegenüberliegende Schamlippen durch einen Ring "verschlossen" werden. Selbstredend, dass dieses Piercing für gewisse Stunden erst herausgenommen werden muss - was durchaus gewollt ist.

Klitoris(vorhaut)piercing

Sexuelle Stimulation können Piercings an Klitoris oder Klitorisvorhaut verschaffen. Wer den Extrakick für sein Liebesleben sucht und dabei besonderer Fan des gestochenen Schmucks ist, der kann sich beispielsweise die Vorhaut der Klitoris längs oder quer mit einem Barbell (ringförmiger Stecker) schmücken lassen.

Deutlich risikoreicher ist ein "echtes" Klitorispiercing, welches im Idealfall eine besondere Stimulation verspricht, im schlimmsten Fall aber zu Schmerzen und Mißempfindungsstörungen bis zu Verletzung des Nervengewebes führen kann.

Christina-Piercing

Eine weitere und recht junge Variante in Sachen weiblicher Intimschmuck ist das Christina-Piercing. Dieses wird streng genommen nicht im eigentlichen Intimbereich, sondern kurz darüber gesetzt: Die Hautfalte oberhalb der Schamlippen wird hierbei durchstochen und meist mit einem Barbell geschmückt.

Isabella- und Triangle-Piercing

Eher in Fetisch- und Szenekreisen beheimatet sind Isabella- und Triangle-Piercing, welche nicht oberflächlich, sondern tiefer in der Vagina bzw. Klitoris gestochen werden.

Princesse-Albertina-Piercing

Und was das Prince-Albert-Piercing beim Mann ist, das ist das Princesse-Albertina-Piercing bei der Frau - mit einem Kanal entlang der Harnröhre, welches mit einem gebogenen Barbell verziert wird.

Intimschmuck für den Mann

Ob der gleichnamige Blaublütige aus dem englischen Könighaus im 19. Jahrhundert tatsächlich ein Intimpiercing sein Eigen nennen durfte, ist bis heute nicht geklärt. Fest steht aber: Das Prince-Albert-Piercing ist ein echter Royal in Sachen Intimschmuck und nur für mutige Männer gemacht.

Durchführung und geeignete Schmuckstücke

Beim Prince-Albert-Piercing, kurz auch PA genannt, handelt es sich um ein unmittelbar am Penis befestigtes Intimpiercing. Der Stichkanal verläuft dabei durch die Harnröhre, wo er an der Eichelmitte beginnt und dann bis zum unteren Rand des Penis fortgesetzt wird.

Nach dem Piercing kann dann das gewählte Schmuckstück eingesetzt werden:

  • in Form eines sogenannten Ball-Closure-Rings, der vorn mit einer Metallkugel geschlossen wird, oder
  • als gebogener Stecker mit Kugelabschluss zu beiden Seiten. Je nach Geschmack zieren somit zwei Kugeln oder ein Ring das beste Stück.

Wichtig: Beim Ersteinsatz dürfen ausschließlich hochwertige Schmuckstücke aus Materialien wie Titan, Gold oder Platin verwendet werden. Für die Prozedur stehen dabei verschiedene Methoden zur Wahl. Weil die Durchführung besonders für Piercing-Ungeübte an dieser sensiblen Körperpartie mitunter schmerzhaft sein kann, wird das Prince-Albert-Piercing auf Wunsch auch mit Betäubung durchgeführt.

Wie alle Piercings benötigt es eine gewisse Nachsorgephase, während derer das Gewebe heilen und wieder verwachsen kann. Dabei ist der Intimschmuck nicht komplizierter zu reinigen als andere Piercings auch - im Gegenteil: Durch den antibakteriell wirkenden Urin treten Infektionen bei korrekter Durchführung hier sogar seltener auf als anderswo.

Nicht unbedingt für jeden die richtige Wahl

Männer, die sich ein PA stechen lassen, wissen meist schon sehr genau, was sie wollen. Das ist auch umso wichtiger, als der Schmuck zwischen Eichel und Frenulum eine dauerhafte Änderung so mancher Lebensgewohnheit bedeuten kann. Hierbei ist vor Allem das Sexualleben zu nennen - für viele erfolgreich Gepiercte gestaltet es sich deutlich aufregender und abwechslungsreicher.

Je nach eigener Empfindsamkeit sowie der von Partner bzw. Partnerin, kann das Prince-Albert-Piercing jedoch zunächst unangenehm wirken oder sogar Schmerzen bereiten. Dann sollte mit verschiedenen Schmuckstücken unterschiedlicher Form und Stärke experimentiert werden, ob Tragekomfort und sexuelles Vergnügen noch gesteigert werden können.