Kunstvolle Haarfrisuren gab es schon zur Zeit unser Ur-Ur-Ahnen - uralte Haarnadel beweist es!

Von Ingrid Neufeld
26. Oktober 2012

Forscher aus Sachsen-Anhalt öffneten unter Laborbedingungen in Halle ein im Jahr 2009 entdecktes Hügelgrab. Dabei fanden sie eine Bronzenadel, mit der sich die Besitzerin vor 3400 Jahren die Haare hochsteckte.

Der Leiter der Restaurierungswerkstatt des Landesmuseums für Vorgeschichte, Christian-Heinrich Wunderlich freute sich. "Mit der Nadel ist einer der bislang ältesten Nachweise für eine Haarschmuckpracht gelungen". In dem Hügelgrab war eine Frau in Oechlitz begraben.

Das Ende der siebzehn Zentimeter lange Bronzenadel besteht aus einem Rad, das einen Durchmesser von 4,4 Zentimetern aufweist. Man fand sie zusammen mit zwei ineinander geschlungenen Bronzedrahtringen am Kopf dieser Frau, so berichtete der Archäologe Marek Vercik.

Diese Art von Nadeln kannte man bis jetzt nur als Hilfswerkzeuge um Mäntel, oder Umhänge zu verschließen. Solche Fundstücke entdeckte man schon früher in den Hügelgräbern Mitteleuropas und Frankreichs. Das Oechlitzer Hügelgrab wurde 2009 als kompletter Block ausgegraben. Damals erkundeten Archäologen die Strecke, auf der die Bahn plant, ihren ICE von Erfurt über Halle nach Leipzig fahren zu lassen.

Im Landesmuseum für Vorgeschichte können Interessierte ab dem 7. Dezember die Haarnadel unter rund 1500 Exponaten besichtigen.