Fragwürdiger Trend in Südamerika: Schönheitsbehandlungen für Kleinkinder

Von Nicole Freialdenhoven
18. September 2014

In Südamerika wird schon lange ein regelrechter Kult um die weibliche Schönheit betrieben und nirgendwo anders werden so viele Schönheitsoperationen durchgeführt wie auf dem lateinamerikanischen Kontinent. Kopfschmerzen bereitet Psychologen dabei ein neuer Trend, der mittlerweile von Südamerika auf den Norden übergreift und auch nach Europa schwappt: Sogenannte "Spa-Partys" für kleine Mädchen schon ab fünf Jahren.

Schon Teenager wünschen sich Schönheitsoperationen zum Geburtstag

Schönheitssalons in Ländern wie Argentinien und Kolumbien veranstalten diese Partys gewöhnlich im Haus eines Mädchens, das zudem Freundinnen einlädt.

  1. Die Kinder erhalten Massagen und Gesichtsbehandlungen
  2. werden frisiert und geschminkt
  3. und schließlich aufwändig mit Kostümen für eine kleine Modenschau zurechtgemacht.

Was zunächst einfach nach Spaß klingt, führt schnell in dunkle Abgründe: So lassen sich dann Kinder Antifaltencremes aufschwatzen und nicht selten wünschen sich schon Teenager Brustvergrößerungen oder eine Fettabsaugung zum Geburtstag.

Psychologen fürchten vor allem die Übersexualisierung vorpubertärer Mädchen und eine frühe Programmierung auf die Geschlechterrolle: Schönheit und Schlankheit zählen mehr als Bildung. Ein ähnlicher Trend zeichnet sich auch in den USA ab, wo Schönheitswettbewerbe für kleine Mädchen boomen. Wie lange Europa noch von dem fragwürdigen Phänomen verschont bleibt, lässt sich nicht sagen. Schließlich gibt es auch in deutschen Großstädten schon die ersten Schönheitssalons speziell für Kinder.