Tipps zum richtigen Imprägnieren

Wer an seiner Lederjacke, seinen Leder-Stiefeln oder anderen Dingen aus Leder hängt, wird diese Dinge auch regelmäßig pflegen. Leder ist an sich sehr strapazierfähig, muss aber dennoch von Zeit zu Zeit gereinigt und gepflegt werden. Mit modernen Lederpflegemitteln zum sprühen oder einreiben ist dies kein Problem. Vergessen Sie auf keinen Fall, Ihre Lederbekleidung oder Lederschuhe zu imprägnieren!

Von Cornelia Gschiel

Derzeit sind verschiedenste Produkte zum Imprägnieren des Materials Leder auf dem Markt. Vor allem Lederwachs und Ledersprays eignen sich wunderbar zum Imprägnieren.

Damit das Ergebnis gut wird und das behandelte Teil auch wirklich wasserabweisend wird und gleichzeitig gegen Umwelteinflüsse gewappnet ist, müssen Sie einige Dinge beachten.

Leder ist nicht gleich Leder

Wer sein Geschirr mit der Hand spülen möchte, der braucht lediglich ein Pflegeprodukt, ganz egal, welche Art von Geschirr gespült werden soll. Während man also mit nur einem Spülmittel Gläser ebenso sauber und rein bekommt, wie Töpfe aus Edelstahl, Pfannen aus Gusseisen oder Schüsseln aus Kunststoff, ist das Naturprodukt Leder da schon ein wenig anspruchsvoller.

Dass die Pflege von Leder nicht ganz so einfach ist, mag wohl auch daran liegen, dass Leder nicht gleich Leder ist. Immerhin wird heute zwischen mehr als 200 verschiedenen Arten von Leder unterschieden.

Bei der Auswahl der Pflegeprodukte ist es entscheidend,

  1. von welcher Tierart das Leder gewonnen wurde,
  2. ob es sich um die Innenseite oder die Außenseite der Tierhaut - also um Rauleder oder Glattleder - handelt,
  3. mit welcher Methode das Leder gegerbt - also haltbar gemacht - wurde,
  4. ob und wie es gefärbt wurde und schlussendlich
  5. mit welchem Finish das Leder versehen wurde.

Ganz gleich um welche Art von Leder es sich handelt, ein Produkt aus Leder sollte stets gut imprägniert werden, damit Feuchtigkeit und Nässe das Leder nicht spröde und fleckig machen können.

Doch eine unbehandelte Tasche aus Glattleder braucht eine andere Pflege als zum Beispiel ein Paar Schuhe aus Veloursleder. Aus diesem Grund gibt es viele verschiedene Pflege- und Imprägniermittel, deren Inhaltsstoffe exakt auf die Ansprüche der jeweiligen Lederart abgestimmt sind.

Tipps zum Imprägnieren

Sehr praktisch sind Imprägniersprays, die speziell auf das Material Leder abgestimmt sind. Diese werden einfach mit einem Abstand von etwa 20 Zentimetern aufgesprüht. Am besten erledigen Sie Imprägnier-Arbeiten im Freien, da gewisse Sprays intensiv riechen und von einigen Menschen nicht gut vertragen werden.

Lassen Sie die aufgesprühte Schicht anschließend gut trocknen und wiederholen Sie den Vorgang bei Bedarf noch einmal. Wenn die Schuhe schön trocken sind, sind sie wasserabweisend und widerstandsfähig gegen diverse Umwelteinflüsse, wie

  • Streusalz,
  • Rollsplitt,
  • Regen und
  • Schmutz.

Natürlich können Sie auch Lederschaum zum Imprägnieren verwenden. Dieser wird ebenfalls auf das betreffende Kleidungsstück oder den Schuh aufgesprüht.

  • Der Schaum dringt tief in die Poren des Leders ein,
  • frischt die Farben auf und
  • sorgt für einen einmaligen Glanz.

Sofort nach der Anwendung ist die Lederjacke oder der Leder-Stiefel gegen Nässe geschützt.

Für Glattleder können Sie auch spezielles Imprägnier-Wachs verwenden, das in das Material einmassiert wird. Wird das Wachs gründlich poliert, glänzt das Leder sofort und wird gleichzeitig elastisch und auch widerstandsfähig gegen Nässe.

