Der große Wäschewasch-Guide: So wird Wäsche gewaschen

Wäschewaschen ist nicht schwer - mit ein wenig Übung und passendem Waschmittel geht's fast von allein. Und damit die Hausarbeit noch einfacher wird, haben wir ein paar bewährte Tipps und Tricks zusammengestellt: Damit spart man nicht nur kostbare Zeit, sondern bei so manchem Tipp noch bares Geld. Und die Umwelt freut's so ganz nebenbei auch noch.

Von Kai Zielke

So wird die Wäsche vor dem Waschen sinnvoll sortiert

Wenn die weiße Lieblingsbluse plözlich verfärbt ist, der Wollpullover eingelaufen oder die Jeans ausgewaschen, dann kann dies in den vielen Fällen auf Eines zurückführbar sein: Auf eine falsche Sortierung vor dem Waschgang.

Auch mit einem Universalwaschmittel können nicht alle Textilien gleichzeitig gewaschen werden; eine sinnvolle Sortierung sorgt dafür, dass alle Kleidungsstücke farbecht bleiben und perfekt gepflegt sind.

Sortierung nach Verschmutzungsgrad

Zunächst sollten Sie die Wäsche nach Verschmutzungsgrad sortieren. Dreckkrusten und Rotweinflecken bedürfen meist einer besonderen Behandlung - mit normaler Wäsche gewaschen, werden sie oftmals nicht zuverlässig sauber. Umso ärgerlicher, denn mit jedem Waschgang zieht der Fleck tiefer in die Gewebefasern ein, wo er bald nur noch sehr schwer auswaschbar ist.

Einzelne Flecken sollten daher mit passendem Fleckentferner oder (bei weißen Kleidungsstücken) gegebenenfalls mit einem Bleichmittel vorbehandelt werden. Stark verschmutzte Wäsche sollte ebenfalls separat gewaschen werden.

Sortierung nach Farbe und Material

Danach folgt eine Sortierung der Wäsche nach Farben und Material. Die Sortierung nach Farben versteht sich von selbst - eine grobe Unterteilung besteht hier in heller und dunkler Wäsche. Darüber hinaus unterscheiden viele Anwender auch einzelne Farbgruppen, beispielsweise schwarze Kleidungsstücke, die dann bei Bedarf mit speziellem Colorgel gewaschen werden können.

Je ähnlicher die Wäsche, umso besser die Farbechtheit und umso spezifischer kann die Reinigung mit einem Buntwaschmittel durchgeführt werden.

Die Unterscheidung nach verschiedenen Materialien kann ebenfalls eher grob oder sehr genau vorgenommen werden. Grundsätzlich sollten Baumwollkleidungsstücke separat von Mischgewebe und Kunstfasern gewaschen werden. Auch feine Materialien, die sich für eine Nassreinigung eignen, müssen separat in die Waschmaschine. Je nach Material können die sortierten Kleidungsstücke dann mit passender Temperatur und ausgesuchtem Waschmittel gereinigt werden.

Die Wäsche vor der Reinigung richtig vorbereiten

Da hat man sich gerade einen schicken neuen Cardigan gekauft und steckt ihn vor dem ersten Tragen guten Mutes in die Waschmaschine, und als man ihn wieder herausholt, sind überall Fäden gezogen.

Die an und für sich glatte Oberfläche der teuren Outdoorjacke ist nach der Wäsche stellenweise rau. Oder die Waschmaschine gibt während des Waschgangs auf einmal ein ohrenbetäubendes Kratzen oder Klappern von sich.

Diese und andere Beispiele hat sicher jeder schon einmal erlebt, und ist in der Folge hoffentlich schlau daraus geworden. Allerdings können derartige "Waschkatastrophen" auch ganz einfach verhindert werden, indem man seine Wäsche vor dem Hineinlegen in die Trommel gut kontrolliert und präpariert.

Reißverschluss, Klettverschluss, Bügel-BH und Co.

