Schweizeruhr - Die Swatch feiert ihren dreißigsten Geburtstag

Von Ingrid Neufeld
5. März 2013

Die Schweizer Uhren sind legendär und stehen durchaus im Ruf teuer zu sein. Doch seit 1983 eine Plastikuhr für rund 500 Schilling zum ersten Mal sein Zifferblatt bewegte, ticken Uhren anders. Damals war präzises Schweizer Uhrwerk von Fernost-Massenproduktion bedroht.

Doch dann produzierte Nicolas Hayek mit Hilfe von zwei findigen Ingenieuren die Gent Black 101. Zunächst noch in blassen Einheitsfarben, doch bald schon bunt und trendig. Inzwischen sind sie Modeaccessoires mit immer wieder neuen, den Jahreszeiten angepassten Kollektionen. Der Slogan "Fashion that ticks" begleitete die Uhr in den Neunzigern. Die Uhr setzte den Trend als Zweituhr. Swatch steht für "Second watch".

Die Uhr entwickelte sich als Spaßuhr zum Kunstobjekt und zur Sammelware. Es gab eine Kollektion "Vegetable-Set", für die inzwischen 350 Euro hingelegt werden. Skurrile Modelle wie "Puff" kommen auf den Markt. Bei Versteigerungen werden Höchstsummen geboten. 2011 versteigerte das Hongkonger Auktionshaus Phillips de Pury 4370 Swatch-Uhren für die stattliche und unglaubliche Summe von fast fünf Millionen Euro.

Es bildeten sich Sammlerclubs. In den "Swatch Collectors" wurde aufgenommen, wer die Jahresgebühr von 30 Franken zahlte. Dafür erhielt das Mitglied eine Clubuhr und konnte an glamourösen Partys teilnehmen.

Die Uhr fuhr Gewinne ein und die Swatch Group erweiterte sich um die Luxusmarken wie Longines, Blancpain und Breguet. Die Swatch zeigt nicht nur die Zeit an, sondern legte sogar die eigene Zeit fest. Die Biel Mean Time unterteilt den Tag in tausend Einheiten und gilt für die ganze Welt. Der Vorteil: Die Zeitzonen fallen weg.

Die Macher der Swatch haben noch viele Pläne. Bis zum Jahr 2033 rechnet man mit 1111 Millionen verkauften Swatch-Uhren.