Das Leder vorher reinigen

Wenn Sie beispielsweise Lederstiefel imprägnieren und somit wasserabweisend machen möchten, empfehlen wir Ihnen, die Schuhe erst einmal gründlich zu reinigen. Denn nur fettfreie, saubere Flächen können optimal imprägniert werden. Dies gilt natürlich auch für diverse Lederbekleidung, wie Lederjacken, Lederhosen und Ledermäntel.

Ein hochwertiges Produkt wählen

Als erstes sollten Sie sich ein hochwertiges Produkt zum Imprägnieren besorgen. Ledersprays oder Wachs zum Imprägnieren bekommen Sie

Sprays und Wachse zum Imprägnieren

Für jedes Lederprodukt gibt es die passende Pflege. Deren Konsistenz und auch deren Inhaltsstoffe können recht unterschiedlich sein. Dennoch erfüllen sie immer ihren vorbestimmten Zweck.

Produkte zur Lederpflege sollen das Leder in seiner ursprünglichen Form, Beschaffenheit und Farbe erhalten. Sie sollen das Leder also vor dem Austrocknen schützen, vor Flecken schützen, die zum Beispiel durch Nässe oder auch Streusalze im Winter entstehen können, und sie sollen verhindern, dass Feuchtigkeit oder Nässe in das Leder eindringen kann.

Es ist übrigens ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Imprägniermittel Leder absolut wasserdicht machen sollen. Imprägniermittel sorgen zwar dafür, dass Feuchtigkeit und Nässe größtenteils von der Oberfläche des Leders abperlen, watet man mit Lederschuhen allerdings über einen längeren Zeitraum durch nasses Gras, dann dringt das Wasser natürlich irgendwann in das Leder ein.

Ein normaler Regenguss kann einem gut imprägnierten Schuh allerdings nichts anhaben. Deshalb ist es wichtig, dass Schuhe aus Leder - und alle anderen Lederprodukte selbstverständlich auch - regelmäßig imprägniert werden. Üblicherweise geschieht dies mit handelsüblichen Sprays oder Wachsen. Beide Varianten haben sich bewährt, allerdings sind weder Sprays noch Wachse uneingeschränkt für alle Lederarten geeignet.

Ein perfektes Paar: Sprühmittel und Rauleder

Auch bei Leder und Lederpflegemitteln gibt es Paarungen, die mal mehr und mal weniger gut zueinander passen:

  • Während zum Beispiel Rauleder und Wachs so gar nicht füreinander bestimmt sind,
  • bilden Rauleder und Sprühmittel zur Pflege und Imprägnierung ein perfektes Paar.

Den Grund dafür liefert die Beschaffenheit des Leders. Bei Rauleder handelt es sich um Leder, das von den verschiedensten Tierarten gewonnen werden kann. Die Besonderheit des Rauleders ist, dass hierfür die Unterseite der Haut bearbeitet wird. Rauleder wird so bearbeitet, dass am Ende eine raue, faserige Oberfläche entsteht.

Wild- oder Veloursleder, sowie Nubukleder können alle unter dem Sammelbegriff Rauleder abgelegt werden.

Die raue, faserige Oberfläche von Rauleder macht es besonders anfällig für Nässe und Schmutz. Nicht nur der aufgestellte Flor, der dem Rauleder seine charakteristische Optik verleiht, sondern auch die Tatsache, dass die Poren bei diesem Leder praktisch offen und somit extrem durchlässig sind, machen eine regelmäßige Imprägnierung unumgänglich.

Wachse oder Cremes scheiden schon allein deshalb als richtiges Pflegemittel aus, weil sie die Fasern verkleben und somit den speziellen Look von Rauleder zunichtemachen. Der feine Sprühnebel von Imprägniersprays hingegen legt sich um die Fasern, ohne die Struktur zu verändern.

Das Pflegemittel dringt in das Leder ein, und schützt es vor Feuchtigkeit und auch vor Schmutzanhaftungen.

Imprägniersprays gibt es natürlich auch für Glattleder und in verschiedenen Varianten. Neben der herkömmlichen Sprühflasche ist das Mittel auch im Pumpzerstäuber erhältlich. Außerdem gibt es pigmentierte Imprägniersprays für die Farbauffrischung bei buntem Leder.

Was bei der Anwendung von Imprägniersprays beachtet werden sollte

Imprägniersprays sollten nach Möglichkeit nur im Freien angewendet werden. Wer keinen Garten oder Balkon hat, der sollte bei der Verwendung des Sprays zumindest vor einem geöffneten Fenster stehen.

