Rauleder richtig pflegen

Rauleder ist ein Sammelbegriff für alle Lederarten mit einer angrauten Oberfläche. Aus Rauleder werden Schuhe, Handschuhe und auch Möbel hergestellt. Damit die Oberflächenstruktur des Leders erhalten werden kann, müssen pflegende Maßnahmen ergriffen werden.

Britta Josten
Von Britta Josten

Was ist Rauleder?

Als Rauleder kann im Grunde jedes Leder bezeichnet werden, dass eine angeraute, velourige Oberfläche hat. So wird Rauleder häufig auch als Synomym für Nubukleder verwendet.

Für die Herstellung von Rauleder werden verschiedene Tierhäute verwendet. Anders als beim Glattleder wird hier jedoch die Unterseite der Haut verwendet. Für die charakteristisch samtige Oberfläche von Rauleder, wird die Haut leicht angeschmirgelt.

Eigenschaften von Rauleder

Rauleder hat aufgrund seiner samtigen, velourigen Oberfläche einen angenehm weichen Griff. Es fühlt sich leicht rau, aber nicht haarig an.

Seine eigentlich vorteilhafte samtigen Eigenschaften, haben auch ihre Nachteile. Denn durch die aufgeraute Oberfläche kann erstens Wasser viel leichter in das Leder eindringen, und zweitens kann sich Schmutz leicht in die Fasern setzen. Das wiederum kann dazu führen, dass das Leder schnell vergraut. Dies ist insbesondere bei farbigem Rauleder zu beobachten.

Für den Einsatz außerhalb des Hauses ist Rauleder somit wenig geeignet. Schuhe aus Rauleder sieht man daher auch fast nur an trockenen Tagen auf der Straße. Allerdings ist es mit der richtigen Pflege auch bedingt möglich, Rauleder Nässe auszusetzen.

Pflege von Rauleder

Werden Schuhe aus Rauleder ausschließlich bei trockenem Wetter getragen, reicht es im Grunde aus, sie mit einer Bürste von Staub und Dreck zu befreien. Dies sollte tatsächlich regelmäßig geschehen, da sich der Dreck beim Gehen immer tiefer in die Faser arbeitet. Dadurch wird das Rauleder nicht nur geschädigt, auch die Farbe kann dadurch an Intensität verlieren.

Um den Schuh besser vor Verschmutzungen zu schützen, sollte das Rauleder auch hin und wieder mit einem Imprägniermittel behandelt werden. Dies schützt die Fasern nicht nur davor, dass sich Schmutz an den Fasern festsetzen kann, es wirkt auch wasserabweisend.

Allerdings sollte man zum Beispiel von einem Imprägnierspray nicht erwarten, dass es den Schuh gänzlich wasserdicht macht. Es sorgt lediglich dafür, dass das Wasser nicht so schnell in die Fasern, beziehungsweise in das offenporige Leder, eindringen kann. Für farbige Schuhe gibt es solche Imprägniermittel auch mit Farbpigmenten, die die Farbe zusätzlich auffrischen.

Reinigung mit Wasser

Stark verschmutzte Raulederschuhe können im Wasser gereinigt werden. Dazu schrubbt man die Schuhe im feuchten Zustand mit einer nicht allzu harten Bürste aus Naturfasern. Man kann dem Wasser auch ein wenig mildes Haarshampoo, und bei starken Verschmutzungen auch Kernseife, zufügen.

Hat man solche Mittel zur Reinigung der Schuhe verwendet müssen sie danach sehr gründlich mit klarem Wasser abgespült werden. Die Schuhe werden danach schonend und langsam getrocknet.

Nicht auf die Heizung!

Auf keinen Fall dürfen die Schuhe zum Trocknen auf die Heizung gelegt werden, da sie leicht die Form verlieren und das Material leidet. Wenn die Schuhe vollständig getrocknet sind, werden die Schuhe wieder mit dem Imprägniermittel bearbeitet.