Selbstbräuner richtig anwenden: So vermeiden Sie Flecken auf Haut und Kleidung

Besonders in der dunklen Jahreszeit wirkt die Haut durch zu wenig Sonnenlicht oft blass und müde. Selbstbräuner zaubern eine zarte Bräune ins Gesicht, was dem Teint einen frischen Look verleiht. Für die "Bräune ohne Sonne" von Kopf bis Fuß werden zahlreiche Produkte angeboten, zu deren Anwendung besonders eine umsichtige Vorbereitung unerlässlich ist. Informieren Sie sich über die richtige Anwendung von Selbstbräunern.

Von Anita Nieper

Die Bräune aus der Tube - Was ist Selbstbräuner?

Bei einem Selbstbräuner handelt es sich um ein kosmetisches Produkt. Es dient der Bräunung der Haut ohne Sonnenstrahlen.

Die ersten Selbstbräunungsprodukte gab es schon im Jahr 1960, damals färbte sich der Teint noch orange. Durch die Weiterentwicklung kann heutzutage ein gesunder und natürlicher Teint erzeugt werden.

Als Selbstbräuner bezeichnet man alle Cremes und Lotionen, die eine bräunende Wirkung auf die Haut haben. Der Unterschied zur sonnengebräunten Haut und der Anwendung moderner Selbstbräuner ist heute kaum mehr sichtbar. Ganz ohne UVA-Strahlen der Sonne, die die Haut altern lassen und das Risiko an Hautkrebs zu erkranken erhöhen, bleibt die Haut mehrere Tage schön braun.

Wie wirken Selbstbräuner?

Selbstbräuner wirken im Gegensatz zu den abwischbaren Bronziermitteln auf der äußeren Hornhautschicht der Haut, die sie einfärben. Sie aktivieren nicht wie Bräunungsverstärker pigmentbildende Zellen und damit das Pigment Melanin. Die Sonne aus der Tube ist gesundheitlich unbedenklich, ein Risiko des Hautkrebses besteht laut Expertenmeinung nicht.

In Selbstbräunern ist der Bräunungsstoff Dihydroxyaceton, kurz DHA, enthalten. Es handelt sich um ein Zuckermolekül, welches mit Eiweißen in der oberen Schicht der Haut reagiert und somit zur Bildung von braunen Pigmenten führt.

Die Dauer dieses Vorgangs dauert sechs bis acht Stunden. Nach einigen Tagen verschwindet die Bräune wieder.

Selbstbräuner versus Sonnenbad

Wird die Haut der Sonne ausgesetzt, so reagiert diese auf die UV-Strahlung der Sonne mit einer Bräunung. Aufgrund der Strahlung wird in der Haut zum eigenen Lichtschutz die Bildung des so genannten Melanins angeregt, das sich zum eigenen Lichtschutz bildet und die braune Färbung der Haut bewirkt. Je stärker die Haut mit der UV-Strahlung in Kontakt kommt, umso deutlicher ist dementsprechend die bräunliche Verfärbung der Haut.

Anders als bei der Bräune durch die Sonne bildet sich bei dem Auftragen eines selbstbräunenden Mittels kein Melanin, das zur Bräunung führt, sondern es entsteht in der Haut eine chemische Reaktion. Das Pigment Melanin in der Haut ist dementsprechend in keinster Weise an dem Vorgang der Bräunung der Haut beteiligt.

Verschiedene Produkte - Arten von Selbstbräunern

Es ist wichtig bei der Auswahl des richtigen Produktes auf die Qualität Wert zu legen. Viele Hersteller liefern keine zufriedenstellende Einfärbung der Haut. Entweder wirkt sie zu unnatürlich im Farbton oder zu ungleichmäßig besonders an Körperstellen mit hornigen Flächen wie den Ellenbogen.

