Sieg der Gesundheitsorganisationen - Pornodarsteller müssen in LA nun immer Kondome tragen

Von Cornelia Scherpe
17. April 2012

Los Angeles gilt als das Zentrum schlechthin, wenn es um die US-Pornobranche geht. Jedes Jahr werden mit den Filmen gut vier Milliarden Dollar erwirtschaftet. Für die Pornoindustrie wird es laut eigener Angabe ein Einnahmekiller, doch die Gesundheitsorganisationen vor Ort haben gesiegt und ab nun müssen die Pornodarsteller bei allen Dreharbeiten Kondome tragen.

Die Organisationen rechtfertigen das mit dem Argument, dass auch oder vor allen Dingen in dieser Branche die Gesundheit am Arbeitsplatz wichtig ist. Die Männer und Frauen sollten sich vor den diversen Krankheiten schützen dürfen. Die Pornobranche selbst hält nichts von dieser neuen Regel und debattiert noch immer über Sinn und Unsinn. Viele argumentieren damit, dass jeder Darsteller und jede Darstellerin einfach selbst entscheiden sollte, ob mit oder ohne Kondom gedreht wird. Ein Präservativzwang aber sei gegen jede persönliche Freiheit. Die Gesundheitsorganisationen halten dieses Argument aber für vorgeschoben und gehen davon aus, dass es hier eher um wirtschaftliche Fragen geht, immerhin werden Kondome in der Sexbranche nicht so gern gesehen.

Der Streit an sich ist auch erst einmal hinfällig, denn seit Januar 2012 hat LA als Stadt die Kondompflicht rechtlich durchgesetzt. Wer in Los Angeles einen Porno dreht, ist verpflichtet, Kondome zu verwenden. Allerdings ist bis heute nicht ganz klar, wie die Einhaltung des Gesetzes kontrolliert werden soll, daher nutzen die Filmemacher noch immer gern jede Lücke in der Überwachung.