Fensterputzen mit Essigwasser und Zeitungspapier

Essigwasser und Zeitungspapier waren zu Omas Zeiten die besten Hausmittel zum Fensterputzen. Heute bietet der Handel unzählige Produkte an, welche die Reinigung von Fenstern und Glasflächen vereinfachen sollen. Doch auch mit umweltfreundlicheren Hausmitteln rücken Sie Schmutz und Schlieren zu Leibe.

Britta Josten
Von Britta Josten

Glasreinigungsmittel mit Nano-Effekt, Mikrofasertücher, Abzieher mit Gummilippe sind nur einige der im Handel angebotenen Produkte zur Reinigung von Fenstern und Glasflächen. Die Artikel unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe, sondern auch in ihrem Preis.

Wer sich auf die Angaben aus der Werbung verlässt, könnte meinen, je preisintensiver ein Reinigungsprodukt ist, desto besser putzt es.

Besonders Produkte, die einen Nano-Effekt versprechen, haben in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Die Aussagen der Hersteller leuchten ein: Der Nano-Effekt versiegelt Flächen und sorgt dafür, dass Regenwasser wie auf einem Lotusblatt schnell und streifenfrei ablaufen kann.

Was also sollte gegen die Verwendung eines Nano-Produkts sprechen?

Nachteile von teuren Reinigungsprodukten

Zum einen der Preis. Schließlich geht es ausschließlich darum, ein Fenster zu reinigen. Und zwar so, dass es einen klaren und streifenfreien Eindruck hinterlässt. Natürlich wünscht sich jede Hausfrau, ihre Fenster so selten wie möglich putzen zu müssen.

Doch der spätere Verschmutzungsgrad von Fenstern wird weniger durch das Reinigungsprodukt, sondern vielmehr durch das Anhaften von Staub und Schmutzpartikeln bestimmt.

Wer an einer stark frequentierten Straße wohnt, wird mit anderen Verschmutzungen zu rechnen haben als jemand, der in ländlicher Gegend zu Hause ist. Die Umweltbedingungen sowie die individuellen Reinigungsgepflogenheiten bestimmen darüber, wie häufig Fenster zu putzen sind.

Teuer muss das Reinigungsprodukt keinesfalls sein.

Gesundheitliche und ökologische Probleme bei Nano-Produkten

Wer auf den Einsatz von Glasreinigern aus dem Handel nicht verzichten kann, sollte sich zumindest für ein Pumpspray entscheiden, dass sich nachfüllen lässt.

Zum anderen sprechen gesundheitliche Bedenken gegen den Einsatz von Nano-Produkten. Ihre Partikel sind so winzig, dass sie beim Zerstäuben mit der Atemluft in die Lunge gelangen können. Von dort aus können sie durch das Gewebe bis in andere Zellschichten gelangen und sich in diversen Organen anlagern.

Wie der Körper langzeitig auf das vermehrte Vorhandensein von Nano-Partikeln reagiert, ist noch nicht vollständig erforscht.

Dann wäre da noch der ökologische Effekt. Einige Glasreiniger, insbesondere Schaumprodukte, werden in Spraydosen angeboten. Sie schädigen die Umwelt nachhaltig. Ihre entleerten Behältnisse produzieren Berge von Abfall, der sehr kostenintensiv recycelt werden muss. Die beim Auftragen des Reinigers austretenden Treibgase zerstören zudem die Ozonschicht.

Effektive Hausmittel

Als gesundheitlich unbedenklicher und umweltschonender hat sich ein Hausmittel bewährt, das mit den teuren Produkten aus dem Handel durchaus mithalten kann. Es handelt sich um warmes Wasser, das mit einem Schuss Essig versetzt und mit einem Lappen auf die Fensterscheiben aufgetragen wird. Poliert wird anschließend mit zusammengeknülltem Zeitungspapier.

Auch halbierte Zwiebeln, mit denen die Scheibe in kreisenden Bewegungen eingerieben wird, wirken wahre Wunder. Den unangenehmen Geruch wird man durch kräftiges Stoßlüften schnell wieder los. Anschließendes Polieren mit Zeitungspapier bringt die Scheibe zum Glänzen.