Psychologie - Händewaschen reinigt auch die Stimmung

Psychologe untersucht Einfluss des Händewaschens auf unser Risikoverhalten

Von Frank Hertel
27. Juli 2011

Alison Jing Xu ist Psychologe an der Universität Toronto in Kanada. Im aktuellen "Journal of Experimental Psychology" berichtet er von einer Verhaltensstudie, die er an 200 Teilnehmern durchgeführt hat. Darin ging es um den Effekt des Händewaschens auf das Risikoverhalten.

Beeinflusst das Händewaschen unser Risikoverhalten?

Zunächst wurden die Teilnehmer aufgefordert, an eine finanzielle Glücks- oder Pechsträhne zu denken. Dann mussten sie an einem realen Glücksspiel teilnehmen, in dem sie auch entweder Glück oder Pech hatten. Danach wurde die Hälfte gebeten sich die Hände zu waschen.

Schließlich sollten alle Teilnehmer bei einem Spiel mitmachen, bei dem es um Risikobereitschaft ging. Die Probanden, die sich nicht die Hände gewaschen hatten, blieben ihrer vorherigen Stimmung treu: Wer im Glücksspiel Pech hatte, war weniger risikobereit und umgekehrt. Die Probanden mit gewaschenen Händen zeigten diese Verhaltenstreue nicht mehr. Die vorherige Pech- oder Glückssträhne hatte auf ihr Verhalten bei dem Risikospiel keinen Einfluss mehr. Xu erklärt sich das mit einer Art Aberglauben. Das Reinigungsritual reinige sozusagen auch das Bewusstsein.