Ohne Druck und Hitze Bakterien zur Desinfektion mit Plasma abtöten

Das Plasma-in-a-Bag-Verfahren soll neue Alternative zur Desinfektion sein

Von Viola Reinhardt
13. November 2009

Ob für Operationen, bei ärztlichen Untersuchungen oder auch für Nährmedien-Desinfektionen der einzelnen Gerätschaften und Untersuchungs- oder Operationsbestecke wird ein Reinigen und Desinfizieren nötig.

Bereits seit etwa 130 Jahren wird hierfür die Sterilisation mittels Hitze und Druck zum Einsatz gebracht, die nun durch eine niederländische wissenschaftliche Entwicklung eine Alternative erhält. Forschern aus Holland ist es nun gelungen, ein sogenanntes Plasma-in-a-Bag-Verfahren zu entwickeln, das ohne Hitze und Druck Gerätschaften desinfizieren kann.

Bislang werden alle Geräte und Untersuchungsbestecke in einem Behälter unter Druck gesetzt und auf 120 Grad Celsius erhitzt. Anschließend müssen diese jedoch zum Abkühlen umgelagert werden, was das Risiko einer neuen Keimbelastung wiederum erhöht.

Die Vorteile des neuen Verfahrens

Mit dem neuen Desinfektions-Verfahren soll dieses Risiko wegfallen, da alle zu desinfizierende Dinge in einen Beutel gelegt werden. Dieser wird verschlossen und mittels enthaltenen Plasmas erfolgt die eigentliche Reinigung der Instrumente, Tücher und ähnlichem.

Hierzu aktivieren Magnetfelder das Plasma, was zu einem Abtöten von Viren und Bakterien führt. Nach dem Desinfizierungsvorgang, wird der Beutel aus der Unterdruck-Kammer entnommen, wobei zeitgleich die Plastikhülle einsinkt und alle Instrumente fest versiegelt hält.

Noch soll diese Möglichkeit der Desinfektion ergänzend zur bewährten Methode eingesetzt werden, allerdings scheint diese Art der Desinfektion eine besonders gute Alternative bei empfindlichen Geräten zu sein.