Lose Teile können nicht nur an der anderen Wäsche einen Schaden verursachen, sondern auch an der Waschmaschine. Besonders groß kann der Schaden sein, wenn der Bügel eines BHs durch die Löcher der Trommel zu wichtigen Bauteilen der Maschine gelangt.

Aufgeraute Stellen an der Wäsche oder gar gezogene Fäden an einigen Kleidungsstücken werden häufig von Reiß- oder Klettverschlüssen verursacht, die sich während des Waschgangs im Gewebe der anderen Kleidungsstücke verfangen oder sich an ihnen reiben.

Will man das verhindern, so sollte man sämtliche Klett- und Reißverschlüsse an Jacken oder Hosen vor der Wäsche stets verschließen. Dreht man die jeweiligen Wäschestücke nun noch auf Links, minimiert man die Gefahr, dass die Verschlüsse an anderen Kleidungsstücken einen Schaden anrichten können.

Wäscht man besonders "gefährdete" Wäschestücke, wie zum Beispiel grobmaschige Pullover aus Mischgewebe, zusammen mit Kleidungsstücken die einen Reiß- oder Klettverschluss haben, dann kann man die zusätzlich in einen Wäschenetz geben.

In diesen Netzen, die eine sehr feine Netzstruktur haben, wird die Kleidung ebenso rein, wie wenn sie lose in der Maschine liegt. Jedoch ist sie durch das Netz vor potentiellen "Gefahren" wie Reißverschlüssen geschützt.

Feine Wäsche, wie zum Beispiel BHs, kann mit dem entsprechenden Programm oft auch in der Maschine gewaschen werden. Dennoch sollten auch BHs immer nur in einem Wäschenetz in die Maschine gegeben werden. Denn selbst bei hochwertigen BHs können sich der Bügel oder andere Kleinteile ablösen.

Taschenkontrolle!

Bevor man Jacken, Westen oder Hosen in die Maschine räumt, ist es wichtig, immer alle Taschen zu leeren. Denn darin können sich nicht nur Papier-Taschentücher befinden, die sich nach dem Waschgang in kleinen Fusseln über die gesamte Wäsche verteilt haben, sondern auch Kleinteile, die sowohl an der Wäsche als auch an der Maschine enormen Schaden anrichten können.

Was wird zum Wäschewaschen benötigt?

Zum Einstieg kaufen Sie eine gute Grundausrüstung:

  1. Hierzu zählt in jedem Fall ein Kompaktwaschmittel, auch Vollwaschmittel genannt. Dieses löst auch starke Verschmutzungen und wäscht insbesondere weiße Wäsche wieder strahlend rein.
  2. Anschließend benötigen Sie noch ein Bunt- sowie gegebenenfalls ein Feinwaschmittel.
  3. Strickwaren sollten ausschließlich mit Wollwaschmittel gewaschen werden.

Wichtig: Steht im Waschhinweis "Trockenreinigung" bzw. "Dry Clean", dann muss das gute Stück auf jeden Fall zum Profi.

So vermeiden Sie die häufigsten Fehler beim Wäschewaschen

Die meiste Wäsche wird heute in der Waschmaschine gewaschen - das Bullauge auf, die Schmutzwäsche hinein, das Waschpulver dazu und schon kann es losgehen. Klingt ganz einfach, doch auch bei der erfahrensten Hausfrau oder dem Hausmann schleichen sich immer wieder Fehler beim Waschen ein.

Besonders typisch ist der Stressfaktor: Nur schnell einmal die Wäsche in die Maschine geben und schon ist es passiert - eine rote Socke zwischen der weißen Wäsche und alles ist rosarot. Wie ärgerlich vor allem für Männer, die wohl kaum mit einem rosa Unterhemd das Haus verlassen. Zum Glück gibt es Entfärber, der alles wieder in Weiß erstrahlen lassen.

Schlimmer sind Wollpullis, die in die 60°C Wäsche gelangen, sie verfilzen und laufen so stark ein, dass sie nicht mehr passen - ein Fall für den Altkleidersack.

Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich so einiges getan, was das Wäschewaschen angeht. Die Waschmaschinen werden immer besser, sie verbrauchen immer weniger Wasser und Energie.

