Beim Sonnenbaden gibt es noch immer viele Irrtümer

Von Jutta Baur
26. Juni 2012

Dass Sonnenbaden grundsätzlich der Haut schadet, ist den meisten Menschen bekannt. Dass dennoch oft viel zulange in der Sonne geblieben wird, weiß Eggert Stockfleth. Er ist Leiter des Hauttumorzentrums an der Berlinere Charité. Denn die Zahl der Hautkrebserkrankungen steigt in Europa noch immer an. Stockfleth nennt die Zahlen von fünf bis sieben Prozent.

Jessica Hassel vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) glaubt, dass viele Menschen, Irrtümern in Bezug zur Sonneneinstrahlung unterliegen. So denken eine Menge Sonnenanbeter, dass erneutes Eincremen mit einem Sonnenschutz, die Aufenthaltsdauer verlängert. Das stimmt nicht. Die angegebenen Zeiten beziehen sich auf die Tagesration an Sonne. Auch den Lichtschutzfaktor der entsprechenden Cremes zu reduzieren, sobald sich die Haut bräunt, ist schädlich. Die Haut ist keineswegs besser geschützt, wenn sie der Sonne ausgesetzt war.

Es gibt keine "gesunde" Bräune. Die Farbveränderung ist immer das Zeichen einer Hautschädigung. Auch im Schatten kann man noch einen Sonnenbrand bekommen, erzählt Jessica Hassel. Die UV-Strahlung ist nicht alleine von der Sonne abhängig. Selbst Kleidung kann schädliche Strahlung durchlassen.

Neben den bekannten Hautschäden lässt Sonne auch das Immunsystem leiden. Man weiß heute, dass Sonnenbäder die Abwehrkräfte eher verkleinert, als stärkt. Und für die gute Laune, die man der Sonne zuschreibt, ist vor allem das Licht verantwortlich, nicht die Sonnenbestrahlung.