Die passende Größe für eine Herrenuhr

Der Trend ist eigentlich eindeutig: Größere Armbanduhren gelten als männlich, kleinere Modelle inzwischen als feminin. Doch das war nicht immer so - und kann kaum als Maßstab für Alle gelten. Wir sagen Ihnen, welche Kriterien außerdem noch eine Rolle spielen.

Britta Josten
Von Britta Josten

Die passende Größe für die Herrenuhr setzt sich zusammen aus verschiedenen Faktoren. Dabei kann es keine pauschalen Empfehlungen geben; immer ist das richtige Abwägen zwischen persönlichem Stil, aber auch den anatomischen Gegebenheiten und selbstverständlich auch modischen Aspekten entscheidend.

Die Faktoren zur Größenbestimmung

Eine Größe, die wichtig ist, ist der Handgelenkumfang. Das Band der Uhr sollte möglichst komfortabel um das Handgelenk passen. Ein Vorteil: Uhrenarmbänder kann man meistens in ihrer Lochlänge einstellen, wodurch ein Spielraum entsteht. Allerdings sollte man für eine perfekte Passform trotzdem den Handgelenksumfang ausmessen und die Daten beim Uhrenkauf (besonders online!) zur Hand haben.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Durchmesser der Uhr. Sehr filigrane Handgelenke erfordern etwas gänzlich Anderes als kräftige Männerarme, die schon allein aus diesem Grunde eine großzügige Herrenuhr verlangen. Schauen Sie deshalb zunächst nicht auf die Größenbezeichnung, wenn Sie auf Uhrensuche gehen, und verlassen Sie sich ganz auf Ihre individuelle Anatomie.

Wichtiger Wert #1: Der Handgelenkumfang

Die Größenangaben von Uhren sind vielfältig und international verschieden. Für eine bessere Übersicht lohnt sich daher die Abmessung des Handgelenks in cm und auf dieser Basis die Auswahl der richtigen Uhrbandlänge. Die folgende Übersicht soll als Anhaltspunkt dienen, kann jedoch eine gute Beratung nicht ersetzen.

  • Uhrband mit 16 cm = sehr kurz, als Kindergröße gebräuchlich
  • Uhrband mit 17 cm = kurz, für Kinder und Jugendliche
  • Uhrband mit 18 cm = kurz, passend für schmale Handgelenke
  • Uhrband mit 19 cm = mittel, für normale Handgelenke
  • Uhrband mit 20 cm = mittel, für normale bis kräftigere Handgelenke
  • Uhrband mit 21 cm = lang, für krätftigere Handgelenke
  • Uhrband mit 23 cm = lang, für breite Handgelenke

Um böse Überraschungen zu vermeiden und kein zu kurzes bzw. zu langes Uhrband auswählen, gibt es zwei hilfreiche Alternativen, die bei der Auswahl der richtigen Uhr unterstützen können:

  1. Es hilft, eine gut passende Uhr, oder ein komfortables Armband aus dem eigenen Bestand als Referenz zu nehmen. Legen Sie das gute Stück vor sich ausgebreitet auf den Tisch und messen Sie die Länge mit einem Lineal oder Maßband. Mit dieser cm-Angabe wird selbst der Onlinekauf nicht mehr zum Problem.

  2. Ist kein Referenzobjekt zur Hand, so kommen Sie nicht umher, Ihren Handgelenkdurchmesser zu ermitteln. Zu diesem Zweck wickeln Sie sich ein Maßband einmal um Ihr Handgelenk und ermitteln jene Stelle, an der das Ende des Bandes wieder die 0 berührt.

Wichtiger Wert #2: Der Uhrdurchmesser

Für eine optisch ansprechende Passform spielt natürlich auch die größe der eigentlichen Uhr, also maßgeblich der Durchmesser des Ziffernblatts, eine ausschlaggebende Rolle. Wichtig ist hier zu sagen, dass dieser Wert stets ohne die Krone und weitere Knöpfe bestimmt wird.

Die folgende Übersicht kann Ihnen dabei helfen, jenen Durchmesser zu ermitteln, der als "normal" bezeichnet werden kann. Als weitere Angabe dient der Maximalwert, welcher als Grenzwert des optisch Vertretbaren betrachtet werden sollte.

  • Handgelenkumfang mit 16 cm = Uhrdurchmesser von 38 mm - 41 mm
  • Handgelenkumfang mit 17 cm = Uhrdurchmesser von 39 mm - 42 mm
  • Handgelenkumfang mit 18 cm = Uhrdurchmesser von 40 mm - 44 mm
  • Handgelenkumfang mit 19 cm = Uhrdurchmesser von 41 mm - 45 mm
  • Handgelenkumfang mit 20 cm = Uhrdurchmesser von 42 mm - 46 mm
  • Handgelenkumfang mit 21 cm = Uhrdurchmesser von 43 mm - 48 mm
  • Handgelenkumfang mit 23 cm = Uhrdurchmesser von 45 mm - 50 mm

Wichtig: Bei diesen Werten gehen Sie bitte von einer durchschnittlichen Uhr aus. Je nach Trend und auch individueller Vorliebe, greifen Uhrliebhaber gern auch mal zu äußerst filigranen Modellen, oder aber Oversize-Exemplaren, die von diesen Normen abweichen. Dies wird in der Tabelle nicht berücksichtigt.

Probieren geht über Studieren

Neben Größen- und Stilfragen spielen auch weitere Eigenschaften des einzelnen Modells eine wichtige Rolle:

  • Mit einem breiten Gehäuse oder auffälliger Lünette wirkt eine Armbanduhr gleich sehr viel größer, als sie vielleicht ist. Eine kleinere Herrenuhr kann deshalb dezenter und weniger protzig wirken - darf aber auch nicht zu unauffällig sein.
  • Uhren mit einem schwarzen oder sehr dunklen Ziffernblatt wirken allgemein wuchtiger als hell gehaltene Modelle, welche filigraner und unauffälliger erscheinen.
  • Auch besonders breite Armbänder oder Applikationen wie Nieten und Knöpfe können optisch ganz schnell einen breiten und derben Eindruck erwecken.

Um jene Uhr zu finden, die also tatsächlich all die genannten Kriterien perfekt für die individuellen Ansprüche und Gegebenheiten erfüllt, sollte man(n) deshalb mehrere Uhren anprobieren, um ein Gefühl für die unterschiedlichen Modelle und auch Größen zu entwickeln. Um für jeden Anlass und jedes Outfit gerüstet zu sein, haben stilsichere Herren außerdem mehrere Exemplare zur Auswahl.

Fazit

Es ist schwer, sich in dem Dschungel an Angaben und verschiedenen Messweisen zurecht zu finden. Mit den genauen Messwerten Ihrer Handgelenke, unseren Informationen und Ihrem individuellen Trendbewusstsein und Stilempfinden sollte es Ihnen jedoch gelingen, die perfekte Uhr auszuwählen.

Deshalb raten wie, Angaben wie "Oversize" oder "XL" nicht zu ernst zu nehmen. Ob eine Uhr Oversize ausfällt, hängt in erster Linie von den individuellen Maßen des Trägers - und nicht von der Uhr ab. Viel Erfolg bei der Suche!