Die ebenerdige Dusche

Die ebenerdige Duschkabine besitzt einen bodengleichen Einstieg, durch welchen Stolperfallen vermieden werden. Sie kann in den Fußboden eingelassen werden, allerdings sind hierzu umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig. Möglich ist es auch, im Zusammenhang mit der Trockenschüttung eine ebenerdige Duschkabine im Badezimmer zu installieren.

Von Kai Zielke

Vorteile ebenerdiger Duschkabinen

Bodengleiche Duschkabinen haben im Vergleich zu klassischen Modellen gleich mehrere Vorteile:

  • Zum einen werden Stolperfallen vermieden. Besonders für ältere Menschen ist dies wichtig, da eventuelle Stürze meist mit langwierigen Folgen verbunden sind.

  • Ebenerdige Duschkabinen sind leicht zu erreichen. Auch dieser Aspekt kommt vor allem Älteren, aber auch Behinderten zugute. Selbst mit einem Rollstuhl kann die Dusche befahren werden, sofern zu den Seiten ausreichend Platz vorhanden ist.

  • Ein weiterer Vorteil der ebenerdigen Duschkabine ist ihre Pflegeleichtigkeit. Während die vielen Ecken und Kanten von klassischen Duschkabinen so manche Hausfrau ins Schwitzen bringen, wird die ebenerdige Kabine im selben Reinigungsgang wie das übrige Badezimmer gewischt.

Die Bodenbeschaffung

Nur wenige ebenerdige Duschen besitzen eine klassische Duschwanne. Diese wäre dann in den Fußboden einzulassen, wodurch es einen planen Übergang vom Fußboden zur Duschwanne gibt. Letztere besteht aus Verbundmaterialien, Stahl-Email oder einem Hartschaum, der mit Zement ummantelt ist. Unterbauelemente können aber auch aus Polystyrol bestehen.

Häufiger jedoch ist der Boden der ebenerdigen Duschkabine mit Fliesen versehen. Sie sollten keine allzu glatte Oberfläche besitzen, damit die Rutschgefahr gebannt ist. Die Fliesen können dieselbe Farbe besitzen wie das übrige Badezimmer, häufig wird die ebenerdige Dusche farblich abgesetzt.

Alternative: Zementdusche

Wer sich eine ebenerdige Dusche zulegen möchte, sollte sich zuvor überlegen, ob er bereit ist, umfangreiche Aufstemmarbeiten am vorhandenen Fußboden vorzunehmen. Als Alternative gäbe es nämlich die Zementdusche, die aus einer Trockenschüttung besteht. Sofern im Boden ein Abflussrohr vorhanden ist, können beide Arten von Duschkabinen problemlos installiert werden.

  1. Wurde zuvor ein Wandabfluss verwendet, muss ein neues Rohrsystem verlegt werden, wobei ein Gefälle von etwa zwei Prozent einzukalkulieren ist.

  2. Dann kann die Trockenmischung auf den Fußboden gebracht, ausnivelliert und abgezogen werden. Auch sie benötigt ein leichtes Gefälle in die Richtung des Ablaufrohrs.

  3. Anschließend wird das Ablaufelement am Bodenabfluss installiert. Der Falz wird mit einem entsprechenden Klebstoff abgedichtet, bevor der restliche Badezimmerfußboden mit Estrichplatten versehen wird. Diese müssen miteinander verschraubt werden.

    Die Estrichplatten in der Duschkabine benötigen einen Fermacell-Voranstrich als Grundierung. Damit auch die Fugen wasserdicht werden, erhalten sie einen Abdichtanstrich, der auf das zuvor eingelassene Abdichtband aufgetragen wird.

  4. Anschließend kann das Badezimmer gefliest und verfugt werden.

Umfangreicher werden die Sanierungsarbeiten, wenn der vorhandene Fußboden aufgestemmt werden muss. In diesem wird anschließend das Bodenabflusssystem verlegt. Auch Letzteres benötigt ein Gefälle von zwei Prozent, das entspricht einem Versatz von zwei Zentimetern auf einen Meter Länge. Abschließend wird der Fußboden mit Zementestrich aufgefüllt und abgezogen.

Kosten

Die Kosten für die ebenerdige Duschkabine sind abhängig vom Umfang der Sanierungsmaßnahmen sowie vom Material des Unterbaus. Fliesen können häufig als kostengünstige Sonderposten erworben werden, da oft nur kleine Flächen bearbeitet werden. Werden die Arbeiten in Eigenarbeit ausgeführt, kann der Umbau einschließlich der Installation von Armaturen und des Anbringens eines Duschvorhangs mit wenigen hundert Euro erfolgen.

Wer die ebenerdige Duschkabine jedoch mit hochwertigen Armaturen ausrüsten möchte oder zuvor umfangreiche Aufstemmarbeiten durchführen muss, wird tiefer in die Tasche greifen müssen. Schließlich müssen nach dem Verlegen der Rohre die Stemmlöcher verfüllt und die Wände beziehungsweise der Fußboden neu verkleidet werden. Auf diese Weise können für die klassische Duschkabine mehrere tausend Euro zusammen kommen.