Aber auch die Waschmittelindustrie hat sehr viel dazu beigetragen, dass die Umwelt geschont wird und die Wäsche trotzdem sauber aus der Maschine kommt. Nicht nur junge Menschen, die ihren ersten Haushalt führen, auch erfahrene Frauen und Männer sollten sich über das richtige Wäschewaschen Gedanken machen.

Wie heiß muss gewaschen werden?

Zu aller erst sollten Sie sich entspannen: Die allermeisten Kleidungsstücke und Textilien enthalten bereits Waschhinweise, welche Ihnen als grobe Orientierung dienen. Und mit einer modernen Waschmaschine kann ebenfalls kaum etwas schief gehen, wenn Sie die Symbole und Gradzahlen beachten und sich an die Waschhinweise halten.

In der Regel reicht das Waschen bei 30-40°C vollkommen aus. Die Wäsche wird mit den heutigen Waschmitteln und Maschinen auch bei niedriger Temperatur hygienisch sauber.

Die richtige Waschtemperatur

Ganz generell gilt: Hohe Waschtemperaturen sind nur in seltenen Fällen wirklich nötig. Ist eine Temperaturspanne angegeben, wählen Sie im Normalfall die niedrigste für Ihre Wäsche. So werden die Textilien zuverlässig sauber, wobei Sie Energie und Geld zugleich sparen. Speziell formulierte Waschmittel können heute sogar schon bei besonders niedrigen Temperaturen eingesetzt werden.

Zwei Ausnahmen sollten aber beachtet werden: Wenn in öffentlichen Duschen im Frei- oder Hallenbad, Sportstudio oder ähnlichem geduscht wird, oder gerade eine Krankheit in der Familie kursiert, dann empfiehlt es sich die Wäsche bei höheren Temperaturen zu waschen, um eventuelle Keime abzutöten.

Handtücher oder wiederverwendbare Spülschwämme sollten jedoch stets in der Kochwäsche laden, da sich auf ihnen schnell viele Keime bilden.

Wie voll darf die Trommel sein?

Wer die Trommel überlädt, muss sich nicht wundern, wenn die Wäsche nicht richtig sauber wird und sehr knitterig aus der Maschine kommt. Wird die Wäsche nicht richtig umspült, dann stimmt das Verhältnis der Wassermenge, Temperatur und der im Waschmittel enthaltenen Tenside nicht und die Wäsche bleibt schmutzig.

Als Faustregel gilt: Eine senkrecht ausgestreckte Hand soll zwischen Schmutzwäsche und Trommeldecke noch Platz haben.

Die richtige Dosierung des Waschmittels

Um die Dosierung zu erleichtern, gibt es Dosierhilfen oder spezielle Dosierkugeln. Auch hiermit sparen Sie bares Geld und schonen gleichzeitig noch die Umwelt. Wer unsicher ist oder beispielsweise über besonders hartes Wasser im Haushalt verfügt, der sollte sich in Waschmitteltabellen (im Internet oder beim Hersteller) nach der passenden Waschmittelmenge erkundigen.

Auch bei anderen Mitteln gilt: Sparsam verwenden! Weichspüler, hochdosiertes Colorgel oder Bleichmittel sind meist so konzipiert, dass schon kleine Mengen ausreichen.

Waschen von empfindlicher Kleidung und Trocknen

Empfindliche Kleidungsstücke sollten immer auf links gedreht gewaschen werden. Alternativ können Sie hierfür den bereits erwähnten speziellen Waschbeutel (zum Beispiel für Dessous, Textilien mit Knöpfen und Stickereien) wählen.

Und: Nicht nur empfindliche Wäsche sollte nach dem Waschgang umgehend getrocknet werden - entweder im Wäschetrockner oder an der Wäscheleine. Das schont Fasern und Gewebe.

Umweltbewusst waschen

Ganz grundsätzlich gilt heute: Wer umweltbewusst waschen und Geld sparen möchte, der stellt die Maschine so hoch wie nötig, aber so niedrig wie möglich ein.

