Herstellung von Kondomen im brasilianischen Amazonasbecken hilft dem Regenwald

Die Verwendung von Naturlatex besticht außerdem durch weitere Vorteile

Von Ingo Krüger
17. Dezember 2014

In Xapuri im Südwesten des brasilianischen Amazonasbeckens befindet sich die wichtigste Kondomfabrik des Landes.

Seit 2008 werden dort pro Jahr 100 Millionen Präservative produziert, die dann unentgeltlich im Kampf gegen Aids abgegeben werden.

Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte den Bau der Fabrik angeregt. Die brasilianische Regierung finanzierte das Vorhaben mit umgerechnet rund zehn Millionen Euro.

Vorteile von Naturlatex

Das Rohmaterial ist Latexsaft von Kautschukbäumen aus der Region. Die Verwendung von Naturlatex hat verschiedene Vorteile.

Neben günstigeren Kosten für das Rohmaterial wird auch weniger Masse benötigt. Die Reißfestigkeit eines "Naturkondoms" ist mit einer Belastung von bis zu 2,1 Kilopascal (kPa) um einiges höher als die eines herkömmlichen Kondoms mit 1,8 kPa.

Profitabel für Mensch und Umwelt

Das Unternehmen "Natex" hat 170 Beschäftigte. Weitere gut 500 Familien sammeln das Gummi und sichern sich so ihr Auskommen. Zudem trägt die Tätigkeit zum Erhalt der Bäume im tropischen Regenwald bei.

In jedem Jahr kommen durch die Kautschukzapfer 250 Tonnen natürliches Gummi zusammen. Die Familien profitieren von einer überdurchschnittlichen Bezahlung.

In Brasilien sind 730.000 Menschen HIV-positiv. Infizierte und Kranke erhalten in dem Land eine kostenlose Behandlung.