Verwendungsmöglichkeiten und Herstellung einer Lanolin-Creme

Raue und rissige Haut fühlt sich nicht nur unangenehm an, sie sieht auch nicht schön aus. Um dem entgegen zu wirken kann man sich ein beliebiges Produkt aus der Apotheke oder aus dem Drogeriemarkt holen. Oder man greift zu wirksamer Naturkosmetik, die den wertvollen Inhaltsstoff Lanolin enthält.

Maria Perez
Von Maria Perez

Was ist Lanolin?

Der Begriff Lanolin ist sicher vielen Menschen geläufig. Was sich allerdings dahinter verbirgt, dass wissen wohl nur die Wenigsten. Bei Lanolin handelt es sich um eine Substanz, die von den Hauttalgdrüsen von Schafen gebildet werden.

Diese Substanz, die auch als Wollwachs bezeichnet wird, legt sich bei den Schafen um die Wollfaser und bildet dort eine Art Schutzschicht, die wasserabweisend ist. Durch dieses "wasserdichte" Wollkleid sind die Schafe also sehr gut vor Witterungseinflüssen geschützt.

Dass das Produkt aus den Talgdrüsen von Schafen eine gewisse Wirkung hat, ist übrigens keine Entdeckung der Neuzeit. Bereits in der Antike waren die positiven Eigenschaften von Lanolin bekannt. Allerdings erhielt die Substanz ihren heutigen Namen erst vor rund 100 Jahren.

Gewinnung von Lanolin

Die Gewinnung des tierischen Produkts Lanolin basiert auf einer sehr schonenden, tierfreundlichen Methode. Im Grunde wird nichts anderes gemacht, als der Wolle nach der Schur der Schafe den Wirkstoff zu entziehen.

  • Dafür wird die Wolle gewaschen.
  • Das Waschwasser wird mit einer Zentrifuge geschleudert und das Lanolin wird durch die Zentrifugalkraft praktisch aus dem Wasser gelöst und aufgefangen.

Damit ist und bleibt Lanolin eine gänzlich natürliche Substanz, die auch in Naturkosmetik enthalten ist.

Was bewirkt Lanolin?

Lanolin hat eine nachgewiesenermaßen weichmachende Wirkung auf die Haut. Der natürliche Wirkstoff soll wissenschaftlichen Analysen zufolge die Haut bis zu 40 Prozent weicher und geschmeidiger machen. Damit ist nachgewiesen, dass Lanolin besonders gut für den Einsatz gegen raue, rissige Haut geeignet ist. Und Lanolin ist in seinen weichmachenden, glättenden Eigenschaften sogar deutlich effektiver als beispielweise Vaseline.

Lanolin wirkt bei rissiger Haut deutlich effektiver als Vaseline
Lanolin wirkt bei rissiger Haut deutlich effektiver als Vaseline

Der Wirkstoff Lanolin, der in zahlreichen Hautpflegeprodukten enthalten ist, dringt tief in die Haut ein und sorgt dort dafür, dass Feuchtigkeit besser gespeichert werden kann. Dafür verantwortlich sind Lipide im Lanolin, die denen in der Haut sehr ähnlich sind.

Zudem bildet das Lanolin eine Schutzschicht auf der Hautoberfläche, die sich weicher und glatter macht.

  • Das Wollfett der Schafe kann zum Beispiel bei rauer, rissiger Haut am ganzen Körper angewendet werden.
  • Es kann aber auch zur Pflege der Schleimhäute in der Nase verwendet werden.
  • Darüber hinaus ist Lanolin auch in Cremes enthalten, die die Wundheilung beschleunigen sollen.
  • Zur Pflege ihrer Brustwarzen nutzen stillende Mütter Cremes mit einem hohen Lanolin-Anteil oder pures Lanolin.
  • Und nicht zuletzt ist die wertvolle natürliche Substanz auch in pflegenden Cremes für Babys enthalten.

Pflegende Cremes mit selber herstellen

Lanolin-Cremes können auch selbst hergestellt werden. Dafür benötigt man reines Lanolin (ohne zugesetztes Wasser) aus der Apotheke. Das Lanolin fungiert bei der Herstellung von Salben nicht nur als Wirkstoff, sondern auch als Emulgator.

Zutaten und Herstellung

Für das Grundrezept benötigen Sie:

  • 40 g Lanolin Anhydrid
  • 10 g Bienenwachs
  • 10 g Kakao Butter
  • 40 g Jojobaöl
  • 40 g Mandelöl und
  • 60 g destilliertes Wasser.
  • Nach Belieben ätherische Öle für den Duft.

So stellen Sie Ihre Lanolin-Creme her:

  1. Mischen Sie beide Öle, das Bienenwachs und Lanolin in einem geeigneten Glas und füllen Sie das Wasser ebenfalls in ein erhitzbares Behältnis.
  2. Anschließend erhitzen Sie beide Gläser im Wasserbad, bis alle Fette geschmolzen sind.
  3. Nun wird das heiße Wasser unter ständigem Rühren in das Glas mit den geschmolzenen Fetten zugegossen.
  4. Lassen Sie die Emulsion bis auf Handwärme abkühlen und rühren Sie dabei stetig um.
  5. Wer möchte kann nun die ätherischen Öle hinzu tropfen.
  6. Abschließend wird das Lanolin-Gemisch in einen verschliessbaren Tiegel gefüllt und im Kühlschrank aufbewahrt.

Fertig: Wir wünschen Ihnen viel Freude an Ihrer individuellen Lanolin-Creme.

Für die selbst hergestellte Lanolin-Creme benötigt man reines Lanolin aus der Apotheke
Für die selbst hergestellte Lanolin-Creme benötigt man reines Lanolin aus der Apotheke