Die Anwendung eines Sprays ist eigentlich kinderleicht. Allerdings handelt es sich bei einem Imprägnierspray nicht um ein Deo oder um Haarspray.

Die im Imprägnierspray enthaltenen Stoffe verteilen sich durch den feinen Zerstäuber nicht nur gleichmäßig auf dem Lederschuh oder auf der Lederjacke, sondern auch in der näheren Umgebung. Das heißt, dass das Imprägniermittel bei der Verwendung auch eingeatmet werden kann. Dies gilt es, der Gesundheit zuliebe, jedoch so gut es geht zu vermeiden.

Die Lederschuhe sollten während des Sprühens vom Körper weg gehalten werden, damit möglichst wenig des feinen Sprühnebels eingeatmet wird.

Da Imprägniersprays auch die Farbe von eingefärbtem Leder auffrischen oder intensivieren sollen, gibt es sie in unterschiedlichen Farbtönen. Man sollte beim Kauf farbiger Imprängiersprays jedoch beachten, dass das Leder nach dem Auftragen solcher Mittel ein wenig nachdunkelt.

Deshalb ist es ratsam, ein pigmentiertes Imprägnierspray immer eine Nuance heller zu kaufen, als das Lederprodukt, welches damit bearbeitet werden soll.

Für ein optimales Ergebnis muss Rauleder vor und nach der Behandlung mit einem Imprägnierspray mit einer Bürste aufgeraut werden.

Die Imprägnierung durch Wachs

Zwar glänzen nicht alle neuen Lederschuhe wie die sprichwörtliche Speckschwarte, allerdings sieht man es Lederschuhen sofort an, wenn sie ungepflegt sind. Leder ist ein Naturprodukt, dass "Nahrung" braucht, um in seiner ursprünglichen Beschaffenheit erhalten zu bleiben. Verwehrt man dem Leder seine "Nahrung" verliert es den natürlichen Glanz der glatten Oberfläche, die Farbe des Leders wirkt weniger intensiv und es wird trocken und brüchig.

Dem kann man mit einer regelmäßigen Pflege und Imprägnierung entgegenwirken. Denn nicht nur Schmutz macht dem Leder zu schaffen, auch Nässe laugt das Leder buchstäblich aus.

Für die Pflege von Glattleder ist Wachs das ideale Mittel. Die speziellen Wachse verfügen über Fette, die das Leder geschmeidig halten und den natürlichen Glanz erhalten. In vielen modernen Schuhcremes, die mit einem Schwammapplikator aufgetragen werden, sind zwar auch Wachse enthalten, allerdings sind diese in Wasser gelöst.

Diese Pflegemittel sorgen in erster Linie für oberflächlichen Glanz, ohne das Leder bis in die Tiefe zu pflegen. Besser sind feste Schuhcremes mit Wachs, spezielle Schuhwachse oder auch Wachssprays. Sie versorgen das Leder mit Nährstoffen und schützen es vor äußeren Einflüssen wie Dreck und Nässe.

Auch Schäden die zum Beispiel Streusalz am Leder verursachen kann, können mit einer regelmäßigen Imprägnierung verhindert werden.

Die Anwendung von Wachsprodukten für Leder

Bevor ein Wachsprodukt beispielsweise auf Schuhe aufgetragen wird, sollten die zunächst von allem Schmutz befreit werden. Danach wird das Produkt gleichmäßig auf das Leder - bei festem Wachs oder Cremes mit einem weichen Tuch - aufgetragen.

Damit das Wachs, und die darin enthaltenen pflegenden Öle, tief ins Leder einziehen können, sollte man die Schuhe nach dem Auftragen nicht sofort polieren. Erst nachdem das Pflegeprodukt vollständig in das Leder eingezogen ist, kann man es mit einer weichen Bürste polieren.

Einfacher ist die Anwendung von Wachssprays. Auch hier sollten das Leder vor der Anwendung gereinigt werden. Die Anwendung sollte möglichst im Freien stattfinden, damit sich die teils strengen Gerüche nicht in der Wohnung verteilen.

Ein Wachsspray verfügt, wie eine Mittel in pastöser Form, über pflegende und imprägnierende Inhaltsstoffe und kann aufgrund seiner Konsistenz auch für Rauleder verwendet werden. Allerdings muss das Rauleder nach der Anwendung des Sprays wieder gründlich aufgeraut werden.