Kondom geplatzt - was tun?

Von Dörte Rösler
14. August 2013

Wenn das Kondom gerissen oder abgerutscht ist, kommt die Sorge: könnte ich schwanger sein oder mich angesteckt haben? Für Panik ist nach einer Kondompanne jedoch nicht der richtige Moment. Wer kühlen Kopf bewahrt, bekommt die Situation schneller wieder in den Griff.

An erster Stelle steht meist die Angst, ungewollt schwanger zu werden. Mit der "Pille danach" lässt sich das Risiko jedoch vermeiden. Da das Medikament verschreibungspflichtig ist und bis maximal 72 Stunden nach dem Sex wirkt, sollte die Frau möglichst schnell ihren Arzt aufsuchen.

Die nächste Furcht gilt sexuell übertragbaren Krankheiten. Und hier wiederum stellt eine Ansteckung mit HIV die größte Gefahr dar - für beide Seiten. Falls das Kondom beim Oralverkehr gerissen ist, sollte man den Mund mit klarem Wasser ausspülen. Aber nicht Zähne putzen: dadurch würden Erreger nur ins Zahnfleisch gerieben.

Ebenso sollten Frauen von einer Scheidenspülung absehen. Dabei kommt es leicht zu kleinen Verletzungen, die Krankheitserregern Eintritt in den Körper verschaffen können. Um mögliche Erreger wegzuspülen, sollte man sich nur äußerlich waschen und versuchen zu urinieren. Tipp: Das gilt auch für den Mann. Falls sich nach einigen Tagen ein Brennen oder Jucken bemerkbar macht, steht jedoch ein Gang zum Arzt an.

Wer bereits weiß, dass der Partner mit HIV infiziert ist, kann eine Notfall-Prophylaxe machen. Die sogenannte HIV-PEP besteht aus virenhemmenden Medikamenten, die vier Wochen lang eingenommen werden müssen.