Keine Wattestäbchen für die Ohrreinigung

Die Ohren mit Wattestäbchen zu säubern, kann den Ohrenschmalz tiefer in den Gehörgang schieben

Von Marion Selzer
8. November 2011

Wattestäbchen oder sonstige Hilfsmittel sollen zur Ohrenreinigung überflüssig sein. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände teilt mit, dass sich Ohren von selbst reinigen und die Verwendung von Wattestäbchen sogar gefährlich sein könne. Durch eine unsachgemäße Behandlung könne dabei das Trommelfell verletzt werden. Möglich auch, dass der Ohrenschmalz so tiefer in den Gehörgang geschoben wird und es zu einem festen Pfropf komme, der den Gehörgang verstopfe.

Ohrentropfen und -spray statt Wattestäbchen

Wer größere Mengen entfernen möchte, sollte auf Ohrentropfen und -sprays zurückgreifen, die man ohne Rezept in der Apotheke erhält. Die darin enthaltenden Öle weichen den Ohrenschmalz dann auf und er könne leichter mit einem Tuch entfernt werden.

Allerdings sollten Menschen, die unter

  • einem Tinnitus,
  • einem verletzten Trommelfell oder
  • unter immer wiederkehrenden Infektionen im Ohr leiden,

auch davon Abstand nehmen.

Ohrenschmalz hat nichts mit fehlender Hygiene zu tun

Außerdem räumen die Experten mit einer weitverbreiteten Fehlmeinung auf: Ohrenschmalz habe nichts mit einem Mangel an Hygiene zu tun. Er bilde sich für die Reinigung des Ohreingangs und besteht aus

  • Staub,
  • abgestorbenen Hautzellen und
  • körpereigenem Fett.

Da im Alter weniger Fett gebildet wird, wird der Ohrenschmalz dann fester, sammelt sich in den Gehörgängen und kann die Ursache für Schwerhörigkeit sein. Zu beachten sei, dass auch Hörgeräte die Ansammlung von Schmalz in den Ohren fördere.

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