Selbstbräuner mit Dihydroxyacetone

Nur die oberste Hautschicht "Epidermis" wird mit Selbstbräuner braun gefärbt. Wer einen besonders natürlichen Effekt erzielen möchte, sollte einen Selbstbräuner mit dem Wirkstoff Dihydroxyacetone (DHA) - einem Zucker aus der Zuckerrübe - verwenden. Nach nur wenigen Stunden wird die Bräunung sichtbar und hält zwischen drei und fünf Tagen an. In den unterschiedlichsten Darreichungsformen angeboten, als

Die Haut reagiert sehr unterschiedlich auf diese Substanz. Dabei kann es bei etwa 10-15 Prozent der Bevölkerung vorkommen, dass es zu gar keiner Färbung der Haut kommt. Vielleicht liegt es daran, dass sie zu wenig Eiweiß in den oberen Hautschichten besitzen und der Bräunungseffekt deshalb ausbleibt.

Bei einigen Menschen hält der Effekt nur einen Tag lang an. Ideal ist es, wenn der Erfolg bei konstanter Anwendung mehrere Tage anhält.

Selbstbräuner mit Erutrylose

Erutrylose (ein weiterer Zucker) in Verbindung mit DHA erzeugt ebenfalls eine braune Färbung der Haut. Die Wirkung tritt allerdings erst nach ca. zwei Tagen auf. Die Bräune soll aber, nach Auskunft der Hersteller, länger anhalten und zudem gleichmäßiger und natürlicher sein.

Die Herstellung von natürlichen Selbstbräunern ist sehr aufwändig und teuer
Die Herstellung von natürlichen Selbstbräunern ist sehr aufwändig und teuer

Selbstbräuner aus der Naturkosmetik

Selbstbräuner sollen die Haut bräunen, ohne dass ein entsprechender UV-Einfluss notwendig ist. Sie lassen sich in Form von

  • Sprays,
  • Emulsionen,
  • Gels oder
  • Lotionen

auftragen, wo sie nach einer Einwirkzeit von einigen Stunden mit Proteinen und Aminosäuren auf der Hornschicht der Haut reagieren. In der Folge entwickelt sich die Bräunung.

Eine sommerliche Frische verleihen Präparate mit botanischen Extrakten. Aber auch andere naturkosmetische Substanzen wie Rosskastaniensubstanzen werden in Selbstbräunern für den Einfärbeffekt genutzt.

In der Naturkosmetik werden Selbstbräuner nicht mit Treibgasen versetzt. Wer ein Spray erwerben möchte, muss auf ein Pumpspray zurückgreifen.

Dessen Anwendung gestaltet sich ein wenig schwieriger als bei einem synthetischen Produkt aus der Metalldose, da es zum Tropfen neigt und sich nicht ganz so gleichmäßig auftragen lässt. Daher kann es zur Fleckenbildung auf der Haut kommen.

Bei der Anwendung von Cremes, Gels oder Lotionen besteht dieser Effekt nicht. Kommt es dennoch zur Streifenbildung, liegt dies an der unsachgemäßen Anwendung.

Im Preis kann es zwischen synthetischen und natürlichen Selbstbräunern hohe Unterschiede geben. Die Ursache hierfür ist in der aufwändigeren Herstellung zu sehen.

Bräunungspuder

Bräunungspuder schenkt der Haut im Handumdrehen eine zarte Urlaubsbräune. Lichtreflektierende Pigmente mindern kleine Fältchen und Linien. Das Gesicht wirkt strahlender und jünger. Mit speziellem Bräunungspuder werden die Gesichtspartien betont, die durch die Sonne am schnellsten gebräunt werden. Zu diesen gehören:

  • Nasenrücken,
  • Wangenknochen,
  • Stirn und
  • Dekolleté.

Der Bräunungspuder wird mit einem weichen, dicken Pinsel aufgetragen. Zuviel Farbe macht den Teint unnatürlich, darum sollte der Pinsel am Handrücken abgeklopft und nur vorsichtig in den Puder getupft werden. Nach dem Abschminken ist die Bräune "verflogen".

Tipps zur Anwendung - Wie oft auftragen, wann verblasst Selbstbräuner?

Wer dauerhaft gebräunt sein will kann den Selbstbräuner alle zwei bis drei Tage auftragen, bis zum Erreichen des gewünschten Bräunungsgrades. Danach reicht eine wöchentliche Auffrischung, um die Bräune zu halten. Der Selbstbräuner sollte nach dem Auftragen vollständig in die Haut eingezogen sein, bevor Kleidungsstücke angezogen werden.

