Bakterien schützen sich durch Biofilme - dieser Schleim schützt sie vor Gegenmitteln

Eine natürliche Imprägnierung gegen Alkohol, Aceton und Co. - die Schleimbildung von Bakterien

Von Cornelia Scherpe
12. Januar 2011

Manche Bakterien können sich unsagbar gut gegen vom Menschen angewandte Gegenmittel schützen. Das kann lebensgefährlich werden, wenn sich diese Bakterien beispielsweise auf in OPs angebrachten Implantaten festsetzen. Aber auch Kolonien dieser Organismen in Klimaanlagen können sich so schützen, dass sie nicht beseitigt werden können und über die Atemluft dann in den Menschen gelangen. Forscher haben nun entdeckt, wie diese Bakterien sich so gut schützen.

Biofilm mit Anti-Haft-Beschichtung

Sie bilden Biofilme um ihre Kolonie, die sie dann wie eine Imprägnierung schützt. Der Biofilm besteht aus einem Schleim, der die meisten Formen von Gegenmitteln einfach an sich abprallen lässt. Die Wissenschaftler haben untersucht, dass der Biofilm eine "Anti-Haft-Beschichtung" besitzt. Das erklärt, warum alle Mittel auf der Basis von Wasser, Alkohol und Aceton nicht durch diesen Schutzschild ins Innere der Kolonie vordringen können.

Da die Bakterienzellen so nicht erreicht werden, kann das Mittel noch so effektiv sein, die Zellen bleiben unbeschädigt. Dass ein lebender Organismus eine solche Oberfläche bilden kann, ist völlig neu.