Chemische Kondome schützen afrikanische Frauen nicht vor HIV - Studie gescheitert

Von Cornelia Scherpe
13. Dezember 2011

In Afrika lief bis vor Kurzem eine Studie, die sich mit dem Schutz vor HIV beschäftigte. Da dort sehr freizügig sexueller Kontakt betrieben wird und Männer keine Kondome benutzen, hat die HIV-Infektion ein zu leichtes Spiel. Jedes Jahr erkranken Tausende aufs Neue. Um die Frauen vor einer Ansteckung zu bewahren, arbeitete man mit einem Gel, das Frauen vor dem Sex einfach in der Scheide verteilen sollten. So sollte auch der Geschlechtsverkehr ohne Kondom relativ sicher sein.

Obwohl der Gel-Wirkstoff Tenofovir in Voruntersuchungen ein großer Hoffnungsträger war und das Risiko um gute 40 Prozent senken konnte, scheiterte er nun in der Studie. Das Gel konnte die 9.000 Frauen nicht vor einer Ansteckung mit HIV schützen, daher wurde die Studie nun abgebrochen. Die Forscher untersuchen jetzt, warum die aktuellen Ergebnisse soweit von der Vorstudie abweichen.

Die Frauen waren in eine Placebo-Gruppe und in eine Anwenderinnen-Gruppe unterteilt wurden. Während der Laufzeit der Studie erkrankten in beiden Gruppen gleich viele Frauen. Das Gel zeigte also keinerlei Wirkung. Daher wurde die Studie, die eigentlich bis 2013 laufen sollte, nun beendet.