Unterstützt wird dieses Vorhaben durch innovative Produkte, die das Wäschewaschen auch bei Niedrigtemperaturen noch einfacher und hygienischer machen.

Um saubere Wäsche zu haben und die Umwelt trotzdem zu schonen gibt es einige Tipps:

Eine neue Waschmaschine lohnt sich

Nutzen Sie eine möglichst moderne Waschmaschine. Alte Waschmaschinen verbrauchen bis zu dreimal mehr Wasser als neuere Modelle. Dadurch wird nicht nur die Umwelt, sondern auch der Geldbeutel belastet. So kann eine neue Waschmaschine bei fünf Waschgängen pro Woche bis zu 100 Euro im Jahr allein an Wasserkosten einsparen. Doch neuere Waschmaschinen sparen nicht nur Wasser, sondern auch Strom. Der Unterschied kann bei bis zu 200 Kilowattstunden pro Jahr liegen.

Die Wahl und Menge der verschiedenen Waschmittel

Steigen Sie, wenn möglich, auf ein so genanntes Baukastensystem um. Dieses besteht aus einem Basis-Waschmittel, dem je nach Bedarf Enthärter, Bleichmittel oder Duftstoffe zugegeben werden können.

Eine gute ökologische Alternative sind indische Waschnüsse. Ein Kilo Waschnüsse reichen für 100 Waschvorgänge.

Benutzen Sie, wenn möglich, so genannte Kompaktwaschmittel. Diese enthalten keine zusätzlichen Füllstoffe, die die Umwelt belasten. Achten Sie beim Kauf auf die Ergiebigkeit des jeweiligen Waschmittels.

Überschreiten Sie nicht die auf den Verpackungen angegebene Dosierung. Die Umwelt wird dadurch stark belastet, die Wäsche aber nicht sauberer.

Nutzen Sie für Buntwäsche lieber ein Buntwaschmittel. Dieses enthält im Gegensatz zum Vollwaschmittel keine Bleichmittel.

Verzichten Sie eventuell auf Weichspüler oder reduzieren sie zumindest den Einsatz.

Temperatur und Füllmöglichkeiten prüfen

Überprüfen Sie Ihre Waschtemperatur. Normal verschmutzte Wäsche wird auch bei 40°C sauber. Kochwäsche ist meistens überflüssig und sollte nur eingesetzt werden, bei Kontakt mit ansteckenden Krankheiten.

Nutzen Sie die Füllmöglichkeit der Waschmaschine voll aus und verzichten Sie auf die Vorwäsche.

Nutzen Sie Ihren Wäschetrockner nur bei Bedarf und trocknen Sie die Wäsche wenn möglich an der Luft. Ein Wäschetrockner verbraucht dreimal soviel Energie wie der eigentliche Waschvorgang.

Denken Sie beim Waschen ökologisch und nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihr Geldbeutel wird es Ihnen danken.

Energie sparen mit Schnellwaschprogrammen?

Sie nennen sich

  • "Kurzwaschprogramme",
  • "Schnellwaschprogramme" oder
  • "Miniwäschen"

und suggerieren eine Ersparnis von Zeit und Energie. Doch was ist dran an den verknappten Programmen der Waschmaschine?

Im Zweifelsfall nicht viel, denn verhältnismäßig wird in diesen Programmen sogar besonders viel Wasser und Energie aufgewendet, um überhaupt eine hinreichende Waschleistung zu erzielen. Das Waschmittel kann seine Wirkung in der verkürzten Zeit nicht richtig entfalten und es sind oft höhere Temperaturen nötig, damit die Wäsche wirklich sauber wird.

Lieber bei 40°C bleiben

Viel schonender für Umwelt und Geldbeutel ist es, die Waschtemperatur auf höchstens 40 Grad herunter zu schalten und dafür ein länger andauerndes Waschprogramm zu wählen. Das kann man bei hartnäckig verschmutzter Wäsche durch das Drücken der "Flecken-" oder "Intensivtaste" erreichen.

Der Grund ist, dass das Erhitzen des Wassers die Maschine ungleich mehr Energie kostet, als ein längeres Drehen der Waschtrommel.