Verbraucherschützer gegen Nivea: Konservierungsmittel Paraben soll ersetzt werden

Von Nicole Freialdenhoven
5. November 2013

Die Nivea Creme gehört zu den ganz großen Klassikern in deutschen Badezimmern. Häufig wird ihr nachgesagt, dass sie bei weit niedrigerem Preis genauso effektiv ist wie teure Kosmetikprodukte.

Doch nun steht Nivea auf einmal am Pranger. Der Bund für Umwelt- und Naturschützer hat eine Petition gegen die Firma gestartet, weil sie noch immer das Konservierungsmittel Paraben in ihren Produkten benutzt. Paraben ähnelt stark dem weiblichen Hormon Östrogen und könnte bei jahrelanger Verwendung möglicherweise Brustkrebs auslösen.

Während eine vergleichbare Petition gegen die Firma Johnson & Johnson schon erfolgreich verlief - das Unternehmen verzichtet mittlerweile vollständig auf Paraben - erklärte Beiersdorf in einer Pressemitteilung lediglich, dass ohnehin 80 Prozent der Nivea-Produkte ohne Paraben auskommen. Und selbst wenn Paraben verwendet wird, ist dessen Wirkung längst nicht eindeutig belegt. Lediglich eine britische Studie von 2004 an Ratten (!) hatte gezeigt, dass bei weiblichen Tieren der Uterus vergrößert war und die männlichen Tiere einen niedrigeren Testosteronspiegel aufwiesen, wenn sie Paraben ausgesetzt waren.

Auf Menschen lassen sich derartige Tierversuche jedoch nie eindeutig übertragen. Es gibt zudem echte Alternativen zur Konservierung der Kosmetikprodukte, Deos und Hautcremes. Das Ersatzprodukt Methylsothiazolinon besitzt zum Beispiel ein fünfmal höheres Allergierisiko als Paraben.