Selbstbräuner auf den Hauttyp abstimmen

Die Bräunungscreme sollte auf den Hauttyp abgestimmt sein, so werden Selbstbräuner zum Beispiel für trockene und fettige Haut angeboten. Anwendern mit besonders trockener Haut wird empfohlen, erst eine pflegende Gesichtscreme und Bodylotion aufzutragen und danach den Selbstbräuner.

Bei der Verwendung von Selbstbräuner Handschuhe tragen

Während des Verteilens der Creme ist das Tragen von Handschuhen sehr sinnvoll. Es schützt die

davor, braun zu werden. Falls Sie auf Handschuhe verzichten, müssen die Hände nach dem Auftragen der Bräunungscreme gründlich mit Seife gewaschen werden. Rückstände landen, mit einem unüberlegten Griff zum Handtuch, sehr schnell auf dem Stoff.

Flecken durch Selbstbräuner - Hinweise zur Kleidung und Umgebung

Vorsichtshalber sollten weiße Textilien und eng anliegende Kleidung direkt nach dem Auftragen vermieden werden. Wenn Sie abends zu einem Date verabredet sind und da mit einem sonnengebräunten Teint glänzen möchten, sollten Sie schon am Morgen den Selbstbräuner auftragen. Bis zum Abend besteht keinerlei Gefahr, dass die Abendgarderobe mit Rückständen des Selbstbräuners ruinieren wird.

Das Auftragen mit Hilfe eines Sprays ist besonders praktisch und geht sehr schnell. Dabei muss die Umgebung vor dem Sprühnebel geschützt werden. Ein älteres Badetuch auf dem Fußboden und über empfindliche Möbel erspart das lästige Putzen.

Die Haut auf den Selbstbräuner vorbereiten

Um ein natürliches und gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen ist eine gründliche Vorbereitung der Haut erforderlich. Die optimale Vorbereitung bieten Körperpeelings, sie entfernen überschüssige Hautschüppchen und machen die Haut aufnahmefähig.

Das vorherige Auftragen eines leichten Feuchtigkeitsspenders erleichtert das Verteilen des Selbstbräuners. Besonders trockene Stellen zum Beispiel

sollten etwas mehr Feuchtigkeitscreme erhalten, damit diese Bereiche nicht fleckig werden. Eine Rasur des Körpers ist ebenfalls hilfreich, um einer unschönen Streifen- oder Fleckenbildung der Haut vorzubeugen. Es wird empfohlen, für das Gesicht und den Körper spezielle Produkte zu verwenden.

Selbstbräuner einwirken lassen - Wann wieder duschen und Co.?

Auf schweißtreibende Arbeiten und Sport sollte mindestens drei Stunden verzichtet werden. Um die Wirkung nicht zu beeinflussen, ist Duschen und Baden ebenfalls erst nach drei Stunden sinnvoll. Bevor man sich anzieht, sollte man zehn Minuten warten.

Mögliche Risiken von Selbstbräunern?

Die Sonnenbräune aus der Tube wird immer beliebter. Inzwischen wissen wir, wie schädlich Sonnenstrahlen für unsere Haut sind. Der gesündere Weg, an schöne braune Haut zu kommen, ist die Verwendung von risikolosen Selbstbräunern. Eine einfache und äußert verträgliche Methode einen tollen Bräunungseffekt zu erzielen, ohne der Haut zu schaden. Gesundheitliche Risiken sind nicht bekannt.

Allergische Reaktionen durch Selbstbräuner

Menschen mit Hauterkrankungen, wie Neurodermitis und Schuppenflechte, sollten auf Selbstbräuner aber dennoch verzichten.

Die Inhaltsstoffe können bei besonders empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen. Die Produkte sollte zunächst an einer kleinen Hautstelle ausprobiert werden, um die Hautreaktion zu testen.

Achtung: Kein Sonnenschutz durch Selbstbräuner!

Als "Abhärtung" für den Sommerurlaub darf Selbstbräuner keinesfalls gesehen werden. Diese Fehlinterpretation kann zu schweren Sonnenbränden führen.

Auch wenn die Haut sommerbraun ist, bleibt sie dennoch genauso empfindlich und muss ebenso vor den gefährlichen ultravioletten Strahlen geschützt werden, wie vor der Verwendung von Selbstbräunern.