Bedeutung und Berechnung von Karat (Feingehalt) von Gold

Bei Gold wird die veraltete Benennung Karat (auch kt oder C) immer noch sehr häufig verwendet. Karat ist eine Maßeinheit, sie beziffert den Feingehalt von Gold und somit den Anteil des Edelmetalls in einer Münze, einem Schmuckstück oder anderweitig metallischen Gegenstand.

Von Anita Nieper

Legierungen

Bei der Schmuckherstellung werden Legierungen verwendet, je höher der Feingehalt, umso hochwertiger, edler und hautverträglicher ist das Schmuckstück. Insbesondere die Edelmetalle wie Gold, Platin und Silber werden mit unedlen Metallen legiert, wie

  • Zink,
  • Kupfer,
  • Iridium,
  • Wolfram,
  • Zinn oder
  • Palladium und häufig mit
  • Silber

Hinzulegierte Zuschläge erzeugen neue Materialien, die zum Teil erheblich vom Edelmetall abweichen, was ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften betrifft. So unterscheiden sie sich in ihrem Verhalten bei Kontakt mit Laugen und Säuren, zudem in Färbung und Härte.

Die Bezeichnung Karat gibt an, wie groß der Anteil des Goldes ist, gewogen wird hierbei die Gesamtmasse der Metalllegierung.

Bezeichnungen für Gold

Gemäß Ausführungsverordnung sind nur noch Edelsteine und Perlen in Karat (Kt) als Gewichtseinheit zulässig. Der Reinheitsgrad für Schmuckstücke aus Gold wird nur noch in Tausendteilen angegeben. Während es üblich war ein Schmuckstück, das zu 75 Prozent aus Gold und 25 Prozent aus Silber besteht, mit 18 Karat zu bezeichnen und mit 18 ct oder 18 Kt zu stempeln, erhält das Schmuckstück heute eine Prägung mit der Feingehaltsangabe von 750/1000 (= 750 Promille).

Verarbeitetes Gold kann in 1000er-Teilen angegeben werden, beispielsweise sind im 585er Gold 58,5 Prozent Goldanteil im Metall. Denkbar sind auch Gehaltsangaben mit 635er oder 825er Gold, denn in Deutschland können Schmuckstücke in jedem Feingehalt gefertigt werden. Eine per Laser oder Gravur angebrachte Angabe des Feingehalts ist nicht zulässig, die Angaben müssen eingeprägt werden.

Berechnungen des Goldgehalts

Einkarätiges Gold enthält 23/24 Anteile an anderen Metallen und nur 1/24 Gewichtanteil Gold (= 4,166 Prozent oder 41,66 Promille). Aus der Umrechnung von 14 Gold Karat einem Feingehalt von 585/1000 entsprechen: 14/24 ≙ 0,583, aufgerundet 585. Zumindest theoretisch enthält 24 Karat Goldgehalt einen Gewichtsanteil von 24/24, ist also reines Gold.

Allerdings kann eine Verunreinigung nie ganz ausgeschlossen werden, darum spricht man in der Praxis von einem Goldgehalt mit 99,9 Prozent oder "999er Gold".

In einigen Ländern werden Goldlegierungen unter 333/1.000 oder 8 Karat aufgrund vom geringen Goldfeingehalt überhaupt nicht als Gold bezeichnet. Bei all diesen Berechnungen ist jedoch zu beachten, dass nicht die Anzahl der Nichtgoldatome und die der Goldatome gemeint sind, sondern der Masse-Anteil in der Legierung.

Gold besitzt eine sehr viel höhere Atommasse, nämlich rund 197 u, als andere Metalle. Die üblichen Beimischungen wie zum Beispiel Kupfer mit nur 63,5 u machen deutlich, dass der existente Teil an Goldatomen in Relation deutlich unter diesem Wert liegt.

333er Gold, das aus 333 Gewichtsteilen aus dem Edelmetall Gold und zu 667 Teilen aus Zusatzmetallen besteht, hat sehr geringe Goldatome. Die Punze suggeriert uns einen Goldanteil von 33,3 Prozent, wegen der wesentlich niedrigen Atommasse der Zusatzmetalle, bleibt ein Goldgehalt von nur noch 15 Prozent bis 20 Prozent.

Kein Wunder, dass 333er Gold in vielen Ländern nicht unter dem Namen "Gold" gehandelt werden darf, diese Legierung weist keinerlei Goldeigenschaften mehr auf.

Gebräuchliches Gold-Karat

Nur in Deutschland wird bei der industriellen Schmuckherstellung überwiegend 333er (8 Karat) und 585er (14 Karat) Gold verwendet. Aus südlichen Ländern importierter Schmuck wurde in den 50er und 60er Jahren speziell mit diesem niedrigen Goldgehalt für Deutschland produziert. In jenen Ländern werden ausschließlich Schmuckstücke aus 750er Gold von den Frauen und Männern getragen.