Nanodiamanten töten Bakterien und können in der Medizintechnik verwendet werden

Von Ingo Krüger
26. Juni 2014

Diamanten sind nicht nur wertvolle Edelsteine, sie kommen auch als Schneidstoffe von Werkzeugen und als Halbleiter in elektronischen Schaltungen zum Einsatz.

In Zukunft könnten die Kristalle aus Kohlenstoff auch in der Medizin eine größere Rolle spielen. Ein internationales Forscherteam hat nachgewiesen, dass das Material Bakterien abtötet.

Verwendung von Nanodiamanten

So könnte die Oberfläche von Prothesen mit fünf Nanometer großen Diamantsplittern versetzt werden. Wie Nanopartikel aus Silber und Kupfer könnten sie dort höchst effizient Bakterien abtöten und helfen, Entzündungen zu verhindern.

An der Oberfläche der winzigen Teilchen bilden sich aus noch unbekannten Gründen Anhydride, chemische Verbindungen, die aus einer Säure entstehen, die offensichtlich schädlich für Bakterien sind.

Die ersten Nanodiamanten fanden russische Forscher in den 1960er Jahren in einem Meteoriten, der auf die Erde stürzte. Doch erst seit wenigen Jahren arbeiten weltweit Wissenschaftler mit dem Milliarden Jahre alten Material aus dem Weltall.

Mittlerweile lässt es sich auch künstlich herstellen. In einem Hochdruckbehälter, in dem sich Graphit (reiner Kohlenstoff) befindet, wird eine Detonation ausgelöst. Das Graphit komprimiert dabei durch die hohe Temperatur und die Druckwelle teilweise zu Diamanten.